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 Betreff des Beitrags: proxy race 2020-2021: Brabham BT3
BeitragVerfasst: 27. Okt 2020, 20:38 
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Es ist mal wieder proxy-race-Zeit und das heißt, ein neuer Formelrenner muss auf die Räder!

In dieser Saison wird das proxy race in den USA, zu dem ich auch in diesem Jahr wieder eingeladen wurde, mit Rennwagen der 1,5-Liter-Ära (bis 1963) ausgetragen.

Ich hatte noch einen dafür geeigneten PreWing-Kit des Brabham BT3 auf Lager, den wollte ich schon lange mal bauen. Also ran ans Werk!

Der Brabham BT3, von Jack Brabham erstmals 1962 eingesetzt, war das erste Formel-1-Fahrzeug, in dem ein Fahrer mit einem Car der eigenen Marke Weltmeisterschaftspunkte errang. Ich stelle hier die von Brabham im US-Grandprix gefahrene Version mit der Startnummer 17 dar. Es war das vorletzte Rennen der Saison, Brabham erreichte in diesem Rennen den vierten Platz.

Wikipedia zeigt ein Bild des Wagens (https://en.wikipedia.org/wiki/File:Brabham_BT3.jpg)

Bild

Die 1,5-Liter-Rennwagen sind schmaler, kleiner und zierlicher als die zuletzt von mir gebauten 3-Liter-Boliden. Hier ist genaue Vermessung und Planung wichtig!
Daher habe ich als erstes eine Konstruktionszeichnung des Chassis angefertigt.…

Bild

….und mit dem Chassisbau begonnen. Als Material verwende ich 1mm Messing-Vierkantrohr.
Als erstes der Vorderachsträger, hier habe ich Sinterlager eingelötet, die Vorderachse habe ich in meinen Universalmotor eingespannt und mit 240er Schmirgel geläppt, bis sie leicht in den Lagern lief (Im Bild ist dagegen die Montageachse für den Chassisbau zu sehen):

Bild

Dann habe ich den Motorträger ausgesägt und, damit der Motor zwecks besseren Tiefpunkts geneigt eingebaut werden kann, die Motorhalteplatte geneigt und mit Silberlot hart eingelötet:

Bild

Zwecks besserer Leichtgängigkeit kommen hinten Kugellager zum Einsatz, die ich aber nicht einlöten werde, sondern mit 2K-Kleber einklebe (habe mit dem Einlöten von Kugellagern beim letzten Car keine guten Erfahrungen gemacht)

Heute habe ich dann das Chassis fertiggestellt, indem ich zunächst Vorder- und Hinterteil mit angelöteten federharten Drähten verbunden habe, dann habe ich die Achsen abgelängt, passende Distanzhülsen gesägt und den Leitkielhalter gelötet.

Bild

Morgen wird das Chassis dann motorisiert und probegefahren.
Die Infos, die ich seinerzeit von Roland beim Bau des Matra MS9 bekam, erwiesen sich beim Chassisbau erneut als sehr hilfreich.
Wenn alles passt, geht es mit dem Aufbau der Karo weiter. Die habe ich schon ausgefräst und um etliche Gramm erleichtert, denn die PreWing-bodys sind im Schwenkverfahren hergestellt und das Resine ist ziemlich dick. Jetzt hat die Karo ein akzeptables Gewicht von 5,7 g (habe leider vergessen, sie vorher auszuwiegen).

Ein Eindruck (bevor ich mit dem Chassisbau begann):

Bild

Nicht einfach, den richtigen, ins türkis changierenden Farbton zu finden. Im Baumarkt stolperte ich über einen Acryllack mit der Bezeichnung “petrol”, der der Sache sehr nahe kommt. Leider ließ sich dieser nicht mit der Airbrush verarbeiten, da die Einstellung auf Spritzviskosität derart viel Verdünnung mit Wasser verlangte, dass die Chose einfach von der Karo heruntertropfte. Also habe ich den Pinsel bemüht und mit geringer Verdünnung gearbeitet. Ergebnis ist na, ja. Da ich aber bis zum Ende der Woche fertig sein muss (Montag soll die Reise übern großen Teich losgehen), bleibt es dabei. Fotos folgen.

