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 Betreff des Beitrags: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 20. Nov 2016, 18:23 
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Mal sehen, ob wir hier nicht wieder ein wenig Schwung in die Bude bekommen. :D

Seit dem Frühjahr hatte ich auch nichts Neues bauen können, es gibt halt Zeiten, da ist fürs Hobby keine Zeit.

Nun aber wieder, nachdem jedenfalls wieder etwas Luft zum Durchatmen vorhanden ist, meine Rückmeldung auf dieser Plattform mit: Zwei auf einen Streich.

In unserer kleinen Rennserie „Vintage 32 Days“ (im Zusammenhang mit tommeks Arnsbergring hatte ich unter zuletzt unter "Bahnen und Dioramen" berichtet) haben wir uns zu einer Reglementsänderung entschlossen. So werden nun, da wir mittlerweile über einen entsprechenden Fuhrpark verfügen, die frühen Heckmotor-Cars der 1,5l-Klasse in zwei Unterklassen unterteilt, nämlich in eine Klasse von 1958-1961 und eine zweite von 1962-1965.
Dabei ist es in der ersten Unterklasse möglich, die in diesen Jahren auch noch eingesetzten Frontmotor-Rennwagen einzusetzen. Das erweitert das Spektrum der Fahrzeuge einerseits und gibt andererseits auf der Strecke ein schönes Bild.
Ich habe mir als erstes Car für diese Klasse den FERRARI 246 ausgesucht, von dem ich noch eines der mittlerweile leider vergriffenen Kits von MacPinches auf Lager habe.
Hier sind die Teile erstmal beisammen, mit dem Aufbau werde ich in Kürze beginnen:

Bild

Ich sehe gerade, dass ich bei dem Foto das Chassis vergessen habe, es ist ebenso ein Penelope-Pitlane SmS1, wie bei dem unteren Foto.

Parallel zum Ferrari 246 werde ich mit einer Conversion beginnen und zwar, passend zu unserer Klasse ab 1970, mit dem MARCH 721, wie er in der Saison 1972 vom Eifelland-Team eingesetzt wurde. Rolf Stommelen fuhr diesen Wagen, der mit einer von Colani entworfenen Karosse besonders strömungsgünstig sein sollte. Nach den Angaben bei Research-Racing führte sie jedoch beim GP von Südafrika zu Überhitzungsproblemen, so dass mit Ausnahme der ungewöhnlichen Cockpitverkleidung von Colani die übrigen Teile der originalen March-Karosse verwendet wurden.
Diesen Wagen will ich unter Verwendung einer originalen Scalextric-Schrottkarosse, die ich auf einer Börse mal für wenig Geld erworben hatte, entsprechend aufbauen.
Ein originaler und weitgehend kompletter Scalextric-Renner steht mir zum Vergleich und zur Abnahme der Maße für Front- und Heckflügel zum Vergleich zur Verfügung (Leihgabe Peter Hartmann), auch hier bits´n´pieces beisammen:

Bild

Ich bleibe mit diesem Car ein wenig dem Thema treu, das ich mit dem Matra MS9 in 2014 begonnen habe: GP von Kyalami, unfertige Kiste, relativ erfolglos, hässliches, aber interessantes Design....

Bald mehr in diesem Theater….

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 20. Nov 2016, 18:23 


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 20. Nov 2016, 20:16 
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Ich freue mich schon auf Deine Vorstellung der Openwheeler!
Speziell der Eifelland scheint ein echter Exot zu werden. Traust du dem Scalextricmodell bezüglich der Maße? Die alten Formelfahrzeuge wirken auf mich oft etwas pummelig, kenne mich da aber zugegebenermassen zu wenig aus.
Gruss,
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 21. Nov 2016, 07:30 
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Hallo Taffy,

gleich im doppelpack kommst du wieder in die gänge :mrgreen: ; ich bin sehr gespannt, wie die beiden monoposti auf die räder kommen......,
dann warte ich gespannt auf den wie immer informativen baubericht.
Viel erfolg und vorallem viel spass beim bauen.......!!

gruss, claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 22. Nov 2016, 22:15 
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Thomas, Du hast sicher nicht Unrecht, was die Maße des Scalextric-March angeht, aber ganz so weit weg von den richtigen Abmessungen ist er im Ganzen zumindest gefühlt wohl nicht. Allerdings muss man bei diesen alten Slotcars immer berücksichtigen, dass die original verbauten Motoren damals deutlich größere Abmessungen hatten, als die heutigen Slotmotoren, damit waren diese Cars häufig ein Kompromiss. Ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen, zumal ich auch noch einen Penelope-Pitlane-Kit des Nachfolgetypen habe. Der ist von den Maßen her gar nicht soweit vom Scalextrix entfernt. Muss aber auch wiederum nichts heißen, da auch die PP-bodys gerne mal einen Schluck mehr eingeschenkt haben. Herausfordernder wird allerdings beim Eifelland-March der Materialmix: die Scalextric-Karo besteht aus einem nicht ganz harten Kunststoff, der beim Schleifen und Fräsen schnell schmilzt und schmiert und sich nur schlecht mit anderen Materialien verbindet. Nun habe ich aber angefangen, dann mache ich auch weiter. Vielleicht muss ich den Vogel hinterher abgießen...

Claus, vielen Dank für die guten Wünsche; ich hoffe, Du siehst mir nach, dass ich zunächst mal nicht mit dem 356er weiter mache. Momentan zieht es mich vor allem wegen unserer Formelserie halt wieder zu den Einbäumen hin. Da habe ich gleich Fahrzeuge zum Rennen fahren und nicht nur für die Vitrine / Seele. Wir telefonieren die Tage!

