Hallo Scratchbuilder,
hier also nun mein Beitrag zum Scratchbuild Contest 2009.
Den Rest und vor allem den Baubericht hab ich mit der „heißen Nadel“ gestrickt.
Aber ich hab sogar noch die Geschichte zum Wagen geschafft!
Hier ist also die Geschichte zu meinem Umbau.
Die DRM Sting Ray
In meiner Jugend hab ich viel mit einem Freund in der Autowerkstatt seines Vaters gespielt. Besonders der Schrottplatz hatte es uns immer angetan. Hier gab es alles was es in den 60er an Fahrzeugen auf den Straßen gab.
Besonders gefielen uns die beiden Rennwagen, mit denen der Vater und sein Schwager 1964 an der Targa Florio teilgenommen hatten. Die Wagen hatte einiges hinter sich, waren aber bestimmt mal Schönheiten.
Mein Freund träumte immer davon auch einmal ein Rennen mit einem dieser beiden Wagen zu bestreiten – wir begnügten uns damit nebeneinander auf Böcken stehend das Rennen nachzuspielen.
Das Ergebnis war für beide Teilnehmer an der Targa wohl nicht besonders positiv ausgefallen. Der
Jaguar E-Type des Vaters hatte praktisch keine Beifahrerseite mehr und die Hinterachse lag neben dem Fahrzeug – Ergebnis einer Berührung der heftigeren Art als ihm in Collesano in der 5.ten Runde zuerst das Talent und dann die Straße ausging.
Auch die
Corvette Sting Ray sah nicht mehr viel besser aus. Ursache für die heftige Kaltverformung des amerikanischen Blechkleides war ein Reifenschaden am Ende der Buonfornello-Geraden.
Nachdem beide ihre Fahrzeuge mit geringen körperlichen Schäden verlassen hatten, mussten sie ihren Frauen versprechen nie wieder einen Rennwagen zu fahren.
Daher standen die beiden Fahrzeuge nun friedlich vereint auf dem Schrottplatz.
Leider habe ich meinen Freund während der Schulzeit aus den Augen verloren. Ich wusste nur, dass er KFZ Mechaniker gelernt hatte und die Werkstatt seines Vaters übernehmen wollte.
Weihnachten war ich dann mal wieder in der Heimat. Auf dem Weg zurück blieb mein Wagen liegen. Also rief ich in der einzigen Werkstatt in der Nähe an und traf so meinen alten Freund wieder.
Die Werkstatt erinnerte mich sofort wieder an die schöne Jugendzeit.
Der Schrottplatz war immer noch da, aber er sah jetzt deutlich aufgeräumter aus. Sehnsüchtig schaute ich aus dem Werkstattbüro über den Schrottplatz, aber unsere „Rennwagen“ konnte ich nicht entdecken.
Mein alter Freund konnte wohl meine Gedanken lesen. „Sie sind noch da“ sagte er und führte mich zu einem Schuppen am anderen Ende des Geländes.
Hier standen die beiden - aber was war aus ihnen geworden?
Es waren perfekt aufgebaute Rennwagen, „ready to race“.
Als er Ende der 70er mit seiner Ausbildung fertig war, half er öfters im Escort Team eines Privatfahrers der DRM aus. Nachdem er seine Meisterprüfung bestanden hatte, reifte bei ihm der Plan die beiden betagten Rennwagen wieder zum Leben zu erwecken.
Am Ende der DRM Saison 1981 war die Corvette dann endlich fertig. Aber zum Rennen auf dem Nürburgring fehlte noch ein geeigneter Fahrer.
Und dann kam der Schock, als die FIA die DRM in der Saison '82 nur noch für Gruppe C Fahrzeuge ausschrieb.
Für diese Klasse war der Wagen nicht mehr passend.
Frustriert legte er das Projekt auf Eis, ohne im neuen Race-Trim je eine Rennrunde gefahren zu sein.
Hier folgt eine kurze Beschreibung der Bauphasen.
