Und schon geht's wieder weiter im Thema! Diesmal mit einigen Repaints! Den einfachsten zuerst (hier ist der Begriff "Repaint" voll übertrieben): Den abgebildeten 908-3er Porsche der Targa von 1970 (Elford/Herrmann) gibt es ja von FLY, jedoch mit den Startnummern in der falschen Farbe! Diese waren nicht - wie am Modell angebracht - in schwarz, sondern in grün!
Die Recherchen belegen es! Im Folgenden das "Beweisfoto", Jo Siffert und John Wyer (schwarzes Hemd und schwarze Hose) im Gespräch mit zwei Mechanikern:
Man mag mir vorwerfen, ich betreibe "Nietenzählerei" - sei's drum! Hier hat FLY nicht korrekt recherchiert und ich hab's lediglich korrigiert! Jedem das seine - zumal es von Pattos den Decalsatz mit den korrekten Startnummern gibt und ich eh eine Bestellung laufen hatte... Also, falsche Nummern entfernt, neue angebracht, klarlackiert -fertig!
Der nächste im Bunde ist das Larousse/Lins-Auto, das es ebenfalls von FLY bereits gibt. Der C41 gibt allerdings die Version des Rennens von Monthléry mit der #5 wieder, ansonsten ist das Auto (fast) identisch mit dem Targa-Auto! Lediglich die Scheinwerfer wurden abgeklebt, so dass nur noch der untere Leuchtensatz frei arbeiten konnte.
Beim Herausnehmen der Lampen und der Verglasung entfernte ich schlichtweg die oberen, etwas größeren Scheinwerfer, sie wurden ja nicht mehr gebraucht - jedenfalls nicht in diesem Auto! Aber im oben gezeigten Maserati Birdcage!
Eine wichtige Anmerkung noch zum Entfernen der werksseitigen Bedruckung von FLY-Autos: Diese Fahrzeuge der Classic-Serie, die nunmehr schon vor etwa 10 Jahren erschienen sind, haben ihre bunte Tamponage-Bedruckung auf einem lösemittelfesten 2K-Basislack. Wunderbar, denn mit einem leicht in Nitro-Verdünnung getauchten Wattestäbchen kann man vorsichtig die falschen Startnummern entfernen, ohne die übrigen Dekore zu beschädigen!
So auch hier beim 908-2 Flunder von Gérard Larousse und Rudi Lins. Interessant bei diesem Auto sind allerdings Originalaufnahmen, die zeigen, dass wohl die Frontplatte gewechselt wurde, jedoch gegen eine, welche "neutral" war und keine Startnummer trug, auch keinen Startnummernkreis! Somit ist die "2" auf dem Bild ebensowenig vollständig wie der Startnummernkreis! Nettes Detail, welches man leicht realisieren kann!
Alle mit der o.a. Methode bearbeiteten bzw. abgeänderten Fahrzeuge bekommen natürlich zum Schutz eine MiPa-2K-Deckschicht!
Der nächste Porsche, nun ein 908er, der Siegerwagen von Gerhard Mitter und Udo Schütz aus dem Targa Florio-Rennen von 1969, basiert auf dem C13 con FLY. Auch hier wurden - wie beschrieben - die Dekore mittel Nitro-Verdünnung entfernt. Arbeitet man sauber, spart man sich den kompletten Neuanstrich!
Kurzerhand die farbigen Markierungen abgeklebt, lackiert, die Decals von Pattos drauf - fertig ist der Star des 1969er Rennens! Ein leichter Repaint! Lediglich das Nummernschild (ja, eine echte Straßenzulassung!!!) stammt aus der Grabbelkiste.
Wenig schön wurde jedoch von FLY die Scheinwerferpartie des 908er umgesetzt. Ich hatte mir bei einem anderen Fahrzeug schon mal die Mühe gemacht, die Verglasung eines 908-2 Flunder einzubauen. Ist aber sehr aufwändig, weil die Flunder eine andere Bodenplatte mit nur einer Schraube vorne hat, dieser 908er jedoch zwei und die sitzen direkt hinter den Scheinwerfertöpfen... Also hier wollte ich nicht nochmal so einen Aufriss machen...
So, und der letzte aus diesem "Baulos" für heute ist der 512er S von Nino Vaccarella und Ignazio Giunti, ebenfalls aus dem 1970er Rennen. Die alten Spyder von Fly sind mittlerweile nur noch "antiquarisch" und für teuer Geld zu bekommen... egal... ich hab' einen C5er ergattern können und ihn kurzerhand von seiner Sebring-Markierung befreit (den Hardcore-Sammlern dreht sich jetzt wahrscheinlich der Magen um!).
Die einzige "Umbauarbeit" bestand im Verspachteln der Löcher auf den vorderen Radhäusern (die Spiegel wandern wieder mal ins Ersatzteil-Kästchen!) und dem Einkerben der Scheibe mittig am oberen Rand, um einen zentralen Rückspiegel aufzunehmen.
Bei diesem Modell entschloss ich mich jedoch für eine Neulackierung, weil der werksseitige Lack einiges an Einschlüssen aufwies, die ich abschleifen musste. Dadurch wurde das Finish sehr unregelmässig und unschön. Ich habe den Body allerdings nur mit Flüssigscheuermittel und einer alten Zahnbürste angeschliffen, dann ging's auch schon mit der Airbrush los. Decals hatte ich noch ausreichend im Sortiment - fertig ist die 5-Liter-Maschine des Gesamt-Dritten! Ach ja, der Helm des Piloten wurde natürlich dem "Sohn der Targa", dem Sizilianer Nino Vaccarella, nachempfunden!
Ich würde mich freuen, wenn weitere Targa Florio-Fans hier ihre Kreationen vorstellen würden! Vielleicht können wir im Laufe der Zeit einen recht ansehnlichen Querschnitt von Fahrzeugen der Targa präsentieren - in meinem Schrank schlummern jedenfalls noch jede Menge Klassiker, die darauf warten, das Licht der Schlitzpiste zu erblicken!
Herzliche Grüße
Matthias