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 24. Nov 2016, 20:36 
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Da mir das Glück heute unverhofft einen freien Tag geschenkt hat, konnte es mit meinen beiden neuen Projekten gleich richtig losgehen.

Bild

Als erstes habe ich die beiden Chassis erstellt. Obwohl ich die PP-Chassis mittlerweile ganz gut beherrsche und auch der Bau von zwei Chassis gleichzeitig etwas ökonomischer ist, musste ich mich doch ziemlich konzentrieren, denn beide Chassis werden mit leicht unterschiedlicher Technik komplettiert. Den March baue ich mit 3/32-Achsen und -Rädern auf, während der Ferrari 2,5mm-Achsen erhält, da ich noch Ninco-Speichenräder und Cartrix-Achsen mit diesen Maßen da hatte.

Beim Ferrari-Chassis musste ich den Heckbereich kürzen, damit es unter die Ferrari-Karo passt.

Bild

Beide Chassis habe ich, wie üblich, durch Verzinnen an bestimmten Stellen versteift, da die PP-Chassis sonst etwas zu weich sind.
Dann konnte ich an die Fahrbarmachung gehen. Beim Ferrari-Chassis habe ich den vorderen Achshalter auf 2,5mm aufgerieben und die Vorderachse mit einem eingelöteten Distanzstück eingepasst. Hinten habe ich die vorhandene Cartrix-Achse mit den dazugehörigen Messinglagern eingelötet. Die Ninco-Kunststoff-Speichenräder sind mit den Achsen verklebt. Das vordere Motor-Halteblech ist noch nicht in Endposition.

Bild

Die Karo grob angepasst..sieht schon fast nach Rennwagen aus…

Bild




Beim March verwende ich 3/32-Achsen (Slotit), für die die PP-Chassis auch vorgesehen sind, daher brauchte ich hier an der Vorderachs-Aufhängung nicht zu bohren. Hinten sind Sintermetall-Lager eingelötet. Das Achsritzel ist ebenfalls von Slotit, Räder und Reifen stammen aus dem Sortiment von Penelope Pitlane.

Bild

Meine Recherche bei ULTIMATECARPAGE hat ergeben, dass die Scalextric-Karo damals erstaunlich nahe am Maßstab 1:32 designt wurde, der Modell-Radstand stimmt exakt! Von der Breite her bleibe ich etwas unter den Originalmaßen, da unsere Cars auf der Bahn miteinander harmonieren sollen. Etwas breiter als mein Lotus 72 ist der March aber dennoch.

Bild

Der Vergleich mit dem originalen Scalextric-Car zeigt den Unterschied. Der Scalextric-March wäre dabei allerdings ca 3 mm zu breit.

Bild


Das ist also der Stand der Dinge:

Bild

Beide Chassis fahren, jetzt geht der eigentliche Aufbau der Karos los und der ist bei beiden Cars ganz unterschiedlich…


Noch eine Anekdote am Rande: bei der Recherche zum Eifelland-Team bin ich über ein KURIOSES FOTO gestolpert. Leider ist es sehr klein. Es zeigt einen Brabham F2, gefahren von Rolf Stommelen, mit einem angehängten Wohnwagen auf dem Nürburgring. Der Wohnwagen hat sich wohl als sturmtauglich erwiesen, die gemessene Geschwindigkeit auf der Start-Ziel-Geraden lag laut der Quelle, von der das Foto stammt, bei 213km/h. Glückliche, verrückte 70er-Jahre!

Gruß, Taffy

Wird fortgesetzt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 26. Nov 2016, 20:57 
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Hi Taffy.

Natürlich kommt so etwas Schwung in die Bude.Endlich mal wieder ein paar neue Projekte am Start.
Sieht schon nach was aus. Wobei ich finde das die Ferrari Karo nicht so viel Detailarbeit verlangt wie die vom March. Die scheint mir etwas grob Detailiert.
Bin gespannt was du daraus machst.

Gruß, Sven


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 8. Dez 2016, 20:47 
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Fortschritte!
Es geht ganz munter voran mit den beiden Cars. Natürlich, Sven, hast Du recht, dass der Ferrari leichter aufzubauen ist, als der March, denn beim March muss ich ja die vorhandene Karosse deutlich verändern. Trotzdem: auch der Ferrari verlangt, wenn er denn gut und schnell werden soll, volle Aufmerksamkeit.
Beim Ferrari habe ich den Ehrgeiz, an der Hinterachse eine zumindest akzeptable Simulation der Aufhängung hinzubekommen. Dazu habe ich zunächst annähernd dem Original entsprechend im Bereich der Vorder- und Hinterachse die Karo ausgefräst:

Bild

Dann, um bei der Konstruktion der Aufhängung die Karo in fixierter Position zum Chassis zu haben (zwecks Vermessung und Anpassung der Aufhängungsteile), habe ich body und Chassis verheiratet, in dem ich in den body ein Messing-Röhrchen mit 2K-Kleber eingeklebt habe, in dem von unten ein Stück Kabelisolierung mittels Sekundenkleber befestigt und bündig abgeschnitten wurde. Damit kann die Karo am Chassis fest verschraubt werden (sog. „Findulini-Halterung“ - schade, dass sich Findulini, wie so viele andere gute Leute auch, aus dem Forum zurückgezogen hat):

Bild

Dann ging es an die Herstellung der „Stoßdämpfer“. Hierfür habe ich Teile leerer Einwegfeuerzeuge verwendet, wie z.B. die Gasdüse aus Messing und die Feder für den Feuerstein.