Ich halte Euch über den weiteren Verlauf gerne auf dem Laufenden (so gewünscht). Die Zeit ist allerdings knapp, all zu viele Zwischenschritte werde ich Euch diesmal nicht zeigen können….

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 27. Okt 2020, 20:38 


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BeitragVerfasst: 27. Okt 2020, 21:21 
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Hi Taffy,

schönes Rennaudole hast du dir da als Vorlage gewählt!

Wird bestimmt wieder schön und schön schnell... der Anfang schaut schon vielversprechend aus.

Frage aus Neugier: darfst du vorne keine Kugellager nehmen? Wenn doch... warum nimmst du keine?

Noch ein kleiner Tipp zur Farbe......... die vom Geseipa 917 könnte passen


für das Proxy drücke ich dir schon jetzt die Daumen und den Baubericht schaue ich mir weiterhin interessiert an - bin natürlich auch auf das Rennergebnis und auf ein Paar Bilder von den Rennen gespannt.


Beste Grüße
LMK


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BeitragVerfasst: 27. Okt 2020, 21:59 
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Hallo Taffy,
schön, dass Du wieder Zeit findest für den Bau von Slotcars. Gut auch, dass wieder ein Proxy stattfindet. Selbst diese finden in diesem besonderen Jahr nur selten statt.
Ich bin gespannt auf die weiteren Fortschritte und hoffentlich Bilder. Drücke Dir beide Daumen für das Rennen!
Gruss
Thomas


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BeitragVerfasst: 28. Okt 2020, 08:24 
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Hallo Taffy,

ein interessantes projekt mal wieder. Mich beeindruckt das chassis, die handwerkliche ausführung in dieser präzision macht mich staunend !
( ....sieht fast schon aus, wie eine goldschmiedearbeit ...... :mrgreen: )

lg.claus

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BeitragVerfasst: 29. Okt 2020, 10:50 
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Manche Tage sollte man besser vergessen. Gestern war so einer. Alles, was ich begann, machte Probleme, es wurde sehr, sehr stressig. Das Lieblings-Abformmaterial und mein altes Resin eingetrocknet (brauche ich für die Felgeneinsätze). Ersatzlösungen mussten ad hoc gefunden werden. Der Leitkiel dematerialisierte sich, weg, futsch, nicht mehr zu finden, unglaublich!… Also nach zeitraubender Suche einen neuen anpassen. Ich hatte aber leider nicht mehr den gleichen, also musste ich das Chassis nochmals anpassen und auch den neuen Leitkiel bearbeiten. Leider dreht er sich nicht spielfrei in der Buchse, die ich aufgrund der geringen Wandstärke nach einem weiteren Schleifgang aber nicht noch weiter ausschleifen will. An jeder Stelle, auf die ich schaute, musste ich nacharbeiten, fräsen, feilen. Die Karosserie erwies sich im Heckbereich als zu flach für die von mir bevorzugte Getriebekonfiguration- ich habe vor allem auch keine Alternative dazu, denn zum Bestellen neuer Teile ist es zu spät. Das Kronrad, ein Sigma-Ritzel mit eingesetzter Reduzierbuchse, musste ich wieder umarbeiten, das war mir schon klar. Die Karosse habe ich so weit, wie möglich ausgeschliffen. Es lässt sich nicht vermeiden, dass das Achsritzel von oben leicht zu sehen sein wird, obwohl die Karo hinten immer noch etwas zu hoch sitzt. Sehr ärgerlich, ich hätte die Karo lieber noch tiefer gesetzt. Aber mit 9/28 ist die Übersetzung gerade noch für ein einigermaßen gutes Handling gut. Nun, wie auch immer, gestern abend war das Chassis fahrbereit und die Karosse montiert. So sieht es jetzt aktuell aus, gleich geht es wieder an den Basteltisch, so richtig motiviert bin ich jedoch nach den ganzen Problemen gestern noch nicht:

