Nun denn. Es gab und gibt Schwíngarme in ALLEN Chasssivarianten. Am wenigsten allerdings bei Chassis mit verdrehbaren Mittelteilen. Der Grund ist ein rein bautechnischer / mechanischer. Man gibt nicht erst als Prämisse vor, das Mittelteil in Längsrichtung möglichst starr zu haben, um es dann durch einen Schwingarm wieder zu teilen.
Wozu dient denn ein Schwingarm überhaupt : Er sollte die Vorderachse/Vorderräder vom Leitkiel entkoppeln, denn bei Chassis ohne Schwingarm war es so, daß jeder Stoß auf die Vorderräder logischerweise auch auf den Leitkiel übertragen wurde und so nicht nur für Unruhe im Chassis sorgte, sondern auch gegebenenfalls für Kontaktprobleme an den Schleifern.
Das Ganze läßt sich übertragen auf das Anfahrverhalten. Beim Beschleunigen geht das Fahrzeug vorne etwas hoch. Es verringert sich also der Kontakt an den Schleifern. Ist ein Schwingarm vorhanden, so bleibt dieser die ominöse Hundertstelsekunde länger unten, während das restliche Chassis schon "hochgeht"..
Dies alles ist aber mit Vorsicht zu genießen. Frontgewicht, Motorleistung, Motoreinbau, Gewichtsverteilung, Übersetzung spielen dabei eine beträchtliche Rolle.
Die Idee den Schwingarm zu federn ist auch fragwürdig. Die Feder drückt ihn "schneller (???)" nach unten. Allerdings verhindert sie im Gegenzug auch, daß sich das Gewicht des Chassis bei der linearen Geradeausbeschleunigung schnell genug VOLL auf den Leitkiel legen kann, da es ja abgefedert wird. Das Einstellen dieser Feder ist fast eine Wissenschaft. Sie wurde auch nie sehr populär - nur immer wiedermal ausgegraben. Es reicht aus, wenn der Schwingarm selbst
- schwer genug ist
- nach unten einen freien "Fallweg" von 1 - 2 mm hat, denn mehr hebt sich ein Chassis nicht ( noch dazu ein 24er mit den ja um 25% längeren Hebeln)
- nach oben in Ebene mit dem restlichen Chassis angeschlagen ist.
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Wenn man nun zurück zur Ausgangsfrage geht - bei den aufwendigsten Flexi - ISO - Chassis hat man eine Dreiteilung :
- Teil 1 ist das komplette Mittelteil, natürlich verdrehbar
- Teil 2 sind miteinander verlötete Drähte als "Trägerahmen" für das Mittelteil sowie die Vorderräder und die Seitenteile.
Der eine der beiden Drähte von T2 ist vorn hochgebogen und daran ist die Vorderradaufhängung angelötet. Das Mittelteil besitzt hinten vorm Motor ein quer liegendes aufgelötetes Röhrchengelenk, dessen Schenkel auf T2 festgelötet sind, also ist das gesamte Mittelteil ähnlich einem Schwingarm unabhängig von den Vorderrädern aufgehängt. Allerdings befindet sich direkt hinter der Vorderachse der besagte Anschlag fürs Abwärtsspiel, nach oben ist das Mittelteil ja durch die beiden quer auf T2 gelöteten U -förmigen Stabilisierungsbügel angeschlagen.
So viel zur grundlegenden Technik. Allerdings eben auf 32er und deren Besonderheiten zugeschnitten.
Bei 24ern ergeben sich bedingt durch völlig andere Hebelverhältnisse verbunden mit anderen Kraftaufwänden (schwerere Modelle bei meist geringerer/ maximal gleicher Leistung als bei 32ern, ich meine hier den echten harten Wettbewerbsbereich) andere Voraussetzungen, die sowohl das Torsionsprinzip wie vor allem auch den Schwingarm in Frage stellen.
Ich plädiere als eingefleischter Isofahrer und vor allem -bauer fürs Torsionsprinzip, sehe aber im Schwingarm keinen tieferen Sinn - Ausnahme das o.b. Prinzip. Wie es in 1/24 wirkt - trial and error würde ich vorschlagen, festsetzen kann man es immer noch ohne etwas negativ zu verändern...
Ted