Alles über den 1. Scratchbuilt Slotcar Contest
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Bewertung des Slotcars

Umfrage endete am 20. Nov 2006, 08:37

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Abstimmungen insgesamt : 20

Contestbeitrag: 1955er Short Track Chevy

31. Okt 2006, 08:37

So, dann mache ich einfach mal den Anfang:

55er Late Model Short Track Chevy

Historie:

Mein Contestbeitrag ist ein sog. Short Track Fahrzeug der Late Model Serie. Short Track bezeichnet eine Form der US Stock Car Rennen bei denen auf Ovalen mit einer Länge von unter einer Meile gefahren wird. Die NASCAR (National Association for Stock Car Auto Racing) "Late Model" Serie wurde z.B.1951 gegründet und war als Einstiegsklasse gedacht, weil hier nicht die aktuellen, sondern ältere Modellreihen an den Start gehen durften.

Die Gestaltung des Fahrzeugs entspricht keinem realen Vorbild. Gleich mal vorweg ein paar Beispiele für 55er Short Track Chevys, an denen ich mich beim Bau orientiert habe:

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Bausatz/Karosse:

Das Fahrzeug entstand aus einem Revell Snaptite Bausatz eines Chevrolet Bel Air von 1955.

An der Karosserie wurde einiges verändert. Türgriffe, Blinker vorne und die Chromleisten wurden mit einem Modellbaumesser entfernt, die Öffnungen für Scheinwerfer und Rückleuchten wurden verspachtelt. Die Kotflügel wurden an die größeren Räder angepasst.

Die Hutze auf der Motorhaube entstand aus einem Stück Bodengruppe aus der Teilekiste.

Die Stoßstangen wurden aus Spritzästen und 2mm Styrolprofilen angefertigt. Zusätzlich erhielt das Fahrzeug einen seitlichen Rammschutz aus 2mm Styrolprofil. Auf dem Bild ist eine andere Version der Frontstoßstange montiert.

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Aus dem originalen Kühlergrill habe ich das Gitter ausgeschnitten. Der Grill wurde anschließend mit einem fotogeätzten Kühlergitter aufgewertet. Das Fahrzeug hat wie die historischen Vorbilder keine Heckscheibe.

Lack:

Die Karosse wurde zunächst entfettet, dann mit Kunststoffgrundierung lackiert und in einem Zwischenschritt weiß lackiert. Bei farbigen Karosserien ist dies immer angebracht. Grundierung, Basislack und Klarlack wurden mit normalen Acryl-Spraydosen aufgebracht. Zwischengeliffen wurde jeweils nass mit 2500er Schleifpapier. Details wurden mit Pinsel und Revell Aquacolor lackiert. Als Spachtel verwende ich Tamiya Basic Putty.

Bild


Decals:

Die Decals stammen hauptsächlich von Colorado und waren ursprünglich für einen 59er Nascar Chevrolet Impala gedacht.

Cockpit/Fahrerfigur:

Das Inlet wurde selbst gebaut. Lediglich das Cockpit entstammt aus dem Bausatz. Es wurde mit einem Aufsatzdrehzahlmesser aufgewertet. Der Feuerlöscher entstand aus Spritzästen und einem Stück eines Plastik-Eisstiels mit einem Schlauch aus 1mm Styrol-Profil. Der Fahrereinsatz stammt von Carrera (mit Unterkörper von Fly) und wurde neu bemalt. Ebenfalls im Innenraum wurde der aus der Bodengruppe ausgeschnittene Tank angebracht. Der Sitz und der Schalthebel stammen aus der Teilekiste. Der Überrollkäfig wurde aus 1,5mm Styrol-Profil angefertigt.

Bild

Fahrwerk:

Das Fahrwerk entstand aus Kunststoffprofilen aus dem Baumarkt (im wesentlichen ein U-Profil für die Motor- und Leitkielhalterung und ein T-Profil für den Rest). Diese Profile lassen sich recht einfach verarbeiten und gut mit Kunststoffkleber verkleben. Damit der Motor gegebenenfalls getauscht werden kann, wurde die Motorhalterung nicht geklebt, sondern mit M2 Schrauben befestigt. Auf dem Foto sind auch die Karosseriehalter aus dünnerem Kunstoffprofil zu erkennen, die in die Karosserie eingeklebt wurden.

Bild

Motor/Getriebe:

Als Motor wurde ein Plafit Rabbit mit einer Übersetzung von 9:27 eingesetzt, der Leitkiel stammt von Sakatsu.

Felgen:

Die Achsen und Reifen stammen von einem Carrera Plymouth Superbird. Die Felgen wurden passend zum Auto rot lackiert.

Hier nun ein paar Bilder des Fahrzeugs:

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Ich hoffe mein Chevy gefällt euch.

Gruß Homer

31. Okt 2006, 08:37

1. Nov 2006, 13:27

Hallo, Homer,

danke für die PN. Ich muss sagen, für mich ist in der Summe aller Details Dein Contestbeitrag die Maximalbewertung wert. Ein wunderschöns Modell!

