Hallo miteinander,
ein autohändler im italienischen norden, dessen grosses interesse dem rennsport galt, begann auf basis von Fiat automobilen
mit dem eigenbau kleiner sportwagen, die zumeist als zweisitzige roadster gestaltet waren.
Vierzylindrige -Fiat- motoren, kleinen hubraums (750 - 1100 cm3) dienten zum antrieb seiner fahrzeuge;
auf -Fiat-fahrwerken wurden dann die karosserieformen aufgesetzt.
Am rennen in Le Mans ging das werksteam - Stanguellini - im jahr 1959 mit einem bautyp der serie 750;
nach rund 3000 kilometern fahrstrecke erreichte das team den 13. platz im gesamtklassement.
ein foto des originalfahrzeuges :
Der französische kleinserienhersteller -GMC- entwickelte vor einigen jahren den bausatz, der ausgangspunkt für mein modell war.
Ein kit mit resinekarosserie, einem formteil für die windschutzscheibe, einiger weiterer baudetails und dem decalsatz.
Nach recherchen erwiess sich der vorgegebene radstand als überlang, dieser wurde durch austrennen von ca. 2,5 mm baulänge dem
vorbildmass angepasst.
Anschliessend erfolgte eine bauskizze, die bei der anfertigung des fahrwerkes half: der e-motor sollte vorbildgerecht als frontmotor
unter die abfallende motorhaube plaziert werden. Die geringe bauhöhe unter der haube führte zur verwendung des schmal bauenden -X-slot-motors,
der dank geringen gewichts des modells sicher zu passablem fahrspass führen sollte.
Zum bau meiner einfachen fahrwerkskonstruktionen verwende ich polystyrolmaterial; platten, in der regel der materialstärke von 1 mm.
Zwei längsträger zur achsaufnahme werden auf einer durchgehenden bodenplatte aufgestellt und geklebt; das ergibt eine u-förmige
basiskonstruktion, deren baubreite in bezug zur einbaubreite des motors steht. Diese basiskonstruktion wird zusätzlich mit rechtwinklig
eingestellten profilstücken verstärkt. Ihre lage im fahrwerk wird von der baulänge des motors bzw. der position des wellenlagers bestimmt,
die querverbindungen sind somit gleichzeitig das motorlager bzw. das wellenlager im chassis. (bauteile orange)
An dieses konstrukt wird seitlich, im bereich zwischen vorder/-hinterachse je ein plattenstück zur aufnahme der karosseriebefestigung angesetzt;
die einzelne plattenfläche selbst wird durch dreiecksförmige profilstücke unterhalb der plattenebene zur seitenwand abgestrebt. (bauteile blau)
Alle verklebungen erfolgen mit -CA-klebestoff.
Um das fugenbild der karosserieöffnungen in seiner gestalt beurteilen zu können, d.h. das verhältnis von breite zu tiefe eines einschnitts
in der karosserie zu bestimmen, wird die karosserie - vor der eigentlichen grundierung - zunächst mit einer möglichst dünn angelegten
sprühschicht (grundierspray) überzogen. Hier zeigt sich, ob alle fugen am modell die vergleichbare ansicht ergeben, bzw. ob die bereits
zuvor erfolgten korrekturen und überarbeitungen der fugen im gesamteindruck passend sind.
(ggf. lassen sich zu diesem zeitpunkt -fehlstellen- nochmals beheben.)
Nach diesem arbeitsgang kommt im arbeitsablauf die eigentliche grundierschicht auf das modell.
Ausschnitt fugenbild entlang cockpitür:
Modell nach erfolgter grundierung :
Da sich im weiteren bauvorgänge wiederholen, beschränke ich mich bei diesem kleinen baubericht auf drei detailpunkte:
Der auspuff: entlang der rechten fahrzeugseite verläuft in einer ausnehmung im schweller die auspuffanlage;
aus rohrstücken unterschiedlichen durchmessers ist der strang zusammengsetzt. Die einzelnen polystyrolprofile (Strip-styrene, Evergreen)
werden - soweit nötig - durch erwärmen in die benötigte form gebracht und miteinander verklebt.
Die rücklichtverglasung: die abdeckung je fahrzeugseite wird aus eingefärbtem folienmaterial zur ovalen form herausgeschnitten.
Eine klarfolie (d:0,25 mm) wurde zuvor mit roter glasmalfarbe beidseitig bestrichen. Das formstück wurde auf die öffnung geklebt.
Die felgenkonstruktion: ich versuche bei den modellen, verschraubbare alu-felgen zu verwenden. Ich tue dies nicht alleine der optik wegen,
sondern geschraubte alufelgen erleichtern die achseinstellung im zusammenspiel mit der karosserieposition wesentlich.
Die felge (mit dem reifen) kann auf der achse in ihrer lage jederzeit leicht korrigiert werden, was bei geklebten oder aufgepressten felgenbauteilen
nicht der fall ist. In diesem fall benötigte ich speichenfelgen bzw. speichenformen, die in eine alu-felge eingebaut werden können.
Auf unterschiedliche felgeninnendurchmesser abgestimmte fotogeätzte speichenformstücke sind im handel nicht zu finden.
In der not erinnerte ich mich an ein ausgemustertes -Scalextric-modell eines -MG- ; dessen speichenfelgen (spritzguss nylon) konnte ich im
durchmesser reduzieren, sodass sie als einsätze in -alu-felgenrohlinge passten. (bild 1-4)
Die bauteile vor der montage ins modell:
Die karosserie und das fahrwerk:
Das modell des Stanguellini:
Um die baugrösse des fahrzeuges zu demonstrieren, insbesondere die niedrige höhe des roadsters, hier ein vergleich
zu einem -Aston-Martin DB 4 GT -, ebenfalls aus dem rennen 1959.
beste grüsse