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Habt im übrigen vielen Dank für Eure Kommentare!
Die vorderen Achslager sind Sinterlager, weil mir die Kugellager ausgegangen sind, ganz einfach. Nicht rechtzeitig die Teile überprüft, keinen Überblick mehr über die Lagerhaltung, überhaupt zu wenig Platz für eine gute Sortierung (kennt Ihr das? - mich macht das wahnsinnig!).
An der Farbe gibt es aus Zeitgründen jetzt nichts mehr zu rütteln, das wird jetzt so durchgezogen. Aber trotzdem danke für den Hinweis!
Was die Präzision und kleinteilige Detaillierung angeht, bin ich im Vergleich zu meinen Konkurrenten eher ein Waisenknabe, und meinem Ex-Chef und Goldschmiedemeister sollte ich das auch besser nicht zeigen. Ich gebe aber zu, dass das Ausbildungsjahr, das ich genossen habe, einige meiner Fähigkeiten trainiert hat, die ich jetzt hier nutzen kann. Von einem “fachlich professionellen Standard” bin ich aber damit immer noch weit entfernt.
Momentan fehlt mir tatsächlich ein wenig die Lust auf den Slotcarbau. Hätte ich nicht zu dem proxy race gemeldet und das Startgeld schon überwiesen (Nenngeld ist Reuegeld) würde ich auch angesichts der möglicherweise zu erwartenden Zustell-Probleme (ich erinnere mich noch ungut an die Rückkehr meiner letzten Cars) wahrscheinlich jetzt eher nicht an Basteltisch sitzen. Die aktuellen Probleme im Land lassen zumindest mich nicht in aller Ruhe meinem Hobby widmen.
Ich denke, das geht mir nicht alleine so, was m.E. auch ein Grund für die nachlassende Beteiligung im Forum ist. Macht aber bitte dazu an dieser Stelle keine neue Grundsatzdiskussion auf.

So, jetzt ans Werk, das Car will weitergebaut werden!

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 2. Nov 2020, 10:34 
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Hab nun doch zwischendrin etwas fotografiert, so dass ich Euch nicht nur das Endergebnis sondern auch ein paar Zwischenschritte zeigen kann.
Die dem Kit beiliegenden Felgeneinsätze bestehen aus Weißmetall. Das war mir zu schwer, so dass ich sie abgeformt und ebenso wie das Lenkrad aus Resine hergestellt habe:

Bild

Hier einmal lackiert und eingebaut:

Bild

Dann ging es mit den Decals weiter. Dabei ergaben sich zwei unangenehme Überraschungen.
Zum einen war auf dem Decalbogen das Decal für den goldfarbenen Streifen zu kurz, der in der Längsachse des Cars verläuft. Er reicht nur für die Front, nicht aber für den Heckbereich. Ich habe dann gesucht, um einen passendfarbenen Streifen zu finden und bin bei einem Aufkleber auf einer Sortierschachtel fündig geworden, den ich mit dem Skalpell ausgeschnitten habe.

Bild

Letztlich war ich aber von der Wirkung her damit nicht zufrieden, der Unterschied in den Farben war doch zu deutlich. Daher habe ich den gesamten Streifen vorne und im Heckbereich mit goldfarbenem Lack vorsichtig übermalt. War nicht ganz einfach.
Zum anderen stellte ich fest, dass sich der blaue Lack von dem als Untergrund gesprayten silbernen Lack wie eine Gummischicht abziehen lässt. Da mir die Zeit aber nicht für weitere Farbexperimente reichte, habe ich darauf gesetzt, dass die abschließende Versiegelung mit Bodenglänzer genügend Schlagfestigkeit erzeugt (was sie im übrigen leider nicht tut…) und dann kam mir der Gedanke, aus der Not eine Tugend zu machen und bewusst ein Lack-Chipping zu erzeugen, wie ich es im Modellbaubereich schon einmal gesehen habe. Schließlich war das Rennen in Watkins Glen das vorletzte der Saison, da können ja schonmal Abnutzungserscheinungen am Lack vorhanden sein.
Hier ist der body vor dem Versiegeln:

Bild

Anschließend habe ich mich der Herstellung der Aufhängungs-Imitationen gewidmet. Die hintere Aufhängung erhielt Weißmetalldämpfer aus dem Zubehör von PreWing, die ich aber eingedenk der schlechten Erfahrungen beim letzten proxy racer nicht verlötet, sondern mit Sekundenkleber geklebt habe.