Bild

Weiterhin brauchte ich; dünnen Kupferdraht, rote Kabelisolierung, kleine runde Aluminiumplättchen, dickeren Kupferdraht sowie zwei U-förmige Klauen, die ich aus den Weißmetallrahmen hergestellt habe, in denen die fotogeätzten PP-Chassis geliefert werden.
Der dünne Kupferdraht wird mit den Gasdüsen verlötet, der dicke mit den „U“, dann wird beides rechtwinklig zueinander verlötet, sodann die Stücke der roten Kabelisolierung auf die dünnen Drähte aufgeschoben:

Bild


Darüber kommt dann die abgelängte Feder aus dem Feuerzeug, als nächstes dann als unterer Abschluss des „Stoßdämpfers“ eine dünne Aluscheibe. Das Alu stammt aus einem Teelicht, mit der Lochzange ausgestanzt:

Bild


Fertig gebogen und mit den übrigen „Aufhängungsteilen“ zusammen am Chassis angelötet sieht das dann so aus:

Bild

Die Karo weiter angepasst, eine Seite fertig:


Bild Bild

Jetzt beide Seiten fertig:

Bild Bild

Nun kann bereits die Karo lackiert werden, nachdem ich tatsächlich gelernt habe – auf claus´ dringenden Rat hin – damit immer zu warten, bis alle wesentlichen Anpassungsarbeiten erledigt sind.



Demgegenüber macht sich der Fortschritt beim March, zumindest bildtechnisch, geradezu mickrig aus, war aber auch ein ganzes Stück Arbeit:

Bild

Dieses Bild beinhaltet:

- Die Herstellung von Front- und Heckspoiler aus dünnem Kunststoffmaterial (damit waren mal Ohhringe meiner Frau am Bling-Bling-Ständer im Laden aufgehängt – Jungs, Ihr müsst alles sammeln, was Euch vor die Füße fällt!). Ließ sich mit der Schere sauber zuschneiden – als Vorlage dienten die Teile des kompletten-Scalextric-March, den ich als Leihgabe hier habe – und mit Sekundenkleber perfekt verkleben.
Vor der Grundierung habe ich diese Kunststoffteile sicherheitshalber mit einem Kunststoff-Haftvermittler aus der Dose eingesprüht.

- Bearbeitung der Karo: 1. die hohe Hutze musste weg, der Eifelland hatte eine wesentlich niedrigere Hutze als der March. 2. die Kästen für die seitlich angebrachten Kühler mussten weg, der Eifelland trägt diese Kühler (die ich noch aus Resine gießen muss) frei im Luftstrom angebracht.

- Die Herstellung der extravaganten Colani—Cockpitverkleidung. Nach einem Fehlversuch mit Kunststoff habe ich hier leichtes Balsaholz verwendet, das sich mittels Sekundenkleber gut mit der Karo verbinden und sehr gut in Form schleifen ließ. Es wird auch dabei bleiben, ich habe entschieden, aus Zeitgründen keine Form für Resineabgüsse anzufertigen, der March wird also ein Unikat bleiben.
Leider habe ich einen Grundfehler gemacht: an sich sollten miteinander zu verbindende Materialien, die danach mittels Schleifen in Form gebracht werden, möglichst eine ähnliche Festigkeit besitzen, denn sonst trägt sich das weichere Material beim Schleifen schneller ab (gut, manchmal, wie bei Spachtel, der nur Riefen auffüllen soll, ist das ja so gewollt). Insofern war es eine Sch...idee, die Lücken zwischen dem Kunststoff der Karosse und dem Balsaholzteil mit Sekundenkleber und Füllmittel aufzufüllen, denn das Zeug wird steinhart. Beim Bearbeiten muss ich also höllisch aufpassen, dass ich weder vom Kunststoff, noch von der Balsaplatte ungewollt zuviel wegschleife!
Und, wer ist Schuld? Natürlich meine Ungeduld, weil ich nicht auf langsames Abbinden einer Spachtelmasse warten wollte! Mann, ich lerne es wohl nie!!

Soviel zum Stand von heute. Bei Fortschritt erfolgt weitere Meldung!

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 9. Dez 2016, 13:27 
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Hallo Taffy,

......und du sagst, ich neige zur perfektion: geschätzter einzelsitzerbauer, wenn ich mir die aufhängungen deiner zigarren beschaue,
dann brauche ich kein schlechtes gewissen zu haben, :mrgreen:,
Was mich sehr beeindruckt - neben der handwerklichen präzision in der umsetzung - wie du -artfremde- objekte suchst und zu neuen bauteilen umfunktionierst. 8-) :daumen
Der Ferrari hat doch eine art -kardanwellenstück-, oder ist die motorwelle so lang, dass sie bis zum kronzahnrad ( hinterachswelle) langt.

grüsse aus M.

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 11. Dez 2016, 22:15 
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Hi Taffy,

wieder mal zwei schöne Formel Projekte die du da am basteln bist, macht immer wieder Freude zu lesen und auf den Bilders zu sehen wie du scratch die filigranen Details anfertigst. :daumen

Deine Ideenfindung ist wie immer :bravo

Sich von claus was abzugucken oder einen Ratschlag zu beherzigen schadet sicher nicht, besonders bei viel Eigenbau am Modell ist ein trocken vorbauen das A&O um später nichts mehrmals machen zu müssen.

Freue mich schon auf die Fortsetzung deines Bastelthread


Beste Grüße
LMK


Geduld ist was für Shaolin Mönche und Spätestens beim ersten Besuch des Renners in der Bande wirst du froh sein nicht mit Spachtel gearbeitet zu haben


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 14. Dez 2016, 19:14 
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@claus: ja diese Motoren haben eine relativ lange Motorwelle, das Chassis ist für diese Motoren ausgelegt. Eigentlich ein Nachteil, liegt damit der Motor doch recht ungünstig meist direkt unter der Cockpitöffnung. Auch für das Fahrverhalten wäre es vermutlich besser, wenn der Motor näher an der Hinterachse säße.

