Mal wieder ein etwas längerer Beitrag.
Da mein Urlaub noch weiter andauert, habe ich endlich Zeit gehabt, das Bauernhaus an zu fertigen. Es ist der zentrale Punkt der Farm, alles andere gruppiert sich drum herum, daher musste ich endlich den Angang wagen, damit dieser Teil der Szenerie endlich ansehnlicher werden kann.
Die meisten der Scalescenes-Kits, die ich bisher verwendet habe, stellten bisher ja Halbrelief-Bauten dar, so dass ich vor kompletten Gebäuden doch immer noch einen ordentlichen Respekt habe. Insbesondere die Frage, ob hinterher alles so zusammenpasst, wie von mir vorgesehen, und nicht ein schiefes und krummes Gebilde herauskommt, macht mich immer etwas bange.
Außerdem ist natürlich der Aufwand, ein solches Komplettgebäude her zu stellen, erheblich höher, als bei einem Halbrelief.
Nun, ich wollte also endlich mit dem Bau beginnen, da die Gestaltung des weiteren Farm-Bereichs von der Größe des Hauses abhängt. Ohne das Farmhaus komme ich also nicht weiter.
So soll das fertige Haus einmal aussehen:
Die Scalescenes-Gebäude, obwohl für den Maßstab 1:87 vorgesehen, beinhalten üblicherweise auch immer eine komplette Inneneinrichtung. Auf diese verzichte ich jedoch, um in einigermaßen akzeptabler Zeit ans Ziel zu kommen.
Das Vorgehen zum Heraufskalieren der Datei-Blätter, die im Originalformat jeweils auf DIN-A4-Papier gedruckt werden habe ich an anderer Stelle in diesem Baubericht schon einmal beschrieben. Auf ungefähr 1:35-Format vergrößert, besteht das Problem, dass diese „Blätter“ für meinen A3-Drucker deutlich zu groß sind, so dass der erste, sehr zeitaufwendige Schritt immer das Zerlegen des einzelnen .jpg in seine Bestandteile und das Neuarrangement auf A3-Format bedeutet.
Hier einmal die ausgedruckten und teils schon ausgeschnittenen Teile:
Die Dachteile fertig ausgeschnitten….
...auf grobe Pappe geklebt und die Ränder mit Filzstift geschwärzt…
...und der Zusammenbau mit Heißkleber und mit Anschlagswinkel:
So weit, so gut.
Nun die Wandteile. Sie werden aus Stabilitätsgründen und um bei den Fensterlaibungen den notwendigen dreidimensionalen Effekt zu erhalten, auf 5mm Architekturkarton geklebt
Der Fensteraufbau ist mehrteilig. Innen gegen die Fensterausschnitte wird der Fensterrahmen geklebt, dahinter die auf Klarsichtfolie gedruckte „Bleiverglasung“. Dann kommt an den oberen Fensterrahmenrand ein dünner hölzerner Rührstiel, damit die dann darauf geklebten Übergardinen und Gardinen einen gewissen Tiefeneffekt erhalten.
Ich habe mit dem Zusammenbau der Vorderseite begonnen, hier noch ohne die „Gardinen“.
Meine anfänglichen Befürchtungen, die Styropor-Zwischenlage des Architekturkarton würde unter dem Heißkleber zusammenschmelzen, hatte sich schon bei den zuvor gebauten Häusern nicht bestätigt, so dass ich die Häuserteile jetzt ausschließlich mit Heißkleber zusammenfüge. Härtet schnell aus, für mich perfekt. Man muss nur aufpassen, sich nicht bei vorzeitiger Berührung des Klebers die Finger zu verbrennen!
Seitenteile und Rückwand, sowie die beiden Außenkamine. Letztere haben einen kompletten Kern aus Styropor, damit sie genug Stabilität haben. Als typisch englische Ofenrohre habe ich wieder schwarze Trinkhalme verwendet, die außen bemalt sind, die Innenseite ist ja schon perfekt schwarz. Das sieht man vielleicht auf späteren Fotos noch besser.
Um die später am besten sichtbare Seite des Hauses zu „verschönern“, habe ich aus Rührstäbchen eine Werbetafel zusammengeklebt und, wie schon öfter beschrieben, mit verdünntem Pinselsumpf, meiner Allzweckpatina, gealtert. Die Modemarke „Geelong“ gab es wahrscheinlich in den 60ernnoch nicht, aber ich fand den Trecker so schön...
Hier das noch nicht ganz fertige Haus bei einer ersten Stellprobe:
Beurteilung des Abstandes zwischen Haus und „Felswand“:
Entscheidung: Der Zwischenraum soll durch einen angebauten Schuppen geschlossen werden (wiederum: Rührstäbchen und etwas Wellpappe), hier im Bild rechts:
Schade, die relativ schöne Vorderansicht wird man später kaum zu sehen bekommen. Hier das fertige Haus. Auch für die Fensterbänke verwende ich Rührstäbchen. Firstziegel und Abdichtungen der Schornsteine sind angebracht, die Schornsteinrohre sind auf diesem Bild besser zu erkennen. Auf Regenrinnen und -Fallrohre verzichte ich.
Das Haus hat eine Länge von 40 cm, die Schornsteine sind 25cm hoch. Das ist schon kein ganz kleines Format, trotzdem wirkt das Haus auf der Bahn eher klein (besonders noch durch die perspektivische Verzeichnung auf dem Foto):
Hier hat jetzt der Landschaftsbau schon begonnen. Der Rasenteppich ist ausgeschnitten, der Zwischenraum großzügig mit Holzleim beschickt und der Schotter eingestreut. Nach Trocknung erfolgt die Graufärbung. Und die weitere Gestaltung der Felsen mit Styropor beginnt.
Ich freue mich darauf, da über Ostern dran weiter basteln zu können. Leider ist es durch die sommerlichen Temperaturen fast schon wieder zu warm auf dem Dach. Ich brauche Regen!
Ich wünsche Euch allen frohe Ostern!
Wird fortgesetzt.