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 Betreff des Beitrags: Porsche 718 RSK von A2M
BeitragVerfasst: 3. Dez 2006, 22:26 
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Heute möchte ich Euch mein zuletzt gebautes Scratchbuilt-Slotcar vorstellen (Bilder alle als Thumbnails):

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Als Porsche-Fan bin ich irgendwann nahezu zwangsläufig auf die Resinekarosse des Porsche 718 RSK von A2M gestoßen. Leider ist die Karosserie im Frontbereich nicht ganz vorbildgetreu gestaltet, ein Mangel, der mir erst nach und nach beim Aufbau des Fahrzeuges bewusst wurde.

Der Porsche 718 RSK setzte die erfolgreiche Karriere des Porsche 550 Spyder fort und wurde von vielen namhaften Sportwagenpiloten der 50er-Jahre gefahren. Die Grundform des Wagens blieb über mehrere Jahre erhalten, es wurden jedoch mehrfach Details geändert, wie die Form der Scheiben oder die aerodynamischen Höcker hinter dem Fahrersitz.

Ich beschloss, den Wagen an die Version anzulehnen, die Graham Hill 1960 bei der Targa Florio fuhr. Damit erklärt sich die Startnummer 184, wie auch die Helmgestaltung des Piloten. In mehreren Details ist jedoch das von mir dargestellte Fahrzeug nicht mit dem Vorbild identisch und sollte es auch nicht sein. So habe ich mich dazu entschlossen, den Wagen mit abgedeckten Scheinwerfern darzustellen, da ich den Aufwand gescheut habe, die Scheinwerferöffnungen auszufräsen und die Plexiglasabdeckungen der Scheinwerfer tiefzuziehen. Auch hat der Wagen keine das Cockpit ganz umschließende Frontscheibe, sondern nur eine kleine Rennscheibe erhalten, womit jedoch das Vorbild nicht allzu oft zu sehen war.
Da die Karosserie relativ schmal ist, kam für den Motor nur eine Inliner-Anordnung in Frage, was wiederum das Problem der Cockpitgestaltung aufwarf. Dies ließ sich letztlich nur lösen, indem ich eine dünne schwarze Lexanplatte von unten in die Karosserie klebte. Der Fahrer –als Ersatzteil von Fly erhältlich- ist schon in der Körpermitte getrennt, die verwendete Büste musste ich jedoch noch weiter einkürzen. Viele Detaillierungsmöglichkeiten bietet das Fahrzeug nicht, so beschränkte ich mich darauf, die Scheinwerferabdeckungen mit Nieten zu betonen und die Kühlergrills im Heck mit Bare-Metal-Folie zu betonen. Außerdem habe ich die Lederriemen, die als Haubenverschlüsse dienen, vor dem Bemalen mit Bare-Metal-Folie unterlegt, ebenso wie die Verschlüsse der seitlichen Klappen vor den Hinterrädern. Der Rennspiegel wurde aus der Grabbelkiste ergänzt und mit Spiegelfolie beklebt. Die Beifahrerseite erhielt eine Abdeckung aus schwarzem Kunstleder. Für die kleinen runden Rückleuchten verwendete ich Stecknadeln mit etwas größeren silbernen Köpfen, die mit roter Glasmalfarbe bemalt wurden.

Bild Bild Bild

Als Chassis hatte ich gleich das einteilige Kunststoffchassis, das von A2M angeboten wird, mitbestellt. Komplettiert wurde mit Achsen, Rädern und Radeinsätzen ebenfalls von A2M. Motorisiert habe ich mit einem Plafit Rabbit, da die schmale Spur ohnehin keine zu hohe Motorleistung zulässt. Zur Karosseriebefestigung sowie zur Senkung des Schwerpunktes verwendete ich die Tuningplatte, des MRRC-Chassis, die ich vom Bau des Aston Martin DB3S noch übrig hatte, da ich dort nur das Chassisgrundgerüst verwenden konnte. Wie ich es an anderer Stelle schon bei meinem Cobra Daytona Coupe´ beschrieben habe, ist die Karosse an vier eingeklebten Schaumstoffblöckchen auf dem MRRC-Rahmen befestigt, in die an den Bohrungen für die Tuning-Gewichte von unten Schrauben eingedreht wurden. Das Auspuffrohr des Sebring-Auspuffs habe ich mit einem oval gepressten Messingröhrchen dargestellt, welches den obligatorischen Überzug aus Chromfolie erhielt und direkt am Chassis befestigt wurde. Der mattschwarze Lack, mit dem ich das Kunststoff-Chassis lackiert habe, erwies sich, wie man sieht, auf dem Untergrund leider nicht als öl- bzw. fettbestänidg.

Mit Ortmannreifen auf der Hinterachse läuft der Wagen für Heimbahnverhältnisse ganz ordentlich.