@Leo: es geht weiter! :-)
Der Ferrari soll zu Weihnachten fertig sein, damit beschenke ich mich quasi selbst. Daher fließt jetzt die ganze Energie dort hinein.
Nach der Lackierung ging es an die letztlich doch vielen Details. Manchmal glaube ich selbst kaum, wie viel Detaillierung selbst diese einfachen Baumstämme brauchen:

- Lufteinlässe mit feinem Gitter versehen
- Weißmetallteil mit den Ansaugtrichtern poliert und platziert, dann das Klarsicht-Cover darüber geklebt nach der von claus beschriebenen Methode
- Haubenverschlüsse angebracht. Sind Fotoätzteile, eine Platine,die ich irgendwo mal gekauft habe. Zittriger Job mit Skalpell, Pinzette und Lupe.
- Rückspiegel mit Spiegelfolie versehen und mit Sek-Kleber eingeklebt.
- ein paar Nieten verbaut
- Armaturenbrett aus der Verschlussklappe einer alten 3,5-Zoll-Diskette ausgeschnitten, bedecalt und mit Sek-Kleber eingeklebt.
- Weißmetall-Tankstutzen poliert und eingeklebt.
- Decals angebracht, dabei schwarz geärgert, dass die Ziffern der Startnummern mir geradezu unter den Händen zerfallen sind. Muss ich mit leben, habe leider keine anderen.
- Zulassungs--Kennzeichen aufgemalt.
- Vordere Aufhängungen aus Kupferdraht gebogen und zusammen mit den Bremsleitungen mit Sek-Kleber an der Karo angeklebt.

Genug gelesen, jetzt die Bilder:

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild


Außerdem habe ich die Speichen der Räder noch mattsilber bemalt, die Räder sahen sonst zu spielzeugmäßig aus.

Jetzt muss ich mich noch um die Fahrerfigur bemühen, sowie Lenkrad und Scheibe montieren.

Wer den Schritt klarlackieren vermisst: das geschieht relativ am Ende mit Erdal Bodenglänzer.

Sobald es weitergeht, erhaltet Ihr Nachricht.

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 16. Dez 2016, 21:05 
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Eine intensive Suche im Decal-Ordner brachte dann doch noch Ergebnisse, so dass ich die hinteren Startnummern erneuern konnte. Sie sind zwar etwas größer, als das vordere Decal, das macht aber nichts. Ich hätte mich wahrscheinlich mehr geärgert, wenn ich das so gelassen hätte. Manchmal muss man eben über seinen Schatten springen.

Bild

Den Fahrer habe ich auch schon mal probehalber hinter das Lenkrad gesetzt, jetzt kommen hier noch die Malerarbeiten:

Bild


Das schöne daran, dass man an zwei Objekten arbeitet, ist natürlich, dass man in Trockenphasen beim einen Objekt am anderen bereits weiter werkeln kann. Ich sollte das immer so machen….
Der March erhielt so eine Schicht Spritzspachtel.

Bild


An der Motoratrappe habe ich auch schon etwas Farbe aufgetragen und das ganze mal probehalber zusammengesteckt. Man kann schon ein wenig ahnen, wie der March später mal aussehen wird. Auch wenn ich in den Maßen das Original nicht exakt getroffen habe, gefällt mir die Linienführung ganz gut.

Bild


Bild


Fortsetzung folgt.

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 17. Dez 2016, 11:44 
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Hallo Taffy,

Gut, dass du den sprung über deinen schatten gemacht hast und die startnummern am F korrigiert sind. Die neuen sehen wesentlich realistischer aus.
Taffy hat geschrieben:
Das schöne daran, dass man an zwei Objekten arbeitet, ist natürlich, dass man in Trockenphasen beim einen Objekt am anderen bereits weiter werkeln kann.
Ich sollte das immer so machen….

Das ist wirklich nicht so schlecht, diese arbeitsweise........., mehrere modelle verschiedener bearbeitungsgrade gleichzeitig am basteltisch.
Aber zeit braucht´s halt immer :mrgreen:
Die form des -March- wirkt in grundierter form fast futuristisch, eine klare formgebung ohne viele spielereien, so kann ein formelrenner auch aussehen.

grüsse aus M.

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 17. Dez 2016, 17:07 
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Hallo Taffy.

Der Ferrari sieht bis hierher Klasse aus .
Bei dem March schließlich ich mich auch der Meinung von claus an.Der sah mir auch erst etwas komisch aus.Aber jetzt mit Grundierung erkennt man die Form schon besser. Bin mal gespannt wie der fertig aussieht. Im Netz habe ich allerdings nur Fahrzeuge mit Seitenkästen gefunden.

Gruß, Sven


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 18. Dez 2016, 14:25 
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Dass ich einmal ein Slotcar deutlich vor meinem gesteckten Zeitziel fertigstelle, kommt auch nicht so oft vor. Gut, nun hat also Jean Behra jetzt noch genügend Zeit, mit seinem feuerroten Spielmobil dem Weihnachtsmann beim Austragen der Geschenke behilflich zu sein….

Der Ferrari wurde fertig, bevor ich die vierte Kerze auf dem Adventskranz angezündet habe (o.k. das Adventsfrühstück heute fand aus unten genannten Gründen ein klitzkleines bisschen später als sonst statt).