Bild

Die unteren Aufhängungsteile sind direkt am Chassis verlötet, die oberen habe ich zunächst komplett hergestellt…

Bild

...und dann am body angeklebt.

Nun konnte ich die übrigen Kleinteile, wie Überrollbügel, Ansaugtrichter, Auspuffkrümmer (aus Draht gebogen), Auspuff-Endrohre, Bremsleitungen (ganz dünner Draht aus dem Modellbaubereich), Gleichrichter und Frontscheibe ankleben. Oben auf dem Armaturenbrett befinden sich beim Original zwei Kippschalter, die ich ebenfalls mit dünnem Draht nachgebildet habe. Die Frontscheibe habe ich in bewährter Manier mit dem von claus beschriebenen wasserverdünnten Bastelkleber befestigt. Das nimmt dem Horrorthema “Scheibe einkleben” ein wenig den Schrecken.

Bild

Abschließend musste noch die Fahrerfigur mit Kopf und Lenkrad angepasst, bemalt und eingeklebt werden. Da der Motor recht hoch in den Cockpitausschnitt ragt, musste ich die Figur wieder zweigeteilt einbauen, der Unterkörper ist am Motor vorne angeklebt, der Oberkörper an der Karosse. Das sieht dann so aus:

Bild

So ist der Brabham trotz etlicher Widrigkeiten doch noch rechtzeitig fertig geworden und wird heute noch in die USA verschifft.

Zuvor aber noch ein letzter prüfender Rundgang um das Car:

Bild

Bild

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Ah, ich sehe, dass Jack Brabham an seinem grau-silbernen Helm im Original kein schwarzes, sondern ein silberfarbenes Schirmchen hatte, das wird noch korrigiert…

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 2. Nov 2020, 17:06 
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Hallo Taffy,

sehr schön geworden, das Ritzel neben dem Auspuff fällt ja mal so gar nicht auf :daumen2
Viel Glück dem Auto bei den Rennen.

Gruß Homer


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BeitragVerfasst: 2. Nov 2020, 17:28 
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Hallo Taffy,
es fällt immer wieder auf, wie diese alten Formelfahrzeuge durch die Fülle an vorhandenen Details bestechen. Fast so ein bisschen wie eine Dampflok im Vergleich zu einer E-Lok bei den Modellbahnern. Dazu muss man die Details wie am Fahrwerk natürlich auch so schön umsetzen wie Du!
Die denkbaren Kritikpunkte hast Du schon selber angesprochen und erklärt. Ein Decal für den Mittelstreifen wäre gerade bei Gold ein bisschen präziser, das Kronrad gar nicht zu sehen wäre noch ein bisschen schöner. Das Kronrad könnte man durch eine Policar Getriebebox verschwinden lassen, dann ist der BT3 vermutlich aber nicht so performant.
Nörgeln auf höchstem Niveau, ein Formel Proxycar mit der Qualität sieht man selten. Ich bin gespannt, ob es irgendwann im Netz Bilder des Wagens im Wettbewerberfeldes gibt.
Viel Erfolg!
Thomas


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BeitragVerfasst: 2. Nov 2020, 19:13 
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Hallo taffy,
Sehr schön detaillierter Flitzer. Kritikpunkte wurden schon angesprochen. Nun wünsche ich dir nur noch, dass der Wagen gut läuft.

Gruß, Sven


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BeitragVerfasst: 2. Nov 2020, 20:40 
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Vielen Dank für Eure Kommentare!

Ja, mal sehen. Die Konkurrenz hat sehr schönes Material an den Start gebracht, leider kann ich Euch die Fotos nicht ohne größeren Aufwand zeigen, da es sich um ein Einladungsrennen und ein dazugehöriges nicht öffentliches Forum handelt. Schade eigentlich.
Ich werde Euch aber über den Verlauf der Rennen unterrichten (wie letztes Jahr) und womöglich auch Fotos zeigen.
Tatsächlich wäre der deutlich flachere Policar-Motorträger beim Brabham wohl die bessere Wahl gewesen. Von der Performance her haben diese Chassis(-teile) auch keinen Nachteil. In unserer kleinen "Vintage-32-Days"-Rennserie haben wir mittlerweile Klassen, in denen Metallchassis und Policarchassis gemischt eingesetzt werden. Auch gibt es einige Bastler, die ein individuelles Metall-Vorderteil mit einem Policar-Motorträger kombinieren. Als ich allerdings realisierte, dass der Brabham hinten für meine vorgesehene Chassiskonstruktion zu flach baut, war keine Zeit mehr, die komplette Planung noch einmal umzuwerfen und ein neues Chassis anzufangen.