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Gruß, Taffy

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Verfasst: 3. Dez 2006, 22:26 


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 Betreff des Beitrags: A2M Porsche
BeitragVerfasst: 4. Dez 2006, 00:46 
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Hi Taffy,

wieder mal ein schönes Auto und ein klasse Baubericht von dir. :top

Wie warst du denn mit der Gußqualität der Karosserie von A2M zufrieden?
Vom Preis her sind die ja kaum zu schlagen. Nach den A2M-Karosserien, die bei mir noch rumliegen zu schließen, würde ich die Qualität allerdings als eher durchwachsen bezeichnen.

Gruß Homer


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BeitragVerfasst: 4. Dez 2006, 19:27 
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Hi Taffy

Da haste was feines gezaubert. Nur bei den Nieten für die Scheinwerferabdeckungen bin ich nicht dahinter gekommen, wie du das machst. Es sieht für mich aus als ob du "nur" mit einer Nadel oder ähnlichem kleine Löcher in die Karosserie gepikst hast.

Gruß
Dani

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BeitragVerfasst: 5. Dez 2006, 18:05 
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@ Homer

Mit der Qualität von A2M bin ich von Fall zu Fall nicht sehr zufrieden.
Bei dem Porsche RSK zum Beispiel war die Oberfläche verhältnismäßig rauh und insbesondere die Gravuren nicht besonders gut. Ich habe auch noch nicht die richtige Methode gefunden, Gravuren sauber nachzuarbeiten. Mit scharfen Handinstrumenten besteht immer die Gefahr, dass man abrutscht und sich in die Hand schneidet, mit rotierenden Instrumenten bekommt man wiederum nur schwer eine gerade Linie gezogen (z.B. beim Nacharbeiten von Türspalten).
Mit anderen A2M-Karossen bin ich eher zufrieden: habe noch einen Pegaso und einen Fiat 500 da liegen, die beide eine bessere Oberfläche haben, sowie eine Ferrari-Lancia D 50-Karosse, die von der Oberfläche her gut, aber leider vom Maßstab her zu klein ist.

@Dani

Der Porsche gehört nicht zu meinen Glanzleistungen, das zeigt mir auch Deine berechtigte Kritik, bzw. Frage...
Die Nieten stelle ich mit kleinen Metallkügelchen dar, die es in verschiedenen Durchmessern gibt. Ich habe meine von der Rennpiste Duisburg, sicher gibt es aber noch andere Anbieter.
Man geht bei der Verarbeitung der Kügelchen folgendermaßen vor: die Nieten werden nach dem Lackieren, aber vor dem Klarlacken angebracht. Die Stelle, wo der "Niet" hin soll, wird mit einem kleinen Bohrer vor dem Aufbringen des Farblackes AN-gebohrt, nicht DURCH-gebohrt! In die Vertiefung tupft man nach Abbinden der Farbe z.B. mit der Spitze eines Zahnstochers ein wenig Klarlack hinein. Ich mache das immer für 5-6 Nieten auf einmal. Dann nehme ich mit einem spitzen Instrument (ich habe dazu eine ausgediente zahnärztliche Sonde - ruhig mal beim nächsten Zahnarztbesuch nachfragen, ob er solche "ausrangierten" Instrumente dahat!), das ich ebenfalls kurz in Klarlack getaucht habe (nur mit der Spitze!) ein Kügelchen auf und setze es in der mit Klarlack gefüllten Vertiefung ab, fertig! Hört sich schwieriger an, als es ist. Nach Aufbringen aller Nieten wird das Modell dann klarlackiert.
Im Fall des Porsche habe ich etwas zu große Vertiefungen gebohrt, die Kügelchen verschwinden darin leider fast ganz, so dass der typische Effekt etwas verlorengeht..
Das Arbeiten mit den Metallkügelchen ist in jedem Falle wesentlich leichter als die Verwendung echter Miniaturnieten, wie es sie z.B. (s..teuer) von Sakatsu gibt. Dabei muss man die Löcher tatsächlich durch- oder zumindest tief bohren und dann die Nieten in die Löcher hineinfädeln. Habe das mal bei einem Lotus 30 gemacht, dabei noch versucht, die Nieten mit Sekundenkleber zu kleben und war nach etwa 40 Nieten ein nervliches Wrack....
Dagegen ist die Arbeit mit den Metallkügelchen fast Balsam für die Seele.

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 5. Dez 2006, 20:10 
Taffy hat geschrieben:
@ Homer
Ich habe auch noch nicht die richtige Methode gefunden, Gravuren sauber nachzuarbeiten. Mit scharfen Handinstrumenten besteht immer die Gefahr, dass man abrutscht und sich in die Hand schneidet, mit rotierenden Instrumenten bekommt man wiederum nur schwer eine gerade Linie gezogen (z.B. beim Nacharbeiten von Türspalten).