Der Fahrer ist bemalt und hat Platz genommen. Die Fahrerfigur hat etwas zu kurze Arme, dadurch sitzt das Lenkrad nicht ganz optimal, sondern etwas zu weit von der Instrumententafel entfernt. Leider war mir die Monomer-Flüssigkeit des Kunststoffes, mit dem ich ansonsten gelegentlich (← und das ist das Problem) bestimmte „Aufbauarbeiten“ mache, verdunstet. Ich wollte eigentlich damit dem Fahrer noch Hände anmodellieren, dann hätte der Abstand mit dem Lenkrad gestimmt.
Aber eine Neubestellung dieses Kunststoffes war mir zu aufwändig und ist auch nicht ganz billig, so dass ich mich entschieden habe, die Fahrerfigur so, wie sie ist, zu verwenden.
Dafür habe ich mir dann mit der Ausführung des Helmdecors mehr Mühe gegeben. Ich hatte das „Checkered-flag“-Decor leider nicht als passendes Decal da, so musste ich es mit möglichst wenig zitternden Händen eben aufmalen.

Dann gab es heute morgen nach dem Aufstehen noch einen großen Schreck: ich habe das Car, wie bei meinen Formelrennern häufig, anstelle von Klarlack mit Erdal-Bodenglänzer versiegelt, danach noch die Auspuffrohre montiert und alles zusammengeschraubt und war ganz zufrieden mit meinem Werk. Der Ferrari stand dann auch gestern Abend auf dem Wohnzimmertisch und ich habe ihn mehrfach zur Hand genommen, um mich an dem Anblick zu erfreuen. Heute dann, als ich die Fotos machen will, fällt mir plötzlich auf, dass das Scuderia-Ferrari-Wappen nur noch auf einer Seite vorhanden ist! Ich muss es beim Reinigen des bodys (Fingerabdrücke=Fettfilm) mit einem trockenen Tuch, was ich immer vor Auftrag des Erdal-Präparates mache, unbemerkt abgewischt haben. Na klar hatte ich kein identisches weiteres Decal mehr, es waren ja die aus dem Bausatz! Na klar habe ich das abtrünnige Decal auf meinem chaotischen Basteltisch nicht mehr gefunden. Also nochmal in Ruhe meine Decalsammlung nach größengleichen anderen Ferrari-Decals absuchen, denn das eine noch am body vorhandene musste ich ja mit den beidseitig neu zu klebenden Decals komplett abdecken.
Zum Glück hatte ich noch etwas passendes da. Auch hier sagte mir eigentlich das kleine Teufelchen: „Komm, lass es, mach nur die eine Seite neu, fällt ja doch nicht auf“, aber, claus, ich habe, wie bei den Startnummern, erfolgreich dem Faultier in mir widerstanden und beide Seiten neu geklebt ;-).

Genug geschwätzt, Ihr wollt ja endlich das Ergebnis sehen.

Bild

Bild

Bild


Nochmal an den Auspuffrohren schnüffeln (aber Achtung: Auspuffgase sind giftig!):

Bild


Und wie üblich, nochmal ein „scenic picture“ zum Schluss

Bild


Damit wäre Teil eins abgeschlossen (die Reifen werden erst zum ersten Renneinsatz von mir geschliffen) und mit ungebrochenem Bastel-Elan steuere ich nun darauf zu, den March vielleicht auch noch vor Weihnachten fertig zu bekommen. Obwohl, da ist doch noch ziemlich viel Arbeit dran…
Sven, Du hast recht, der March ist meist mit Seitenkästen für die Kühler gefahren (aber nicht immer). Der Eifelland im Kyalami-race aber definitiv nicht. Der hatte die Kühler seitlich frei im Luftstrom stehen. Es gibt leider von diesem Rennwagen nicht mal eine Handvoll Bilder und ich habe in meinem Introtext zu diesem Projekt nur ein Bild verlinkt, von dem ich mir den Link auch gemerkt hatte. Leider ist es von den wenigen vorhandenen Bildern nicht das beste. (Ich zeige aus einer gewissen Angst vor Copyright-Problemen nur ungern Bilder, von denen ich die Links nicht nennen kann). Wie auch immer, es gibt die Möglichkeit zu mehr Bastelei, da ich so die Kühler erst noch selbst gießen muss und natürlich die frei zu verlegenden Kühlleitungen zum Erscheinungsbild des Renners hoffentlich positiv beitragen werden.
Zum futuristischen Aussehen des March kann man nur sagen: Colani-Design eben (wobei mir die Colani-Entwürfe nicht immer gefallen haben).

So viel für heute!

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 18. Dez 2016, 22:16 
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Hallo Zaffy,
Sehr schön ist dieser Ferrari geworden. Auf den Bildern gibt es sehr viele, sehr schöne Details zu entdecken. Eine Augenweide!
Zwei Fragen habe ich noch.
Das Kronrad ist von der erwähnten Cartrix Achse?
Was ist das für eine Fahrerfigur? Der Kunststoff sieht durchscheinend aus.

Gruß,
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 18. Dez 2016, 23:12 
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Hallo, Thomas,

vielen Dank für das Kompliment!

Das Kronrad ist auf die Cartrix-Achse fertig aufgeschweißt, die Achsen stammen aus einem leider nicht mehr erhältlichen Cartrix-Ersatzteilset.

Den Fahrer habe ich mal von einem alten Airfix Maserati 250F-Fahrer abgeformt und zwei Stück nachgegossen. Zu der Zeit hatte ich noch kein Resine (ist also schon etwas länger her, genauer gesagt neun Jahre - siehe den Thread DREIMAL ROT), sondern habe klaren Dental-Kunststoff verwendet. Bin aber damals schnell davon abgekommen, weil dieser Kunststoff beim Polymerisieren eine sehr rauhe Oberfläche bekommt.

