Hallo Leute,
hier zum Einstand mein aktuell fertig gestelltes Projekt.
Es geht um den Proto Slot Porsche 908 LH Siffert Team. Ich habe ihn auf ein Slot Classic Chassis mit Ninco Achsen, Fly Felgen (Porsche 908) gesetzt.
Der Porsche 908 Langheck vom Siffert Team steht schon lange auf meiner Wunschliste. Mir gefällt dieses dezent weiße Renngerät mit Langheck und filigranen Flügelwerk am Langheck. Die gelb-rote Nase peppt das Design farbig auf.
Also habe ich mir einen Bausatz bei Chris, dem Macher von Proto Slot in Frankreich geordert. Die Konversation lief auf Französisch. Ist ein netter umgänglicher Typ.
Dann war es da mein Päckchen aus Frankreich. Sauber verpackt kamen alle Bauteile in einem stoßsicheren Päckchen verpackt.
Die Resine-Karosserie war bereits weiß lackiert, ich habe diese Option bei der Bestellung wahr genommen. Dazu ein in der Länge verstellbares Kunststoff-Fahrwerk von Slot Classic mit Ninco Achsen, Getriebe und Leitkiel. Als Felgen habe ich die Passenden vom Fly Porsche 908 gewählt. Beim Motor war ich lange unschlüssig. Chris empfielt einen schwächeren NC1 Motor. Und das macht auch wirklich Sinn. Durch die geschickt gewählte Übersetzung (auf Zug) reicht das absolut. Alles andere wäre Schwachsinn und ich möchte nicht zusehen, wie dieses liebevoll aufgebaute Slotcar wegen eines überzüchteten Motors irgendwo zerschellt und das wirklich schön gemachte Resinewerk zerbröselt oder bricht. Ich habe noch einen E200er Motor rumliegen und mal probehalber reingepflanzt. Zu meiner Verwunderung reicht die Power vollkommen. Der Wagen zieht sauber an und fährt richtig 8o schnell um die Bahn. Klar geht ein Slotit schneller, aber das ist ein anderes Konzept und eine andere Welt als das hier. Mit den übrigen Fly Le Mans Classics kann der Siffert 908er Langheck von den Fahrleistungen locker mithalten. Und das ist alles, was mich interessiert.
Die Karosserie wird auf das schlanke Slot Classic Fahrwerk geschraubt. Vorher muss man noch die Löcher in das Resine bohren. Ich habe das mit meiner Standbohrmaschine gemacht, damit ich ja nichts versaue oder schräg bohre. Hat klasse gefunzt.
Der Aufbau des Wagens erforderte schon Geduld und Geschick. Aber es machte mir höllisch Spaß. Nach etwas Probieren war der Prototyp fertig und konnte seine ersten Runden auf der Bahn drehen.
Ich war sofort begeistert. Weich laufend und keinesfalls lahm zog die elegante Langheck-Flunder ihre Runden auf meiner Bahn. Durch den Radstand ruhig auf der 8 Meter Geraden und gutmütig beherrschbar durch sämtliche variierende Kurvenradien. Der Wagen war sofort super ausgependelt. Mit einem sauber definierten Grenzbereich zischt er um die Kurven und lässt sich kontrolliert, wenn man es darauf anlegt, driften. Blei habe ich keines gebraucht.
Das Anpassen des tiefgezogenen Scheibeninlets war schon eine Fummelei. Mit einer Nagelschere bewaffnet schnippselste ich mich schrittweise an die optimale Passform heran und klebte es mit lösungsmittelfreiem Pattex in die Karosserie.
Dann wurden die Scheinwerferinnenseiten mit mattschwarzer Farbe gestrichen. Nach dem Trocknen wurden die vier Scheinwerferlinsen mittig zentriert eingeklebt.
Richtig krass wurde es dann bei den Scheinwerferabdeckungen. Auch diese langgezogenen linsenförmigen Tiefziehdinger mussten sauber auf Form ausgeschnitten werden. Keine leichte Aufgabe, aber mit Geduld ging es und sie sitzen.- Ich muss aber noch schwarze Ränder mit dem Pinsel nachziehen. Später!
Das Resine-Inlet habe ich mit dem Dremel dünner/leichter gemacht und auf das Innenleben angepasst und mattschwarz gestrichen. Die Motoratrappe habe ich schwarz, die Kühlrippen, die Flöten und ein paar Motorendetails (Leitungen) silbergrau angepinselt.
Dann kam Jo Siffert, die Fahrerfigur dran. Mit einem ganz feinen 4/0er Pinsel habe ich Beppi original zurechtgemacht: den typischen roten Helm nachgemalt und auch seinen feinen Schnauzbart angedeutet. Das Resinemännchen hat sogar die typische lange Nase. ;) Den Overall habe ich so gepinselt, dass er abgenutzt und etwas schmutzig verwittert aussieht.
Der Scheibenwischer, ein Fotoätzteil hat mich tiefst beeindruckt. Er besteht aus zwei Bauteilen und ist richtig plastisch in 3D wie ein echter Wischer zusammengesetzt! Kein schnöder Plastikstab wie bei allen anderen Modellen. Nein, ein Doppelarmwischer mit Fachwerk am Wischerblatt! Wow! Etwas Fummelarbeit beim Zusammensetzen, aber was soll´s. Sieht einfach nur geil aus.
Die Frontspoilerlippe ist auch ein Fotoätzteil. Habe ich unters Resine geklebt.
Das Unterbodenteil am Heck mit den beiden Auspuff-Flöten habe ich mattschwarz gelackt, die Flöten außen silbergrau und innen natürlich mattschwarz.
Das Schlimmste stand noch bevor: die Decals an der Nase. Ein Megadecal, das über den gesamten geschwungenen Bug soll! Zerschneiden war mir auch zu blöd, weil das einfach nichts Genaues werden kann. Möchte hinterher keine zusammmengeklatschten Trennfugen haben. Also habe ich die passenden Farben zurechtgemacht und mit dem Pinsel losgelegt. Die beiden roten geflammten Streifen über den Scheinwerfern waren schnell mit einem feinen Pinsel gezogen und ausgemalt.
Anschließend die gelbe Haube und Bug... Fertig. So hätte ich es mit den Decals sicherlich nicht hinbekommen. Egal mit wie viel Weichmacher. ;)
Dann gings ans Finish der Details: den Heckflügel habe ich weiß, die Flaps anstelle mit den vorgesehenen Decals auch gleich gelb gestrichen. Sieht so besser aus. ;)
Dann kamen die Decals auf den Wagen: eine ordentliche Menge an feinen Logos und Schriftzügen kamen originalgetreu auf den Wagen.
Hinterher noch mit Klarlack versiegelt, damit nicht abgeht.
Zum Schluss kam noch der geniale Scheibenwischer an seinen Bestimmungsort und schon war der Wagen auf der Strecke unterwegs.
Nach ausgiebigen Testfahrten ging es zurück zum Fachsimpeln an die Box.- Le Mans, wir kommen!
Grüße
Alpinkatze