Gruß, Taffy



Asu meiner Zeit als Mitarbeiter eines der großen Plastikmodellherstellers habe ich natürlich auch noch die "alten" Werkzeuge. Meist braucht man ja das, was es nicht gibt, also improvisieren.
Zum einen - ein Fallbleistift und die Elektrodenreste von 1.6 mm Wolfram - schweißelektroden. Diese Reste wurden in verschiedenste Formen geschliffen, mit der Trennscheibe von Dremel sowie einer zweiten mit 0.2 mm dicke aus dem Dentaltechnik - Zubehör.
Links eine Art feinstes Stemm - eisen, dann eine Rundklinge ( vorn scharf, zum Ausschaben von breiteren, runden Vertiefungen ), dann ein einfach spitz geschliffenes Klingenteil zum Markieren a la Reißnadel oder so, dann ein feiner Kör ner für Stellen, wo normale zu fett sind, und schließlich der Gravierhaken. Er zieht eine rechteckige Nut und hebt dabei eine kompletten Span heraus.

Daneben dann noch zwei umgeschliffene Sonden aus der Dentaltechnik, die haarfeine Späne herausheben.

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Ted


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BeitragVerfasst: 5. Dez 2006, 23:02 
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Hi, Ted,

vielen Dank für die Fotos! Insbesondere der Gravierhaken interessiert mich. Ich suche nach einem Instrument, mit dem ich von der Bewegungsrichtung her "in die Hand hinein" arbeiten kann, während ich mich gleichzeitig am Werkstück abstütze. Mit den "ausrangierten" zahnärztlichen Instrumenten, die ich habe, ist die Führung in der Gravur nicht so einfach, da die Schneide sozusagen senkrecht zur Oberfläche steht, so dass ich damit leichter "aus der Spur" gerate.
Du schreibst, der Gravierhaken zieht eine rechteckige Nut. Mich würde interessieren, wie der Haken im Querschnitt und /oder dreidimensional aussieht. Könntest Du da noch ein Foto oder besser noch eine Zeichnung beisteuern? Ich wäre Dir sehr verbunden.
Die Idee mit dem Druckbleistift erscheint mir sehr gut, man kann die Arbeitsspitzen leicht wechseln und hat ein gut zu greifendes Instrument in der Hand! Dass ich da noch nicht selbst drauf gekommen bin!

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 6. Dez 2006, 12:57 
Taffy hat geschrieben:
Hi, Ted,


Du schreibst, der Gravierhaken zieht eine rechteckige Nut. Mich würde interessieren, wie der Haken im Querschnitt und /oder dreidimensional aussieht. Könntest Du da noch ein Foto oder besser noch eine Zeichnung beisteuern? Ich wäre Dir sehr verbunden.


Gruß, Taffy


Hi Taffy, nur ganz kurz - die Arbeit brüllt ...


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Gruß Ted


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 6. Dez 2006, 19:59 
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Hi,Ted!

Danke, dass Du Dir trotz Arbeitsstress Zeit für die Beschreibung /Zeichnung der Gravurspitze genommen hast, ich hoffe, mein räumliches Vorstellungsvermögen ist dergestalt, dass ich verstanden habe, worum es beim Anschleifen der Spitze geht.

Ich danke Dir ebenfalls für die Tips zu den Gravurlinealen. Einige meiner "Freihandversuche" sind nämlich schon gescheitert, obwohl ich keine ganz zittrige Hand habe...

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 6. Dez 2006, 21:38 
Taffy hat geschrieben:
Hi,Ted!

Danke, dass Du Dir trotz Arbeitsstress Zeit für die Beschreibung /Zeichnung der Gravurspitze genommen hast, ich hoffe, mein räumliches Vorstellungsvermögen ist dergestalt, dass ich verstanden habe, worum es beim Anschleifen der Spitze geht.

Ich danke Dir ebenfalls für die Tips zu den Gravurlinealen. Einige meiner "Freihandversuche" sind nämlich schon gescheitert, obwohl ich keine ganz zittrige Hand habe...

Gruß, Taffy


Ja, wenn beim ersten Ziehen der Schaber wegspringt, ist es schwer das zu korrigieren, weil der Schaber dann dazu tendiert immer wieder in die alte versaute Spur zu fahren.
Es hilft dann erfahrungsgemäß am besten, den nächsten Zug aus der Gegenrichtung zu machen ( diesmal ohne abzugleiten :wink: ), diesen dann zwei- bis dreimal zu vertiefen und dann wieder die alte (normalerweise der Hand besser liegende) Richtung zu ziehen.

Zur "Zeichnung" ( danke für die nette Umschreibung des Gekritzels !):
Sie zeigt die Schneide von Vorn . Du siehst, es läuft nach oben zusammen (auf dem Foto darüber also nach links), und genauso sollte es rückwärts in Richtung des runden Teils konisch verengend geschliffen werden ( auf dem Foto darüber also nach oben, ist hier allerdings nicht zu sehen, da von der Seite fotografiert wurde).

Natürlich geht statt Wolfram der 1,6er Federstahldraht genauso.

Gruß Ted


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