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 19. Dez 2016, 08:23 
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Hi Taffy.

Da freud man sich doch, wenn man im gesteckten Zeitfenster fertig ist. :D Ich finde deinen Flitzer einfach Klasse.Ist dir wieder perfekt gelungen. Vor allem deine Radauhängungen. Finde ich jedes mal super,weil ich finde,dass macht das Modell erst so richtig zum gelungenem Abbild des Originals. Genauso auch der Einsatz von Fotoätzteilen.Auch die auf gebraucht gemachte Auspuffanlage.Halt viele,sehr schöne Details.Respekt auch für die Bemalung des Helms.
Warte gespannt auf die Fertigstellung des March.

Beste Grüße von Sven


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 19. Dez 2016, 15:22 
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Servus Taffy,

Che bellezza !
viel lob ist der -Ferrari-zigarre- ( du verzeihst mir die flapsige bezeichnung ) ja schon gezollt worden; ich kann mich den ausführungen der mitschreiber nur anschliessen: :bravo
Was mir besonders gut gefällt sind auch die schon angesprochenen fahrwerksdetails, da wird aus einem kit ein modell, das viel mehr ist, als nur das gekonnte zusammenbauen
von einzelteilen. Das wird besonders deutlich in den -fotomontagen- ...... :daumen

saluti c.

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 19. Dez 2016, 19:13 
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Schön! Einfach nur schön... mehr fällt mir dazu nicht ein! :daumen2

Taffy, falls Du noch Bilder vom Eifelland-March suchst: Bin im FB Mitglied einer entsprechenden Gruppe und könnte Dir ein paar Bilder des Kyalami-Wagens kopieren und schicken...

Gruß,

Frank

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Mache alles mit... nur nix richtig!


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 19. Dez 2016, 21:19 
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Nochmals vielen Dank für Eure positiven Rückmeldungen!

Sven, ich bin eigentlich kein sooo großer Freund von Fotoätzteilen, sondern immer froh, wenn ich etwas selber frickeln kann. Aber für die Haubenverschlüsse hatte ich nunmal diese Ätz-Platine und hier dachte ich, können die vier kleinen Winz-Dinger endlich zum Einsatz kommen, auch wenn die beim Ferrari im Original nicht gelocht waren.

claus, Du hast schon recht: bei den Formelrennern hängt beim optischen Eindruck viel davon ab, ob man auch Fahrwerksdetails nachbildet. Erstmals angefixt wurde ich davon bei meinem Dreierpack "Dreimal rot" (siehe mein letztes Posting), wo ich diesen Effekt das erste Mal bewusst herausgekitzelt habe. Darauf gebracht hat mich damals das leider lange nicht mehr aktive spanische Forenmitglied Aandres, den ich wie so viele andere, die sich zurückgezogen haben, vermisse..

Frank, Du hast dringende PN :wink:


Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 25. Dez 2016, 12:35 
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Ein einziges Foto nur, aber einige Gedanken dazu. Thomas brachte am Anfang des threads sein Gefühl zum Ausdruck, dass die alten Formelrenner etwas pummelig wirken würden. Natürlich hat er damit nicht ganz unrecht. Setzt man sich mit der Materie genauer auseinander, dann stellt man am Beispiel des Scalextric March fest, dass dies tatsächlich der Tatsache geschuldet ist, dass damals keine so kleinen Motoren wie heute zur Verfügung standen. Die Miniaturisierung schreitet ja immer weiter fort, so dass mittlerweile im Scratchbuilt-Bereich sogar maßstäblich aufgebaute Cars wie der Lotus 25, der als Formelrenner extrem wenig Platz für das Slot-Getriebe lässt, sogar unter Verwendung von HO-Teilen verwirklicht werden (nicht von mir, leider).
Und doch muss man den Scalextric-Machern der 60er bescheinigen, dass sie für die Herstellung dieses Kinderspielzeuges, dass es damals ja im wesentlichen war, erstaunlich hohe Maßstäbe an die Detaillierung anlegten. Dass der Radstand maßstäblich ist, hatte ich ja bereits herausgefunden. Ein zweites Beispiel ist die Motorattrappe des March, die mit der Karosse zu einem Teil zusammengeklickt wird: Hier ist neben den Ansaugstutzen auch die Zündverkabelung und sogar die Leitungen der Benzineinspritzung nachgebildet, der „Ford“-Schriftzug ist sauber dargestellt und das sind Details, die im zusammengebauten Zustand großenteils gar nicht sichtbar sind! So eine „Verschwendung“ ist unter den Maßgaben „rationeller“ Produktion lange völlig unüblich gewesen und hat erst unter dem Einfluss zunehmender Modelltreue wieder Einzug gehalten, wobei sich die Hersteller natürlich auch auf die anspruchsvoller gewordene Zielgruppe der erwachsenen Käufer einstellen müssen. Ich jedenfalls ziehe meinen Hut vor den „Scalextric-men“ der 60er Jahre::

Bild

Da die Weihnachtszeit hie und da auch Raum fürs Basteln lässt, werdet Ihr auf ein Update nicht lange warten müssen.

Was mir noch Gedanken macht, sind die Decals. Ein eigener Versuch, die Decals für den March herzustellen, ist zunächst einmal misslungen, die Vorlagen sind nicht ausreichend, bzw. meine Bildbearbeitungs-Software. Hinweisen von Homer gehe ich derzeit noch nach.
Zunächst bin ich aber mit der bastlerischen Gestaltung des Motorbereichs mehr als ausgelastet…


Frohe Weihnachten wünscht Euch
Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 25. Dez 2016, 22:47 
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Hi Taffy,


der Ferrari....... sehr, sehr schön! So ziemlich das beste Modell von dir was ich bisher sehen durfte.
( bin da aber auch ein bisschen voreingenommen weil mir dieser Ferrari ansich extrem gut gefällt )

Deine kleinen handgearbeiteten alten Formel Boliden haben mit ihren Details einen ganz besonderen Charme, auch wirken die als hätten sie eine leichte Patina wie ein Wagen aus einem Museum.

