Für das rennen 1965 waren sieben fahrzeuge dieser baureihe gemeldet, die in der hubraumklasse - bis 2 liter - an den start gingen.
Sie unterschieden sich neben einigen karosseriedetails vorallem durch ihre motorisierung: während vier teilnehmerfahrzeuge mit
einem 4-zylindermotor mit 180 ps ausgerüstet waren, hatten die drei verbleibenden einen 6 bzw. 8-zylindermotor vor der hinterachse eingebaut.
Das von mir auf basis eines -Carrera-modells aufgebaute slotcar zeigt das teilnehmerfahrzeug # 36, das mit dem fahrerteam G.Koch / A. Fischhaber,
nach rund 4400 km fahrstrecke, den 5. platz im gesamtklassement erreichte.
Foto vom originalfahrzeug:
(foto aus 24 heures du mans, C.Moity / JM.Teissedre)
Im häuslichen regal lag schon seit langem ein -MRRC- white kit dieses Porsche 904 modells und wartete auf seinen zusammenbau.
Und so habe ich zunächst begonnen, mich mit der vorgabe des kits auseinander zusetzen: wie immer eingangs, eine kleine -masskontrolle-
der karosseriedimensionen. Nun ist das original ein sehr schmales fahrzeug, dessen gesamteindruck durch die flache silhouette mit der schmalen
strinfläche noch verstärkt wird. Diese tatsache ist bei der -MRRC-karosserie besonders deutlich wahr zunehmen: geht man dem
subjektiven eindruck nach und misst die breite, so zeigt sich, dass diese karosserie in bezug zu den originalmassen zu schmal angelegt wurde,
es fehlen in der breite 2mm, während die baulänge präzise erhalten wurde.
Nun könnte man es dabei belassen, diese tatsache akzeptieren, weiter ans werk gehen, hätte ich mich an diesem punkt nicht erinnert,
dass auch der hersteller -Carrera- den P 904 gefertigt hat. Gedacht, getan, für kleines geld konnte ich ein einfaches exemplar des -
Carrera- pendants besorgen: hier nachgemessen und die die karosserie für masstabsgetreu im sinne 1/32 vorgefunden.
Im vergleich, oben die -graue- MRRC- karosserie aus dem -white-kit-, unten die des Carrera.
Beide karosserien sind aus eingefärbtem -kunststoff-material im spritzgussverfahren gefertigt.
Die karosserie des -Carrera- mit ihren einzelbauteilen (fronthaube, motorabdeckung mit grill, heckbauteil )
Mit der frage der masstäblichkeit einer karosserie verbinde ich auch jene, ob sich die motoranordnung vom original ebenso im
slotcar verwirklichen lässt, sodass ggf. als zusätzlicher bonus auch der einbau eines dreidimensionalen cockpiteinaus damit
verknüpft werden kann. In diesem fall der vom original zu übernehmende einbau des e-motors hinter dem cockpit,
vor der hinterachse, quer zur fahrtrichtung.
Das -Carrera-fahrwerk ist wie bei fast bei allen bauserien des herstellers mit einem e-motor in -inliner-position konzipiert,
eine horizontale abdeckplatte, bestückt mit fahrerkopf und lenkradfragment deckt das vom e-motor beanspruchte (bau)-volumen ab.
Damit kam eine übernahme des -Carrera- chassis nicht in frage, ein eigenbaufahrwerk musste gefertigt werden; es galt den versuch
zu starten, bei doch beengter baubreite einen motor, am besten einen -shortcan-, in sidewinder-position unter die karosserie zu bringen.
Mit ein wenig geschick und mit hilfe der tatsache, dass das Le Mans fahrzeug über kleine kotflügelverbreiterungen an der hinterachse verfügte,
konnten schlussendlich alle (meine) vorgaben berücksichtigt werden. Die basis des P 904 fahrwerks ist eine modifizierte -Fly- bodenplatte
samt motorhalterung vom modell p 917; massnahmen, um die baubreite zu verringern: alu-felgen mit geringem bund, baubreite gesamt 7,5 mm,
verkleben des spurzahnrades (36z) auf der achse anstelle eines geschraubten bauteils.
