ecki hat geschrieben:
Hallo Taffy,
nix für ungut, ich wollte nicht den Erbsenzähler/Nietenzähler geben.
Ecki
Ecki, so habe ich das auch mitnichten verstanden! Das Forum soll ja zum Diskutieren und Austauschen da sein, finde ich jedenfalls ganz in der Übereinstimmung mit claus.
So, jetza: Nicht, dass Ihr denkt, ich hätte in den letzten Wochen nichts getan, um die Nummer zwei dieses Projektes fertig zu stellen. Manchmal hakt es aber, und die erforderlichen Lösungen sind nicht so einfach herbei zu führen. Hier waren es die Decals, die mich sehr aufgehalten haben. Wie schon im letzten Post geschrieben, musste ich etwas experimentieren.
Wer jetzt nur am Ergebnis interessiert ist, möge sich die u.a. Bilder ansehen, alle anderen haben vielleicht Lust, sich durch die nachfolgende Beschreibung von trial and error hindurch zu arbeiten.
Mein uraltes Bildbearbeitungsprogramm kann leider einige Dinge nicht, z.B. Grafiken, die man stärker verkleinert, im Ausdruck noch scharf darzustellen. Die Druckergebnisse sind dann grausam pixelig. Da ich keine Ahnung von Vektorgrafik habe, schied mangels Geduld nach kurzem herumprobieren die Einarbeitung in eine Vektorgrafik-Freeware aus. Ich bemühte mich daher, eine andere Bildbearbeitungs-Freeware zu finden, mit der ein sauberer Ausdruck der Grafiken auch in stärkerer Verkleinerung möglich ist. Fündig wurde ich bei der Freeware „Gimp 2“, bei der mit dem Menupunkt „Druckgröße ändern“ der gewünschte Effekt sauber erzielbar war. Die benötigten Beschriftungen konnte ich im wesentlichen den vorhandenen Vorbildfotos „entnehmen“, beim Rolf-Stommelen-Schriftzug musste ich in meinem Textverarbeitungsprogramm nach der richtigen Schriftart suchen und wurde auch fündig. Mit Schriftgröße 9pt ließ sich die gewünschte Darstellung erzielen. Um hinterher über die Bildbearbeitungs-Software alles gemeinsam ausdrucken zu können, musste ich mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten die Textdatei erst mit „Word to PDF“ in ein pdf-file umwandeln, um danach die PDF-Datei mit „Convert PDF to jpg“ in eine jpg-Datei zu verwandeln. Soweit, so gut. Alle benötigten Bilddateien standen nun zum Ausdruck bereit. Also den Tintenstrahler mit dem Decal-Papier gefüttert und los. Ergebnis: totale Pleite! Der Ausdruck war nicht trennscharf, Tröpfchenbildung, völlig unbrauchbar. Was ist schuld? Vermutung: der Brother-Drucker harmoniert nicht mit dem Decal-Papier. Früher habe ich meine Decals immer mit einem HP-officejet 1100 ausgedruckt, den ich aber aus dem beruflichen Umfeld entfernen musste, weil „keine Ersatzteile mehr verfügbar“ waren und die eingesetzten Tintenpatronen ein einprogrammiertes Verfallsdatum haben! Ob voll oder nicht, spielt dabei für den Drucker keine Rolle. Meine Herrn, so lässt sich auch Umsatz machen! Nun gut, der Drucker stand also seit einiger Zeit ausrangiert bei mir im Keller herum(was den Tintenstrahlern ja nicht gut tun soll), und da bei dem Rechner in meinem Bastelzimmer ohnehin die Batterie zur Stabilisierung der Systemzeit leer ist, kann ich diesen Drucker also bei einer Systemzeit 02.01.2000 wohl hoffentlich noch so lange nutzen, bis die vorhandenen Tintenpatronen irgendwann endgültig alle sind. Für den Decal-Druck reicht das allemal, selbst wenn die Düsenreinigungsprogramme die meiste Tinte verbrauchen.
So, alles eingestellt, die Bildbearbeitungssoftware auch auf diesem Rechner installiert, Decalpapier rein und ausgedruckt. Ergebnis: wieder totale Pleite, gleicher Effekt wie beim Brother-Drucker. Mit verschiedenen Druck-Einstellungen experimentiert, ohne Erfolg
Internetrecherche: es soll helfen, das Decalpapier vorsichtig mit Klarlack einzunebeln, um eine rauhere Oberfläche zu schaffen. Ausprobiert: funktioniert nicht. Da war dann erstmal Sendepause bei mir. Das Leben besteht ja nicht nur daraus, im Hobbybereich nach Problemlösungen zu suchen. Leider. Oder Gott sei Dank. Manchmal ist es eben doch gut, wenn der Alltag von Hobbyproblemen ablenkt. Nebenbei gesagt, hatte sich zuvor schon tomato_007 angeboten, das Problem mit Hilfe eines Laserdruckers für mich zu lösen. An dieser Stelle nochmal Dank dafür (desgleichen auch an claus)! Aber einen Ehrgeiz habe ich schon. Also auf die Suche nach Decalpapier gegangen, bei Modellparadies.com fündig geworden (sehr nette telefonische Beratung, sehr zu empfehlen!)
Das Ende vom Lied: neues Decalpapier, sehr schönes Ergebnis.
Bei den Tintenspritzern muss das Decal nach dem Trocknen des Ausdrucks noch mit Klarlack versiegelt werden. Der ist mir leider ein wenig zu dick geraten, so dass bei genauer Betrachtung die Schnittkanten sichtbar sind. Außerdem musste ich die Schnittkanten etwas von der Farbschicht absetzen, damit nicht im Anschnittbereich die Farbe doch beim Einweichen ins Wasser beginnt, auszulaufen. Trotzdem, mit dem Ergebnis kann ich leben. Versiegelt habe ich, wie üblich, mit dem Erdal-Bodenglänzer. Das gab dann kurz vor Schluss auch nochmal einige Schrecksekunden (natürlich zeitgleich mit dem völlig zur Unzeit kommenden Ruf „Abendessen ist fertig“), als nämlich die schon vor zwei Wochen aufgebrachten Startnummern-Decals und das Ford-Emblem begannen, beim Auftrag des Bodenglänzers aufzuschwimmen, ein Effekt, den ich noch nie vorher erlebt habe!
Jetzt wart Ihr aber geduldig genug (vielleicht ist es ja auch dem einen oder anderen bei ähnlichen Problemen hilfreich).
Hier ist er also fertig, der Eifelland-March von Rolf Stommelen:
Der Vergleich mit dem Scalextric-Original:
Leider zeigen die Fotos die krassen Unterschiede in der Wirkung – hier Spielzeug, da Modell – nicht annähernd so deutlich, wie in der Realität.
Und wie immer, zu guter Letzt noch ein „Scenic Picture“:
Bitte nicht über die unterschiedlich großen und in unterschiedlicher Schriftart gestaltete Startnummer meckern, das war im Original tatsächlich so!
Ehrlich gesagt, haben mich die Decalprobleme ganz schön genervt und ich bin froh, dieses Projekt jetzt endlich abgeschlossen zu haben.
Auf der Bahn verhält sich das Car sehr spritzig, aber gut beherrschbar.
Ich freue mich schon auf den ersten Einsatz im März in unserer Reihe der „Vintage 32 days“.
Gruß, Taffy