Könnte mir auch in meiner Vitrine gut gefallen und da stehen nicht mehr viele 1:32


Auf den March bin ich schon sehr gespannt..... lasse dir Zeit..... egal wie lange es dauert, bei dem Aufwand an Karosseriearbeiten würde ich keine vermeidbaren Kompromisse eingehen.


Beste Grüße
LMK


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 27. Dez 2016, 09:33 
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Vielen Dank, Leo! Die Ferrari-Karosse ist von MacPinches formal schon sehr gut gestaltet worden. Das Vorbild ist auch ein in meinen Augen ein besonders attraktiver Rennwagen mit seiner Fischmaul-ähnlichen Schnauze.
Ich habe versucht, den Wagen schon „im Stand schnell“ zu machen, indem ich die Karosse vorne möglichst nahe nach unten positioniert habe. Nicht jedermanns Sache, sicherlich, aber mir gefällt es.
Bei der leichten Patinierung handelt es sich zum einen um die Tatsache, dass ich zum Versiegeln keinen Klarlack, sondern den Bodenglänzer von Erdal verwende. Der hinterlässt keinen strahlenden Hochglanz, was mir persönlich (!) besser gefällt als die Klarlacke üblicher Provenienz. Für 1:32 und den moderaten Rennbetrieb, dem meine Cars ausgesetzt sind, ist diese Methode ausreichend, bei den größeren Farbflächen eines 1:24-Cars verwende ich aber auch Klarlack.
Zum anderen versuche ich oft, einzelne Details etwas „used“ darzustellen, so wie hier die Fahrerbüste. Das Reinweiß habe ich nach dem Trocknen mit Drybrushing etwas verschmutzt.
Der aus Weißmetall und Aderendhülse, also metallisch glänzende Auspuff erhielt erst einen Anstrich aus verdünntem Schwarz und dann eine zweiten aus Pinselsumpf, meiner „Allzweckwaffe“ für Alterungsmaßnahmen. So schimmert der Auspuff noch ganz leicht metallisch.


Nun zum March:

Natürlich lasse ich mir Zeit, hier wird nichts zusammengeschustert ;-). Dennoch sind Kompromisse natürlich nicht ganz vermeidbar...

Über die Weihnachtstage konnte ich mir hie und da etwas Zeit abzweigen, um mit den Detailarbeiten fortzufahren.

So hat Rolf Stommelen in Form seines Helmes schon mal im Cockpit probehalber Platz genommen. Ich habe den Original Scalextric-Helm verwendet, dem Vorbild entsprechend bemalt und mit einem Visier aus mit Textmarker geschwärzter Klarsichtfolie versehen. Diesmal ist es nicht klappbar, da der alte Scalextric-Kopf keine Gesichtsdarstellung aufweist.
Da ich noch ein Decal mit Sicherheitsgurten an der Fahrerbüste anbringen will, ist der Helm hier nur gesteckt.

Bild


Die Felgeneinsätze sind auch an ihrem Platz. Da sie in relativ spitzen Zacken enden, hätte der Versuch, sie jeweils an deren Enden mit Kleber zu versehen, unweigerlich zu einem Riesenschmirakel geführt. Daher habe ich mir bei meinem Freund Peter Hartmann etwas anderes abgeschaut: Die Felgeneinsätze werden auf kleine Schaumstoff-Pfropfen aufgeklebt, die ich mit Lochzange, bzw. Locheisen aus schwarzem Schaumstoff ausgestochen habe.

Bild

Eingeklebt sieht man von dem Schaumstoff nichts mehr und es sind keine Kleberspuren zu sehen.

Bild

Der Bereich, der immer die meiste Geduld erfordert, ist die Darstellung der (hinteren) Rad- Aufhängung. Ich stelle sie in der Regel aus verzinntem Kupferdraht her. Dieser ist zwar relativ weich, aber bei den kleinen Längen, die man in 1:32 braucht, ist die Gefahr eines Verbiegens für mich akzeptalel. Dafür lässt er sich sehr gut in Form bringen und einfach verlöten.

Bild

Danach habe ich die steil nach oben ragenden Auspuffrohre mit ihrer Halterung angelötet.

Bild

Das ergibt zusammen einen recht stabilen Verbund.
Auf dem Foto sind auch die nach bewährtem Muster (Kupferdraht, Feuerzeug-Federn, kleine Aluchips) hergestellten hinteren Stoßdämpfer zu erkennen.

Jetzt muss ich als nächstes die Ölkühler aus Resine gießen und anbringen, die Formen dazu habe ich noch von meinem Matra MS9. Dann wird es mit den Kühlleitungen weitergehen….

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 27. Dez 2016, 19:24 
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Hi Taffy,


da muss ich zu dem Erdal Bodenglänzer mal was fragen

1 - wie verhält dieser sich gegenüber Waschbenzin, Fette oder Öle?
Sowas hat man beim Slotcar-Schrauben schnell an den Fingern und dementsprechend schnell an der Karo

2- wie verhält sich der Bodenglänzer über einen längeren Zeitraum? Wird dieser gelbstichig?

Ich habe diesbezüglich schlechte Erfahrungen mit dem Amerikanischen Pedant " Future " gemacht, ein besserer Ersatz wäre klasse.