Und die karosserie für eine -passprobe- auf das fahrwerk:
Die bereits erwähnten kleinen kotflügelverbreiterungen an der hinterachse wurden in ihrer grundform zunächst durch einkleben
von feinen -polystyrolprofilen- (Evergreen -Strip Styrene-, profil 0,25 x 2,0 mm) in den radlauf erstellt; ihre endgültige ausformung
(u.a. überstand in bezug zur karosserieaussenkante) erhielten diese dann im zuge von spachtelarbeiten am karosseriekörper.
Ebenso mussten den geänderten bedingungen wegen neue befestigungspunkte (karosserie/fahrwerk) entstehen;
die beiden befestigungszapfen sind als rohrhülsen in die karosserie bzw. in eine auflagerebene (heck) eingeklebt.
Die karosserielinie des P 904 läuft in einem aufgesetztem heckspoiler aus. Um diesen mit spachtelmasse präzise in einer durchgehenden gleich-
breiten linie auf die karosserieebene des hecks zu bringen, um gleichzeitig nicht die restliche karosserie des hecks mit spachtelmasse zu -überziehen-,
habe ich vor dem arbeitschritt mit klebeband eine art -anschlag- erstellt. Anschliessend wurde das klebeband entfernt und das profil vorsichtig nachgeschliffen.
Mit dem herstellen der anschlüsse der kotflügelverbreiterungen an die karosseriekanten, dem ausschleifen der radläufe, wurden die karosserieoberflächen nochmals fein verschliffen, entfettet und mit hellgrauer grundierung (primer, 1k-colormatic, Mupli/Motip) gespritzt.
Jedoch wurde vor dem eigentlichen grundiervorgang die karosserie mit einem -plastikprimer- ( z.b. Motip Dupli, transparent) lackiert.
Aus leidvoller erfahrung kann ich berichten, dass trotz anschleifen der plastikoberflächen ein wirksamer haftverbund der lackschichten nur dann
gegeben ist, wenn die karosserieflächen wie vorbeschrieben behandelt sind. (wer auf -plastikoberflächen- im zuge der karosserielackierung
unterschiedliche farbebenen erstellt, und diese mit klebeband absetzen muss, weiss womöglich nur zu gut, warum sich hier zusätzlicher aufwand
bezahlt macht.......)
Im weiteren bauablauf musste das cockpit entstehen. Die im -Carrera- als abdeckung eingebaute -cockpitfläche- wurde nun so ausgeschnitten,
dass deren reststück als anschlussrahmen des neuen cockpitbauteils zur karosserieinnenseite diente.
Unter diesen u-förmigen abschluss wurde das eigentliche, aus dünnen polystyrolplatten ( d: 0,5mm) zusammengesetzte einbaustück
(zugleich abdeckung elektronik fahrlicht) angekebt, das armaturenbrett, vom Carreramodell übernommen, als vorderer abschluss aufgesetzt und befestigt.
Die beiden nachstehenden fotos zeigen das einbaufertige bauteil.
(fahrerfigur, torso -FLy- , fahrerkopf -Immense-Miniature-, bemalung mit Revell-acqua-color farben)
Mit abschluss aller lackierarbeiten (bzw. dem aufbringen der selbst erstellten decals) konnte mit dem einbau aller einzelbauteile begonnen werden.
Sie wurden nahezu alle vom -Carrera-übernommen und der karosserie angefügt. Eine übersicht in der aufsicht nachstehend.
Ich klebe in der regel auch diese bauteile, soweit sie nicht einer besonderen beanspruchung unterliegen, mit der schon oft beschriebenen
wässerigen klebelösung. Das cockpit selbst ist als einbau -lose- ins modell eingesetzt und ggf. somit herausnehmbar.
Das modell mit seinen drei baugruppen in einer übersicht:
Das modell aus der kameraperspektive.....
beste grüsse
claus