Ich habe zum proxy race dieses Jahr wie im vergangenen auch wieder zwei Renner gemeldet, der „andere“ ist der Porsche 787/804 „flat four“, gefahren in Zandvoort 1962 vom niederländischen Fahrer Ben Pon. Das car habe ich vor einigen Jahren hier im Forum schon vorgestellt. Es steht auf einem Penelope-Pitlane-Chassis, das ich aktuell nochmal etwas überarbeitet habe.

Es gab noch einen trackday für letzte Test- und Einstellfahrten auf dem Jersey Circuit. Trotz Corona waren sogar Zuschauer erlaubt und das "Jersey folks" ließ sich diese Möglichkeit zum Zuschauen nicht entgehen. Beide Teams gaben in der Vorbereitung der Cars noch einmal alles:

Bild

Ben Pon hat zwar das auf der Geraden schnellere Auto, aber das Handling des Porsche ist etwas tückisch, der Schwerpunkt liegt sehr weit oben, die Bremsen sind schlechter als beim Brabham, beim Herausbeschleunigen aus den Kurven braucht es viel Gefühl. Daher ist der Fahrer nicht ganz so glücklich.

Bild

Jack Brabham dagegen ist mit seinem schon etwas abgerockten Wagen ganz zufrieden, er hat zwar nicht so viel Topspeed wie der Porsche, aber ein wesentlich sichereres Handling, geht besser durch die Kurven und kann am Kurvenausgang einfach früher wieder Gas geben. Der Brabham ist eindeutig einfacher zu fahren als der Porsche. Auf dem Jersey Circuit zeigt sich das auch in den Zeiten: 6,8 sec für den Porsche, 6,3 sec für den Brabham! Das sind deutliche Unterschiede.

Bild

Nach Abschluss der Testfahrten steht auch schon der Transporter bereit, um die beiden Cars zur Verschiffung zu bringen. Seit 17.00 Uhr Ortszeit sind sie nun auf dem Weg in die USA. Die Rennen selbst starten zwar erst im Dezember, aber zu spät kommen will man ja auf keinen Fall, denn Punkte, die man im ersten Rennen verpasst, weil das Schiff mit den Rennwagen nicht rechtzeitig vor Ort ist, die holt man im Verlauf der Rennserie nicht mehr auf...

Bild

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 2. Nov 2020, 20:52 
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Hallo Taffy,

.....es ist schon alles gesagt, da kann ich mir jetzt den beifall sparen....... :mrgreen:
Was für ein bewundernswertes modell, man könnte neidisch werden.
Ich hoffe, die potentiellen piloten in übersee wissen mit der preziose, den preziosen umzugehen.
In jedem fall, viel erfolg !

beste grüsse

claus

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BeitragVerfasst: 2. Nov 2020, 20:58 
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-claus- hat geschrieben:

Ich hoffe, die potentiellen piloten in übersee wissen mit der preziose, den preziosen umzugehen.


Ja, claus, das tun sie. Denn sonst würde ich da nicht mitmachen. In diesen Zeiten, wo für ein Paket in die USA von DHL mittlerweile 55 EUR aufgerufen werden, wie ich eben erfahren habe, schon erst recht nicht....

