Hallo, Scratchbuild-Fans!
Hiermit möchte ich Euch meinen Contestbeitrag, den
Aston Martin DB3S – LeMans-Klassensieger 1955 vorstellen:
Kurzer geschichtlicher Abriss
Der Aston Martin DB3S wurde erstmals 1953 als Nachfolger des glücklosen DB3 vorgestellt. Während der erste Einsatz in LeMans mit einem Ausfall aller drei eingesetzten Fahrzeuge endete, gelang es in den folgenden zwei Jahren, die Wagen standfest zu machen. Zwei ursprünglich als Coupe´s hergestellte Wagen wurden im Werk mit offenen Karosserien neu aufgebaut und mit den Zulassungskennzeichen 62 EMU und 63 EMU versehen. Bei den 24 Stunden von LeMans 1955 erreichten Paul Frere und Peter Collins mit den ca. 200 PS starken und bis zu 255 km/h schnellen Wagen einen hervorragenden zweiten Platz im Gesamtklassement sowie den Klassensieg in der Drei-Liter-Klasse. Hier ein aktuelles Foto eines der überlebenden Renner:
Bausatz (Karosse und Chassis)
Die Resine-Karosse stammt vom Kleinserienhersteller Protoslot. Der Bausatz besteht aus zwei Karosserieteilen, sowie einigen Resine-Beschlagteilen, wie dem Auspuff, den Scheinwerfergehäusen der Haupt- und Zusatzscheinwerfer, dem Kühlergrill und einem Fahrereinsatz mit separatem Kopf. Außerdem sind einige Fotos der beiden Vorbildfahrzeuge und Decals für die beiden Versionen beigefügt. Die Front- und Heckleuchteneinsätze liegen als fertig eingefärbte und reflektierende Teile bei.
Als Chassis wähle ich das MRRC-Clubman-Chassis, ein verstellbares Inliner-Metallchassis, in das ich einen Fox-Motor einbaue. Wenn man zum ersten Mal die ganzen Kleinteile in den diversen Tütchen sieht, wird einem zunächst etwas mulmig, aber es liegt eine hervorragende step-by-step-Beschreibung bei, damit geht garantiert nichts schief. Zudem passen die schönen MRRC-Felgen mit den Speichenfelgeneinsätzen sehr gut zur klassischen Optik. Die originalen MRRC-Reifen bieten ausreichenden Grip für das relativ schmale Fahrzeug. Die zwei beiliegenden Leitkiele kann ich nicht verwenden, da sie zu lang sind und vorne störend unter der Karosse hervorschauen. Ich ändere das Chassis so um, dass ich einen normalen Ninco-Leitkiel verwenden kann.
Die Arbeit an der Karosse beginnt mit dem Versäubern und Entfetten sowie dem Verkleben der beiden Karosseriehälften mit Sekundenkleber, danach muss etwas gespachtelt werden. Die Gravuren der Nieten und der Verschlüsse für die Abdeckung des Beifahrersitzes entferne ich mit einem kleinen Bohrer, da ich diese später aus Metall ergänzen will.
Lackierung
Die Lackierung erfolgt in mehreren Stufen, als Grundierung verwende ich Auto-K-Grundierung. Diese trocknet schön glatt auf, so dass kaum Schleifarbeiten nötig sind. Ein Anschliff mit 500er Schleifpapier reicht mir aus.
Als nächstes kommt der racing-metallic-grüne Decklack. Eine sehr gute Annäherung an den originalen Aston-Martin-Farbton bietet der Duplicolor-Lack Nr. 30-57.
Fertigstellung
Jetzt bekommt man schon langsam ein Gefühl dafür, wie der Wagen später wirken wird.
Als nächste Schritte folgen die Hervorhebung der Lampen, des Türgriffs, der vier Haubenverschlüsse und des Tankdeckelverschlusses mit Bare-Metal-Folie. Danach werden die Decals aufgebracht. Die gelben Umrandungen der Nase und der vorderen Kotflügel, wie sie 62 EMU hatte, lackiere ich von Hand auf, nachdem der Versuch, die entsprechenden Decals anzubringen, trotz Decal-Weichmacher missglückt ist. Nachdem ich die vorderen Blinker mit einem Tropfen 2-Komponentenkleber plastisch dargestellt habe, stelle ich die Karosse zum Trocknen einen Tag beiseite. Bis ich damit weiterarbeite, kann schon der Auspuff, die Zusatz-Scheinwerfer und die Fahrerfigur samt Kopf lackiert werden. Nach Bemalen des Fahrergesichtes werden die Brillengläser der Fahrbrille wiederum mit einem Tropfen 2-K-Kleber dargestellt. Nachdem die Decals gut durchgetrocknet sind, folgt die erste Schicht Klarlack. Nach Trocknen des Klarlacks klebe ich ebenfalls mit Klarlack die Nieten der Windschutzscheibe und die etwas größeren Verschlüsse der Abdeckung über dem Beifahrersitz auf. Die dafür verwendeten Metallkugeln gibt es u.a. in der Rennpiste Duisburg zu kaufen. Als letztes folgt noch mal eine Schicht Klarlack. Wiederum nach einem Tag Trockenzeit kommt die Komplettierung der Karosserie. Die Windschutzscheibe wird ausgeschnitten und mit Zwei-Komponentenkleber eingeklebt. Fahrerfigur, Kühlergrill, Zusatzscheinwerfergehäuse werden mit Sekundenkleber an der Karosse befestigt. In die Scheinwerfer kommen die relektierenden Einsätze, ebenso werden die Heckleuchten aufgeklebt. Der Rückspiegel wird aus Spiegelfolie dargestellt. Als letztes werden die Haubenriemen, die mit Bare-Metal-Folie unterlegt sind, in lederbrauner Farbe mit einem spitzen Pinsel abgesetzt. Der spannendste Moment ist natürlich die Hochzeit von Karosserie und Chassis. Wird alles zusammenpassen? Nach ein wenig Feinarbeit am Chassis steht der Wagen dann doch ganz ordentlich da, finde ich…
….und ich würde mich natürlich freuen, wenn er Euch auch gut gefällt
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Gruß, Taffy