2017 kam ich zur Erkenntnis, dass es um eine eigene Rennbahn eher ungünstig steht. Dadurch törnten mich auch Fertigmodelle nicht mehr so an, zumal ich zur eher technikorientierten, inzwischen aber dominierenden Fraktion von BRM, Revo, NSR, Sideways etc. eh nie so den Draht hatte.
Ein erster Kontakt zum Scratchbuilding war eine als Beifang erworbene Resin-Karo vom Jaguar XJ, Provinienz vermutlich OCAR. Aber oh Graus, das Resin nicht nur fast zentimeterdick, sondern auch sehr spröde; zu dem stimmten selbst die grundsätzlichen Proportionen nicht. Also weg damit.
Nächster Versuch war ein ARII-Plastikbausatz; den hatte ich sogar schon lackiert, das mäßige Ergebnis und (noch) mangelnde Ausstattung an Teilen, Werkzeug und Know-How ließ auch dieses Projekt stoppen.
Also dachte ich; ok, erstmal einen Schritt zurück und sich erst mal an einem Standmodell-Bausatz versuchen (war als Kind nie so mein Ding). Gute Idee; nur sollte das, wenn das Laien-Ergebnis passen soll, vielleicht nicht gerade ein alter Matchbox-Kit sein.
Projekt Nummer vier - ausdauernd bin ich ja - ging ich dann mit einem alten Scalex-DBR1 an. Dazu hatte ich hier sogar einen Thread eröffnet. Wieder ein Fehler; soll was vernünftiges dabei rauskommen (einen gewissen Ehrgeiz habe ich zudem auch), ist das supern der Kiste aufwändiger als gleich ein Neubau. Zudem raubt einem das extrem harten Plastik den letzten Nerv. Ab in die Kiste zu den anderen Unvollendeten.
Das letzte Jahr habe ich dann vor allem damit verbracht, eine Menge Kits anzuhäufen. Da ich die aber nicht verhunzen will - die meisten sind entweder zu schön oder zu teuer dafür - nahmich dieIdee wieder auf, erst mal bei einem "harmloseren Projekt" diverse Sachen zu übern bzw. auszuprobieren. Dabei stolperte ichüber meinen Stapel an "Salt Flat Racern", auf die ich durch Homers grandiosen Evergreen MkIII aufmerksam wurde.
https://scratchbuilt.iphpbb3.com/forum/94048463nx42111/1-32-scratchbuilt-slotcars-f2/evergreen-mk-iii-t93.htmlVieles zum Kit hat er schon gesagt. Es gibt vier Varianten, die sich aber eigentlich nur durch den "Mittelstreifen" unterscheiden. Ursprünglich wurden sie 1961 von Hawk auf den Markt gebracht, Anfang der 2000er wurden sie von Testors wiederveröffentlicht. In England bekommt man einen Dreierpack für zehn Euro nachgeschmissen.
Ich habe mir - warum auch immer - zur Vorgabe gemacht, bei der reinen Karo alles über den Kit-eigenen Kunststoff hinzubekommen. Also keine externen Polystyrol-Sachen etc. Die werde ich aberbei Chassis und Cockpit benutzen.
Wie Homer richtig gesagt hatte: Die Kits lassen sich in viele Richtungen bringen; optimal lässt sich aber keine Epoche einfangen; vor allem das im Original nach 30er-Jahre Stromlinie aussehende Heck war/ist ein Problem.
Passend zum DBR - und den doch recht ausladenden Wülsten des Kits - sollte mein Projekt Richtung Mitt-50er-Sportwagen gehen. Und zwar ein fiktives Modell bzw. eines meiner eigenen, noch namenlosen Rennwagen-Manufaktur. Das mitden Mitt-50ern war zumindest ursrprünglich so. Warum, sehen wir noch.
Hier einer der Original-Kits. Bis zu den Reifen alles im gleichen Plastik. Das ist übrigens sehr weich, recht dick und lässt sich daher fast schon "schnitzen"
Der wurde erst mal gevierteilt. An der einen Ecke erkennt man schon, wohin die Reise in etwa geht.
Der erste Rohbau im Vergleich zur Ausgangsbasis. Wie von Homer bereits erwähnt, sind die "Saltys" riesig. Und ja, irgendwie sieht das Ding nach Testarossa aus, was aber keine Absicht ist.
Das Heck war auch bei mir ein Problem. Im Original läuft es viel zu lange und viel zu flach aus. Also hab ich wie Homer einfach mal drauflos geschnitten. Nur fehlt dann halt einfach ein Teil. Das lässt sich auch nicht vernünftig hinschnitzen; zumal für ein End-50er-Auto ein weiteres Problem dazu kommt: Die waren ja SEHR rundlich, vor allem hinten. Die Kit-Karo ist an den Ecken aber eher... nunja, eckig, die Seitenwäne zudem leider SEHR gerade. Das ließe sich damit bestenfalls mit kiloweise Spachtel nachbilden. Ich hab also einen relativ geraden Heckabschluss gemacht, der im Vergleich zur Front eigentlich viel zu "modern" ist. Was solls... war meine Manufaktur halt sehr fortschrittlich. Insgesamt würde ich die Kiste dann irgendwo um '60/'61 einsortieren.
Noch ein paar weitere Impressionen:
So, da Frontmotor, musste natürlich noch ein Kühler ran.
Hier war ein bisserl Improvisation gefragt; immerhin kam sogar eine eigenständige Form bei raus, auch wenns ein wenig nach Nasenbär aussieht.
Das ist der aktuelle Stand. Also mitten im Rohbau. Die Farben kommen von den drei Vorlagen-Kits. Alle drei hätte ich gar nicht unbedingt gebraucht; bin halt etwas sorglos mit dem Material umgegangen.