Also eigentlich sollte es ja nur ein schneller Jaguar für die DRM werden…
Aber man überzeugte mich, das die Uni Jaguar Karosse nicht so ganz dem Reglement des diesjährigen Contests entsprach. Wenn denn der mal fertig ist, stell ich ihn auch noch vor!
Also musste ich neu starten – nur womit?
Dann fiel mir in der Wühlkiste noch eine Sting Ray Evolution Karosse in die Hände. Warum nicht die, schließlich passt die Stingray vom Baujahr gut zum Jaguar. Also das Ganze noch mal mit der Sting Ray Karosse
Nach dem Anzeichnen der Schnittkanten wurde die Karosse von den Kotflügeln befreit,
Um diese anschließend wieder mit Abstand anzusetzen. Die Fahrzeugbreite wurde einem Universal BMW 320 Turbo angepasst, die Corvette sollte ja schließlich in der gleichen Serie antreten.
Danach Schleifen, Spachteln, Grundieren, Schleifen, Spachteln, Grundieren . . .
Für den Frontspoiler hab ich die Original Schürze abgetrennt und verkehrt herum wieder angebaut. Den unteren Abschluss bildet eine ABS Platte.
Die erste Chassis Anprobe, noch mit einem Felgensammelsurium.
Heckspoiler und hintere Schürze sind vorbereitet.
Der Heckspoiler ist aus ABS Platten in Form geschliffen.
Die Klappscheinwerfer in der Front sind verschlossen, zuviel Gewicht durch diesen Klappmechanismus für einen Rennwagen.
Die Frontscheinwerfer werden später in den Grill integriert.
Nach dem endlosen Schleifen musste irgendwann Schluss sein, der Abgabe Termin rückt näher. Also Farbe auf die Karosse, ein blaumetallic von Revell.
Eigentlich wollte ich die Decals selber gestalten und drucken, aber aus Zeitgründen hab ich aus meinem Fundus eine schöne Anzahl kleiner Decals rausgesucht – ein Privatfahrerteam halt, viele kleine Sponsoren…
Und natürlich zwei weiße Streifen.
Während der Lack trocknete wurde das Fahrgestell fertig gestellt. Ein Standard Universal Chassis wurde in der Breite beschnitten, um in die schmale Karosse zu passen. Die abgeschnittenen Seitenwangen wurden aus Stabilitätsgründen wieder angeklebt.
Weiterhin wurden die original Sidepipes am Chassis montiert, sodass sie knapp unterhalb der „Trittbretter“ der Karosserie verlaufen, ein Auspuff muss schließlich sein…
Als Felgen wurden Universal Typen der Ferrari 312 verwendet. Um einen adäquaten Rundlauf zu garantieren wurden die Felgen überdreht und mit neuen Stahlachsen versehen.
Als Reifen kommen Repro Gummireifen zum Einsatz. Durch die sehr geraden Flanken dieser Reifen wirken sie sehr unnatürlich, Abhilfe schaffen selbstgedruckte Decals – Goodyear Eagle Reifen.
Der Motor ist ein selektierter original schwarzer Bühler, mit Repro Ritzel und Kronrad.
Die hinter Befestigung wird durch eine ABS Platte an den Original Punkten realisiert. Vorne ist ein entsprechender Bolzen zur Befestigung des Uni Schwingarmträgers an der Karosse verklebt.
Als nächstes wurden die Front und Heck LED verbaut und mit einer GoldCap Schaltung versehen.
Puh, fast fertig…
Huch, es fehlt ja noch der Fahrereinsatz…
Der Fahrer erhielt einen Helm und natürlich einen stabilen Überrollkäfig, dieser wurde teilweise am Glaseinsatz befestigt.
Rennschalthebel und eine Feuerlöschanlage sind bei solch einem Fahrzeug obligatorisch.
Puuhh – fertig,
Just in Time …
Es gibt zwar noch ein paar Kleinigkeiten die ich gerne geändert hätte, aber das Risiko es im Moment in Hektik zu verschlimmbessern war mir jetzt zu groß.
Ich hoffe euch gefällt die DRM Sting Ray.
Moin Moin
Erk