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 16. Dez 2020, 15:26 
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Ein kurzes Update vor Weihnachten.
Nachdem das Paket diesmal schon eine gefühlte Ewigkeit bis "übern Teich" brauchte - in dieser Zeit ist man leider trotz tracking-Nummer blind, denn das tracking auf der Seite der Deutschen Post/DHL reicht nur bis zum Abflug (Tolle Wurst!) und setzt erst wieder ein, wenn das Paket in die Hände von USPS, dem us-amerikanischen Pendent der Deutschen Post, gelangt, dann aber über deren tracking-System -, ging es am 24.11. zunächst mit erfreulichen Nachrichten weiter: durch den Zoll gekommen, im Verteilzentrum Chikago angekommen. Voraussichtlicher Zustell-Tag: 30.11. Auf den Punkt. Nächste Mitteilung: voraussichtliche Zustellung am 01.12. Immer noch auf den Punkt. Nächste Mitteilung am 28.11.: Paket verspätet sich, ist aber unterwegs.
Das wars dann aber auch mit weiteren Mitteilungen. Bis jetzt ist das Paket nicht angekommen, der Veranstalter hat schon dreimal in seiner Postfiliale Nachforschungen angestellt, ich habe jetzt sowohl im USPS-System einen search request angelegt, als auch einen Nachforschungsauftrag bei der Post gestartet.
Ich habe die böse Befürchtung, da ist in Chikago irgendetwas schief gelaufen und das Paket ist verloren.
Das proxy race startet in der nächsten Woche dann ohne meine cars, ich habe den Veranstalter gebeten, nicht mehr weiter zu warten.
Ich werde das weitere Geschehen dann auch nicht mehr verfolgen, es sei denn, meine Cars tauchen irgendwann doch noch auf und sind in der Lage, in das Geschehen einzugreifen.
Von der Post erhalte ich innerhalb der nächsten fünf Wochen Bescheid ("in Ausnahmefällen kann dies bis zu acht Wochen dauern" - na Prost Mahlzeit)
Tja, hätte Euch gerne etwas positiveres berichtet....

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 16. Dez 2020, 17:23 
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Hallo leidgeprüfter postversender,
lieber Taffy,

Dass sind keine guten nachrichten :(
Im bundesstaat - Illinois - verliert sich die spur deiner teilnehmerfahrzeuge.
Da ist guter rat teuer, hilfe und unterstützung nur schwierig zu organisieren.
Es scheint nur das prinzip hoffung zu helfen. Solange die beiden modelle zumindest unbeschädigt wieder auftauchen, ist noch nichts verloren......

ein mitfühlender bastler,
grüsse, claus

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BeitragVerfasst: 16. Dez 2020, 17:35 
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Lieber claus,

vielen Dank für Deine mitfühlenden Worte! In diesem Jahr habe ich mehr verloren, als nur ein paar Slotcars, da fällt das gar nicht mehr so ins Gewicht. Wie sagt man hier im Rheinland: wat fott is, is fott! Ich habe mich innerlich mit einem Verlust abgefunden. Wenn die Cars doch noch wieder auftauchen, umso besser.
Was zählt, ist nach vorne zu schauen und da tauchen schon die nächsten Bauprojekte am Horizont auf, nein, sind sogar schon in der Mache...

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 20. Dez 2020, 21:18 
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Hi Taffy,

sehr schade mit dem schönen Renner und dem verlust der Teilnahme am Proxy Race

Ich fühle mit dir... kenne das mit beschädigten oder verschollenen Pakete übern Teich nur zu gut und mache das deshalb nur noch mit TNT

Mit einwenig Glück tauchen die irgendwann wieder auf

Gruß
LMK


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BeitragVerfasst: 21. Dez 2020, 20:00 
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Hallo, Leo,

ich hatte schon überlegt - falls es überhaupt ein weiteres Mal für mich gibt - dass ich vielleicht lieber mit UPS versende? Die Tarife sind ähnlich wie bei der Post, ich weiß nur nicht, ob es mit dem Thema Sicherheit der Zustellung besser aussieht.
Du hast also mit TNT gute Erfahrungen gemacht?

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 29. Dez 2020, 17:24 
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ja - und zwar nur gute

TNT ist Fedex und die sind in USA zuhause, Top tracking, immer schnell und nie was verloren gegangen oder beschädigt worden.

Gruß
LMK


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BeitragVerfasst: 30. Dez 2020, 15:27 
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Hi, Leo,

vielen Dank für Deine Auskunft.
Sollte ich noch an weiteren proxy-races teilnehmen (was zur Zeit durchaus noch nicht sicher ist...), werde ich Deinen Rat beherzigen und es mit TNT versuchen.

Gruß, Taffy

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