Ende 1968 tauchte beim letzten Can Am Rennen in Las Vegas ein Ferrari mit einem echten Bigblock auf. Der Ferrari 612P Can Am. Wie der Name schon sagt, 6 Liter Hubraum auf 12 Zylinder verteilt. Er litt noch unter Kinderkrankheiten und fiel gleich in der ersten Runde des Rennens aus.
Für 1969 sollte das besser werden. Und so kam es auch. Während der 69iger Can-Am–Saison war der Ferrari 612P so ziemlich das einzige Fahrzeug, dass den überragenden McLaren Paroli bieten konnte.
Ein 3. Platz in Watkins Glen und Mid Ohio und ein 2. Platz in Edmonton in den ersten Rennen der Saison zeigten, dass man auf dem richtigen Weg war. Leider ging dem Projekt am Ende der Saison regelrecht die Puste aus. Es fehlte an der notwendigen Werksunterstützung.
Soweit der Exkurs in die Motorsportgeschichte.
Dieser Ferrari Bigblock hatte mich schon immer gereizt. Ein tolles Auto, das ich unbedingt für meine Rennbahn haben wollte. Bei einem Freund stieß ich auf eine GFK-Karosserie dieses Ferraris. Allerdings war da einiges dran zu tun, ehe daraus ein ansehnliches Slotcar werden würde. Das gelang dann aber doch. Hier ein paar Fotos des bereits fertig gestellten Ferrari 612P Can Am, so wie er in Watlkins Glen an den Start ging und den 3. Platz belegte.
Im Laufe der 69iger Can-Am-Saison wuchsen sämtlichen Can-Am-Boiliden gewaltige Heckspoiler. Die McLaren hatte es vor gemacht und alle folgten. So auch Ferrari.
Und so ein Teil wollte ich meiner Sammlung von Can-Am-Autos auch noch beifügen.
Mein Kumpel Roland erklärte sich bereit, die Karosse des 612P ohne Heckspoiler abzugießen. Daraus sollte dann die Variante mit großem Heckspoiler entstehen. Zwischenzeitlich war dieser Can Am Bolide zwar von Maximodel heraus gebracht worden, aber selber machen, macht schließlich auch Spaß.
In den Resine-Abuss der alten Karosse musste erst mal ein großes Loch in die Heckklappe gesägt werden. Der gesamte Motorblock war bei diesem Ferrari sozusagen frei gelegt worden. Aber wo so eine schöne Motorattrappe her nehmen. Hier konnte mir Christoph aus unserem Forum weiter helfen. Von ihm bekam ich eine Motor- und Getriebeattrappe von Maximodel. Denn wenn ein Motor so frei liegt wie beim diesem Ferrari, dann sollte auch die Motorattrappe bei einen Slotcar ein Schaustück werden. Dank der Hilfe von Christopf, der seinen wunderschönen Ferrari 612P hier im Forum schon vorgestellt hat, konnte ich ans Werk gehen.
Auf diesem Foto sieht man die bereits fertig verkabelte Motorattrappe auf dem Motor des Sidewinder-Chassis liegen. Dahinter ist die Getriebeattrappe zu erkennen. Die Auspuff aus Plastikrohr mit Endstücken aus Aderendhülsen wurde selbst angefertigt. Ebenso die grau angemalten Schläuche, die die Kühlluftschläuche für die Bremsen darstellen sollen
Auch an der Karosse gab es noch eine Menge zu tun.
Hier sind einige Anbauteile zu sehen. Der Heckspoiler mit Haltern aus zusammen gedrückten dünnen Messingrohr und einem Flügel, der mühsam aus Polystyrolplatten geschliffen worden war. Ein Überrollbügel aus Kupferdraht gelötet, ein Spiegel (Fly-Ferrari) mit Abstützungen ein Zusatzkühler aus Blech und Draht und ein Luftschlauch für die zusätzliche Cockpitbelüftung aus einem Stück Draht mit Isolierung gebogen.
Alles an die noch unlackierte Karosse angesteckt, sah das erst mal so aus:
Auf dem Foto oben kann man die seitlichen Frontflaps erkennen, die aus 0,3er Edelstahlblech geschliffen worden sind.
Jetzt konnte mit der Lackierung begonnen werden.
Fortsetzung folgt!