Hallo miteinander,
nach einigen modellen für meine Le Mans sammlung jetzt mal abwechslung jenseits der rennstrecke: das Karmann-Ghia coupe,
ein fahrzeug, das sicher zu jenen nachkriegsmodellen in Deutschland gezählt werden kann, die durch ihre eigenständigkeit bis heute
noch für aufmerksamkeit sorgen.
Auf basis des VW käfers, liefen in den jahren 1955-1974 annähernd 440000 exemplare bei -Karmann- in Osnabrück vom band;
der prototyp, respektive die karosserieform wurde vom turiner karosseriebauer -Ghia- erstellt. Die harmonische gestalt mit den fliessenden
karosserielinien und war sicherlich für den verkaufserfolg des modelltyps T14 verantwortlich. 1957 wurde dem coupe noch die cabrioletversion beigestellt.
Mit einem von Sebastian Borck (Charger 01) erarbeiteten kit hatte ich die grundlage für einen -Karmann- und machte mich ans werk.
Alle bauteile des kits sind in einem speziellen druckverfahren erstellt, das nahezu glatte oberflächen produziert; alle formteille waren präzise
geformt und passgenau erstellt. Das druckmaterial ist in seinen materialeigenschaften dem resine ähnlich und lässt sich mit geringem
aufwand bearbeiten.
Entgegen der vorgabe des kits, welche den motor in fahrzeugmitte in -inliner-anordnung vorsieht, wollte ich meiner vorstellung treu bleiben
und startete die überlegung, wie sich ggf. der e-motor für das slotcarmodell vorbildgerecht hinter der hinterachse im heck plazieren liesse.
Nach einigen zeichnerischen anläufen verfestigte sich schliesslich diese bauskizze, die ich zugleich als anleitung für den fahrwerksbau verwendete.
In kombination mit der sidewinderanordnung und verwendung des kleinen, aber kräftigen - X-Slot Go - motors war die gestellte vorgabe
zunächst zu lösen; als schwierigkeit erwies sich, dass der motor jedoch in längsrichtung nur äusserst knapp unter die karosserie passte,
bzw. in entsprechender ansichtshöhe unter der heckschürze hervorlugte. Dem konnte ich begegnen, indem ich den gesamten motor mit seiner
bauhöhe nach oben in den -motor-raum aufstellte. Ein weiter aspekt, der mit der bauskizze ersichtlich wurde: der reifendurchmesser,
er sollte der masstäblichkeit wegen gewisse reifenformate nicht übersteigen; heisst konkret, der reifendurchmesser musste bei alledem
grösser sein als der durchmesser des spurzahnrades, anderfalls das spurzahnrad kontakt mit der fahrbahn hätte.
Der -Karmann- rollt auf -scalereifen- aus dem hause -Ortmann-, typ 54 m, durchmesser 19,4 mm, das spurzahnrad, 36 z, hat 18 mm im durchmesser.
An diesem punkt ist gut zu erkennen, welche gegenseitigen abhängigkeiten ein baukonzpt bestimmen, bzw. auch verunmöglichen können,
will man alle vorgaben möglichst verwirklichen.
Nachstehendes foto zeigt das fahrwerk als -schnittbogen- , aufgezeichnet auf einer polystyrolplatte, materialstärke 1 mm.
Zwei längsträger mit den achsbohrungen werden auf einer durchgehenden bodenplatte aufgesetzt, und mit mehreren querprofilen zu einer
u-förmigen wannenartigen konstruktion verbunden. An die aussenseiten der längsprofile werden beidseits flachprofilstücke
als anschlussebenen angesetzt; sie dienen im wesentlichen zur aufnahme der karossseriebefestigung im vorderwagen und bilden
den anschluss des fahrwerks zur karosserie im bereich der radhäuser. Alle verbindungen werden mit -CA-klebstoff ausgeführt.
Schraubbaren alufelgen auf achsen mit durchmesser 2,38 mm gebe ich stets den vorzug; ein entsprechendes dimensioniertes
einsatzstück zur felgengestalt vervollständigt dann dieses bauteil.
Im kit befanden sich sehr präzise gedruckte felgen (mit bund) zum aufstecken und verkleben auf achsen mit 2,38 mm durchmesser.
Leider eben keine konstruktion zum verschrauben auf einer achse.
Aus diesem grund habe ich die für ein breiteres reifenformat ausgelegten felgen abgewandelt: die felgen wurden zunächst
in ihrer baubreite verschmälert, ein steg angelegt, sodass vorbeschriebender reifen aufgezogen werden konnte. Wollte ich eine
schraubbare felgenkonstruktion, benötigte ich ein basisstück mit einem budstück zur aufnahme/befestigung der anlaufenden achse.
Ich habe zu diesem zweck ausgediente alufelgen bearbeitet, sodass nur der bund mit der achsaufnahme und eine rückwand =
platte (durchmesser 11mm) entstanden; auf diese platte werden nun die gedruckten und überarbeiteten felgenprofile
kraftschlüssig aufgeklebt. Nachstehendes foto erläutert die einzelnen arbeitsschritte im detail.
Um die zentrierung der felge mit der achse zu gewährleisten, was für den rundlauf der felge massgebend ist, wird zur verklebung
der aluplatte mit dem felgenprofil die achse mit überstand von ca. 2,5 mm in eine bohrung in der felge eingesteckt; die bohrung
in der felgenrückseite hat 2,38 mm im durchmesser, die der achse 2,38 mm; damit wird die achse press in die felge eingesteckt
und zum klebevorgang (CA-kleber) fixiert bzw. zentriert gehalten.
Das chassis: der motorhalter (mit eingesetztem e-motor) , als separates gehäuse, wird auf die entsprechende
grundplatte am chassis geklebt. Der -X-Slot-Go motor sitzt press im motorhalter und ist punktförmig lagegesichert.
Das fahrfertige chassis: motorhalter in seiner endgültigen position; achsabstand welle spurzahnrad zu antriebsritzel ca. 11,5 mm
Dem kit ist die verglasung als einzelne scheibenflächen/stücke beigegeben; die scheiben sollen stumpf in die karosserieöffnungen
eingebaut werden. Um speziell die front und heckscheibe zum einbau in position zu halten, habe ich in ergänzung der karosserie
auflagersteifen am unteren rand der karosserieöffnung angesetzt; profil 0,25 x 2,0 mm.
Beim anpassen der einzelscheiben an die karosserieöffnungen habe ich eine seitenscheibenfläche vermurkst: um die
einheitlichkeit in der folienqualität zu erhalten, habe ich dann alle seitenscheiben nochmals angefertigt; die scheiben
des bestandes dienten dabei als schablonen (konturlinie) für die neuanfertigung. (folie 0,25 mm)
Die karosserie in der decklackierung: zuvor habe ich die gesamte karossserie mit -füller- gespritzt, geschliffen (800)
und nochmals mit -primer- grundiert und -überschliffen- (1500)
Dann erfolgte die eigentliche decklackierung in einem -grau- ton (autolack -Dupli-color nr. 1-0640)
Fortsetzung folgt.............
beste grüsse
claus