Gruß, Taffy

1. Nov 2006, 13:51

Hi Homer!

Wie gewohnt ein sehr stimmiges Modell von dir! Schön recherchiert und aufwendig gebaut. Allein der gelbe Lack könnte ein wenig mehr glänzen. Sehr, sehr nahe am TOP!

Chevy

1. Nov 2006, 22:44

Hallo Boris,

das mit dem Glanz ist natürlich auch eine Sache des Lichts beim fotografieren, aber eigentlich bin ich recht zufrieden damit.

Bild

Ehrlich gesagt hatte ich eher gedacht, dass Einwände kommen weil mein Auto für diese Art von Fahrzeug etwas zu stark glänzt. :wink:

Gruß Homer

2. Nov 2006, 00:55

Okay, hab mich vieleicht ein bißchen falsch ausgedrückt. Ich meinte bei dem Bild von vorne und von schräg hinten, daß der Lack auf der Motorhaube und Kofferaumdeckel ein wenig rauh aussieht. So von den Lichtreflexen her

Kann aber auch nur vom Foto sein

Lack

2. Nov 2006, 09:16

Das stimmt, der Effekt kommt aber auf den Fotos stärker raus als am Fahrzeug selbst. Da ist mir das gar nicht aufgefallen. Ich werde diese Stellen gelegentlich nochmal nass ganz leicht anschleifen und dann aufpolieren.

Gruß Homer

2. Nov 2006, 11:21

Das ist gut das du grad das Thema Schleifen ansprichst:

Wie machst du das dann mit dem finish? Hab das bei meiner letzten Lackierarbeit auch mal ausprobiert, auf nen Tip von einem Modelbauer hin bis 8000er Körnung allerdings trocken.

Das Ergebnis war ganz gut, aber der Ultimative Glanz wollte sich nicht einstellen. Was nimmst du zum polieren?

2. Nov 2006, 18:07

Hallo Boris,

also ich schleife grundsätzlich immer nass.

Der richtige Glanz stellt sich erst durch das polieren ein, dazu muss der Lack aber richtig ausgehärtet sein. Am besten das Modell erstmal zwei Wochen wegstellen - sicher ist sicher.
Zum polieren verwende ich normale Autopolitur für Metalliclacke.

Gruß Homer

3. Nov 2006, 17:04

Gut dann werd ich das mal ausprobieren.

War eigentlich schon recht zufrieden aber wenn die sonne drauf scheint sieht man noch einen leichten Schleier

Kunststoffchassis

3. Nov 2006, 18:25

Hallo Homer,

ein tolles Modell hast Du da auf die Räder gestellt.
Die Chassiskonstruktion erscheint mir interessant. Wie fährt sich ein Auto mit so einem Kunststoffchassis?? Ist die Konstruktion nicht etwas leicht? Zumal der Plafit Rabbit Motor doch ordentlich Power hat.

Gruß Findulini

Chassis

3. Nov 2006, 22:57

Hallo Findulini,

danke für das Lob.

Das Chassis fährt sich soweit gut, braucht aber sicher noch Feinabstimmung. Evtl. muss noch etwas Gewicht nach vorne an den Leitkiel. Ich bin noch nicht viel mit dem fertigen Fahrzeug gefahren.

Bild

Mit dem verwendeten Sakatsu Leitkiel - speziell mit der Schraubbefestigung - bin ich nicht so ganz glücklich, da der Leitkiel entweder zu viel Spiel hat oder zu schwergängig ist - die Schraube ist auch etwas mickrig. Da muss ich auch noch experimentieren. In die zweite Version meines Chassis http://www.iphpbb.com/board/ftopic-49064633nx44569-93.html habe ich einen Standard-Carrera-Leitkiel eingebaut.



Gruß Homer

7. Nov 2006, 11:46

Hallo Homer,

ich hatte nachgefragt, weil ich immer auf der Suche nach guten und preiswerten Chassiskonstruktionen.
Ich baue nämlich alle Chassis für meine 1/32er Modelle selber. Dabei habe ich, meiner Meinung nach, mit wenig Geld, ganz ordentliche Konstruktionen hin bekommen, sowohl für Frontmotorantrieb, als auch für Sidewinder.
Die Frontmotorchassis brauche ich für meine 50iger Jahre Modelle, bei denen ich auf ein komplettes Cockpit nicht verzichten möchte (siehe unten).
Beide Chassisarten fahren mit Standard Mabuchi Motoren bestückt, bei 12V Bahnspannung, sehr orderntlich. Allerdings bestehe sie in der Hauptsache aus Messingblech. Wobei die Lötarbeit sich aber auf ein mininmum reduziert.
Zum Frontmotorchassis hatte ich vor ein paar Monaten mal einen Artikel in der COL. Da ging es um die 50iger Jahre Boliden. Vielleicht hast Du ihn gelesen.