Das mit den Felgeneinsätzen ist eine gute Idee, ich habe da früher immer kleine Kunststoff-Röhrchen auf die Achse gesteckt, passend abgelängt und die Einsätze darauf verklebt........ deutlich mehr Action


Beste Grüße
LMK


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 27. Dez 2016, 22:12 
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Hi, Leo,

mit Erdal habe ich seit Jahren keine schlechten Erfahrungen hinsichtlich Gelbstichigkeit bzw. Vergilbung gemacht.

Ich kann leider nicht sagen, was den versiegelnden Effekt ausmacht, die auf der Flasche aufgeführten Inhaltsstoffe geben darüber keinerlei Auskunft, denn es werden nur nichtionische Tenside, Duftstoffe und verschiedene Konservierungsmittel angegeben. Auf der Flasche findet sich dann noch der werbende Hinweis "Mit Orangenwachs", was auch immer das genau bedeuten soll.

Es bildet sich jedoch beim Auftrag mit dem Pinsel eine gleichmäßige, vollständig ohne Schlieren und Rückstände auftrocknende Schutzschicht, die mir härter als Autowachs erscheint und mit Wachs, wenn man will, zusätzlich aufpoliert werden kann.
Lösemittelfest ist sie wohl nicht. Alkohol, Benzin, Fett? Vermutlich auch nicht.
Meine proxy cars waren damit auch versiegelt, sind durch mehrere Hände gegangen und es ist auch an Ihnen geschraubt worden. Da ist nichts passiert.

Trotzdem: ich sagte ja, dass ich die 1:24er wegen der größeren (Angriffs-)Fläche klarlackiere und nicht mit der Bodenpflege behandele, und zwar aus den von Dir genannten Gründen bzw. Befürchtungen. Außerdem würde der Bodenglänzer (korrekt: "emsal Boden-Plege Voll-Glanz " von Erdal) auch nicht das Aufkleben der Spurnummern auf Dauer aushalten.

Bei unseren 1:32-Rennen brauchen wir wenig zu schrauben, die Übersetzung bleibt in der Regel unverändert. Die Notwendigkeit, body und Chassis zu trennen, ergibt sich nur bei technischen Defekten, die aufgrund der geringeren Belastungen auch seltener sind, als bei den 1:24ern.

Wie gesagt: in 1:32 für mich unverzichtbar, in 1:24 nehme ich lieber Klarlack.

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 28. Dez 2016, 10:12 
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Hallo Taffy ,

Jetzt sieht man schon wo die Reise hingeht mit deinem March.Die schöne Nachbildung der Radauhängungen macht's wieder mal.Sieht mit jedem Detail besser aus.

Gruß, Sven


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 28. Dez 2016, 19:44 
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Hi Taffy,


bezüglich meiner Frage geht es mir weniger um das Lackieren von Karosserien sondern um Lackieren bzw. Tauchen kleiner Glasteile.

Werde den Erdal Bodenglänzer auf jeden Fall mal testen.


Beste Grüße
LMK


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 28. Dez 2016, 21:52 
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Neben der Erdaldiskussion interessiert mich natürlich der weitere Fortschritt Deines March. Ich habe mir ein paar Bilder des Eifelland angeschaut. Die Autos in dieser Epoche des Rennsports hatten noch eine eigene Identität. Der sieht jetzt schon sehr gut aus, die Gestaltung der Details zeigt schon jetzt, was da entsteht.
Wann gibt es neue Bilder?
Gruß,
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 29. Dez 2016, 18:58 
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Thomas, Du nix drängeln! :mrgreen:

Klar werde ich weiter berichten. So, wie der Fortschritt es zulässt. Momentan ist grad nicht ganz so viel Zeit. Ich habe die Ölkühler gegossen und fange nun mit der Anpassung der Ölleitungen an. Auf Fotos des Original-March 711/721 kann man sehen, dass die Leitungen mit blauen Schlauchverbindern zusammengehalten sind. Das gefiel mir gut, da ich gerne bei meinem March auch ein paar blaue Akzente setzen möchte (so, wie mit den Zündleitungen schon geschehen). Da traf es sich ganz gut, dass ich noch einen original verpackten Bund passendes Kupferkabel mit blauer Isolierung aus meiner aktiven Modellbahnzeit gefunden habe. Ein merkwürdiges Gefühl, die Verpackung, die mit „24.08.1977“ beschriftet war, aufzureißen…. Mit einem „Bääng“ wurde ich zurückgeschossen in die Zeit, in der ich mir für meinen Rheingold-Express eine 18/6, in meinen Augen eine der schönsten Schnellzugloks überhaupt, sehnlichst wünschte (aber leider nie bekam). Aber das ist eine andere Geschichte. Wo waren wir? Ach, ja, Fotos…

Bild

Also, ich brauchte etwas der blauen Kabelisolierung für meine Ölleitungen. Der Einfüllstutzen, wiederum ein Teil aus einem Einwegfeuerzeug, mit einem schönen Gummidichtring am oberen Rand, bekam noch einen Deckel aus Teelicht-Alu (Lochzange, wie gehabt).

Bild

Hier ist die Ölleitung einseitig angepasst. Die andere Seite schaffe ich vielleicht sogar noch dieses Jahr ;-). Dann müssen die Ölkühler noch lackiert werden und wieder ist ein weiteres Detail im Heckbereich fertig.
Ja… Fotos folgen...natürlich!

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Zwei auf einen Streich
BeitragVerfasst: 30. Dez 2016, 10:12 
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Hallo Taffy,
so ist es recht! Immer wieder die kleinen Fortschritte zeigen, das freut mich sehr.
Danke und guten Rutsch,
Thomas


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