Heute möchte ich Euch mein zuletzt gebautes Scratchbuilt-Slotcar vorstellen (Bilder alle als Thumbnails):
Als Porsche-Fan bin ich irgendwann nahezu zwangsläufig auf die Resinekarosse des Porsche 718 RSK von A2M gestoßen. Leider ist die Karosserie im Frontbereich nicht ganz vorbildgetreu gestaltet, ein Mangel, der mir erst nach und nach beim Aufbau des Fahrzeuges bewusst wurde.
Der Porsche 718 RSK setzte die erfolgreiche Karriere des Porsche 550 Spyder fort und wurde von vielen namhaften Sportwagenpiloten der 50er-Jahre gefahren. Die Grundform des Wagens blieb über mehrere Jahre erhalten, es wurden jedoch mehrfach Details geändert, wie die Form der Scheiben oder die aerodynamischen Höcker hinter dem Fahrersitz.
Ich beschloss, den Wagen an die Version anzulehnen, die Graham Hill 1960 bei der Targa Florio fuhr. Damit erklärt sich die Startnummer 184, wie auch die Helmgestaltung des Piloten. In mehreren Details ist jedoch das von mir dargestellte Fahrzeug nicht mit dem Vorbild identisch und sollte es auch nicht sein. So habe ich mich dazu entschlossen, den Wagen mit abgedeckten Scheinwerfern darzustellen, da ich den Aufwand gescheut habe, die Scheinwerferöffnungen auszufräsen und die Plexiglasabdeckungen der Scheinwerfer tiefzuziehen. Auch hat der Wagen keine das Cockpit ganz umschließende Frontscheibe, sondern nur eine kleine Rennscheibe erhalten, womit jedoch das Vorbild nicht allzu oft zu sehen war.
Da die Karosserie relativ schmal ist, kam für den Motor nur eine Inliner-Anordnung in Frage, was wiederum das Problem der Cockpitgestaltung aufwarf. Dies ließ sich letztlich nur lösen, indem ich eine dünne schwarze Lexanplatte von unten in die Karosserie klebte. Der Fahrer –als Ersatzteil von Fly erhältlich- ist schon in der Körpermitte getrennt, die verwendete Büste musste ich jedoch noch weiter einkürzen. Viele Detaillierungsmöglichkeiten bietet das Fahrzeug nicht, so beschränkte ich mich darauf, die Scheinwerferabdeckungen mit Nieten zu betonen und die Kühlergrills im Heck mit Bare-Metal-Folie zu betonen. Außerdem habe ich die Lederriemen, die als Haubenverschlüsse dienen, vor dem Bemalen mit Bare-Metal-Folie unterlegt, ebenso wie die Verschlüsse der seitlichen Klappen vor den Hinterrädern. Der Rennspiegel wurde aus der Grabbelkiste ergänzt und mit Spiegelfolie beklebt. Die Beifahrerseite erhielt eine Abdeckung aus schwarzem Kunstleder. Für die kleinen runden Rückleuchten verwendete ich Stecknadeln mit etwas größeren silbernen Köpfen, die mit roter Glasmalfarbe bemalt wurden.
Als Chassis hatte ich gleich das einteilige Kunststoffchassis, das von A2M angeboten wird, mitbestellt. Komplettiert wurde mit Achsen, Rädern und Radeinsätzen ebenfalls von A2M. Motorisiert habe ich mit einem Plafit Rabbit, da die schmale Spur ohnehin keine zu hohe Motorleistung zulässt. Zur Karosseriebefestigung sowie zur Senkung des Schwerpunktes verwendete ich die Tuningplatte, des MRRC-Chassis, die ich vom Bau des Aston Martin DB3S noch übrig hatte, da ich dort nur das Chassisgrundgerüst verwenden konnte. Wie ich es an anderer Stelle schon bei meinem Cobra Daytona Coupe´ beschrieben habe, ist die Karosse an vier eingeklebten Schaumstoffblöckchen auf dem MRRC-Rahmen befestigt, in die an den Bohrungen für die Tuning-Gewichte von unten Schrauben eingedreht wurden. Das Auspuffrohr des Sebring-Auspuffs habe ich mit einem oval gepressten Messingröhrchen dargestellt, welches den obligatorischen Überzug aus Chromfolie erhielt und direkt am Chassis befestigt wurde. Der mattschwarze Lack, mit dem ich das Kunststoff-Chassis lackiert habe, erwies sich, wie man sieht, auf dem Untergrund leider nicht als öl- bzw. fettbestänidg.
Mit Ortmannreifen auf der Hinterachse läuft der Wagen für Heimbahnverhältnisse ganz ordentlich.
Gruß, Taffy