Bei allem was ich hier von Dir sehe, ist äußerste Präzision erkennbar und große Leibe zum Detail. Sowas gefällt mir.

Gruß Findulini

Bild
Ferrari 250TR60, Sieger LeMans 1960

7. Nov 2006, 14:31

Hi Findulini,

also eine preiswertere und einfacher herzustellende Chassiskonstruktion kann ich mir kaum vorstellen. Für ein paar Euro kriegt man da Material für mehrere Chassis.

Auf einen Hinweis von Schackel hin, habe ich jedoch herausgefunden, dass die Profile aus Hart-PVC sind (für PS sind sie auch reichlich steif). Ich werde also die vordere Versteifung, die den Leitkiel hält ggf. noch zusätzlich mit zwei M2-Schrauben sichern, weil sich PVC nicht ganz so gut wie PS verkleben lässt.

Habe gestern den Chevy noch etwas probegefahren und er läuft wirklich gutmütig, lässt sich schön fahren und ist eines der leisesten Slotcars, die ich habe.

Gruß Homer

Nachtrag: Habe nochmal zwei Profile mit Plastikkleber (Revell Contacta Liquid) verklebt, fixiert und trocknen lassen. Das kriegt man auch mit roher Gewalt nicht mehr auseinander. Auf zusätzliche Schrauben kann man also verzichten.

7. Nov 2006, 16:00

BoA-Racing hat geschrieben:Hab das bei meiner letzten Lackierarbeit auch mal ausprobiert, auf nen Tip von einem Modelbauer hin bis 8000er Körnung allerdings trocken.

Das Ergebnis war ganz gut, aber der Ultimative Glanz wollte sich nicht einstellen.



Der ultimative Glanz kann sich nur durch Polieren ( und eventuelle abschließende Wachsbehandlung) einstellen.
Trocken schleifen ist in jedem Falle nicht zu empfehlen.

Was mich allerdings manchmal etwas irritiert ist, wenn MODELLE einen noch brutaleren Glanz aufweisen wie die Vorbilder. Das sieht mir zu unnatürlich und zu steril aus.

ted

7. Nov 2006, 16:14

schackel hat geschrieben: Was mich allerdings manchmal etwas irritiert ist, wenn MODELLE einen noch brutaleren Glanz aufweisen wie die Vorbilder. Das sieht mir zu unnatürlich und zu steril aus.


Das stimmt, da Slotcars aber nicht nur in der Vitrine stehen sollten, relativiert sich das mit dem Glanz durch den Fahrbetrieb früher oder später von ganz alleine.

:driver

Gruß Homer

7. Nov 2006, 18:04

Hallo schackel,

Mir ging es nur darum den "schleier" (weis nicht wie ichs sonst erklären könnte) zu vermeiden der manchnmal durch das Schleifen entsteht. Zu brutal glänzende Modelle finde ich auch unrealistisch.

Nach dem Schleifen mit 8000er Körnung hat das Auto zwar geglänzt, aber das war eher ein "Polygon-Glänzen", wie ein Auto in einem alten Computerspiel. Als ob der Lack hinter einer Scheibe wär

8. Nov 2006, 12:24

Ja, Homer, da hast Du natürlich recht - ein guter Rennbetrieb gestaltet selbst die feinsten Pretiosen sehr schnell "realistisch" :D
-------------------------------------------------------
Boris, wie gesagt - es hilft letztendlich nur das Polieren, oder aber die zu erklärende sehr erfolgreiche Methode des finalen Überzugs mit FUTURE, einem Acryl - Fußbodenlack aus den USA oder GB, der nicht zu überbieten ist.

11. Nov 2006, 15:53

Homer hat geschrieben:

Nachtrag: Habe nochmal zwei Profile mit Plastikkleber (Revell Contacta Liquid) verklebt, fixiert und trocknen lassen. Das kriegt man auch mit roher Gewalt nicht mehr auseinander. Auf zusätzliche Schrauben kann man also verzichten. [/color]



Hallo Homer,


vielen Dank für diesen Nachtrag.
Nicht nur, daß er ein "Problem" klärt und natürlich sofort ermutigt, dieses Zeug auch zu verwenden ( es drängt sich ja nahezu auf ! ), er zeigt vor allem auch Dein Engagement fürs Forum.
Am Montag gehe ich einkaufen :driver

Ted

8. Dez 2006, 11:20

Hab eben noch zufällig ein schönes Bild von zwei 55er Chevys gefunden, dass ich euch nicht vorenthalten möchte:

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Gruß Homer

25. Apr 2007, 17:36

Homer hat geschrieben:Hab eben noch zufällig ein schönes Bild von zwei 55er Chevys gefunden, dass ich euch nicht vorenthalten möchte:

Bild

Gruß Homer



Mir kommen immer die Tränen, wenn ich sehe wie diese schönen alten Chevies verheizt statt wieder aufgebaut zu werden :( :( :(
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