Hallo miteinander,
diese beiden modelle für die slotbahn standen schon seit langem auf meiner wunschliste.
Zwar wurden beide karosserievarianten von einem grosserienhersteller (-Ninco-) in den handel gebracht und auch der englische modellbauer G.Turner
hatte das 356-iger coupé (resineguss) im angebot; allen ist jedoch zu eigen, dass sie masslich nicht wirklich mit dem original übereinstimmen, damit
die karosserieproportionen alles andere als gelungen sind.
Grund genug, sich der sache anzunehmen.
Der nachstehende baubericht beschreibt stichpunktartig die arbeitsgänge zwei masstäblich und proportional zutreffendere slotcarmodelle zu erstellen.
Viele arbeitsgänge ähneln sich, was bei der -coupé-version zu tun war, stellte vielfach auch beim -speedster- einen eingriff dar und umgekehrt.
Manches was der erstellung diente und bereits in bauberichten zu anderen modellen ausführlich beschrieben wurde, ist nicht dokumentiert.
Das -coupé- basiert auf einer -Ninco-karosserie, der -speedster- hat seinen ausgangsspunkt in einem kit des japanischen herstellers -Tomy-.
Beide karosserieformen sind spritzgusserzeugnisse (plastikmaterial). Die entsprechenden karosserieanbauteile wurden, soweit möglich, von den
einzelnen vorgaben übernommen bzw. durch deren überarbeitung den neuen erfordernissen angepasst. Zur erarbeitung der massbezüge konnte
ich auf planzeichnungen vom P 356 A zurückgreifen, die mir durch ein forumsmitglied (d a n k !, Taffy) zur verfügung gestellt wurden.
Neben der masstäblichkeit verfolge ich in meinen modellen das prinzip, die motorposition vom original ins modell zu übertragen.
Das bedeutete hier, den motor ins heck
hinter der hinterachse zu plazieren. Diese einbausituation in sidewinderanordnung konnte nur mit dem
platzsparenden -X-Slot Go Race-motor bewerkstelligt werden. (dem fehlt es baugrössenbedingt doch ein wenig an kraft; für das schlichte cruisen auf der bahn ist er allemal tauglich....:)
Die bereits beim -VW Karmannn Ghia- gemachten erfahrungen und eine zeichnung lieferten die grundlage zum fahrwerksbau, der diesmal als gedrucktes bauteil
erstellt wurde. (an dieser stelle meinen grossen dank an -Tomato- für die grosszügige unterstützung)
Es zeigte sich, dass das motorlager bzw. der kleinmotor gut im heck unterzubringen war, der motor im lager jedoch schlichtweg zu tief im auto lag, die entstandene
heckansicht gestalterisch daher nicht überzeugte. Dieses zu korrigieren hiess, das motorlager bzw. den motor in der wellenlängsachse nach oben zu kippen, sodass er samt lagerung
im motorraum nach oben wanderte.
Leider erwiess sich die -Ninco-karosserie vorgabe nicht nur in der breite als deutlich zu üppig (ca. 3,0 mm), sondern auch im radstand als zu kurz bemessen.
Das schneiden einer karosserie aus plastikmaterial ist an sich keine grosse sache; das zusammenfügen und das krafttschlüssige verkleben hingegen schon.
Die wandstärke eines solchen karosseriematerials liegt bei rund 1mm; damit lassen sich die karosseriehälften zwar wieder aneinanderfügen, eine kraftschlüssige und
stabile verklebung ist bei dieser geringen breite der klebekante in der regel nicht gegeben. Um dies dauerhaft auszuführen, klebe ich nach dem -heften-
der karosserieteile - aus dünnem papier - einen verstärkungsstreifen (breite ca. 8-10mm) in die karosserieebene. Der streifen wird mit -CA-klebstoff
getränkt; er legt sich in/an die karosserieinnenwandung und sichert so nach aushärten eine dauerhafte und stabile verbindung.
Ggf. werden bei hochbeanspruchten oder enggewölbten karosseriepartien (z.b. kotflügelpartien) noch zusätzlich verstärkungen in form von stegprofilen in der karosserie verbaut.
(die bauhöhe des stegs, der stege, ist abhängig von der vorhandenen einbauhöhe im karosseriequerschnitt, polystyrolprofil, d: ca. 1,0 mm,
quer und längs zur schnittebene, innenseitig mit CA-kleber befestigt.)
Ganz ohne korrekturen ging es bei der -Tomy- karosserie leider auch nicht. (was mich doch ein wenig entäuschte..., gelten die -Tomy /Hasegawa-bausätze
im umfang umfassend und im detail als nahezu perfekt erstellt....)
Die karosserieüberstände in bezug zu den radachsen/radhäusern waren masslich nicht passend. Dies wurde gerade am vorderwagen deutlich.
Zur korrektur wurde der karosserieüberstand im bereich des vorderwagens um ca, 1,5 mm verlänger, die radläufe neu eingerichtet.
Beide modelle sollten auf möglichst masstäblichen reifen -/felgendimensionen laufen; als reifen bot sich der Ortmann-reifen, typ 54M an, der mit einer aufstandbreite von
weniger als 5 mm (reifendurchmesser ca. 19,2 mm) einen guten ansatz in solchen fällen nach masstäblicher bereifung darstellt.
Entsprechend sind die zugehörigen felgenkonstruktionen gestaltet; alle felgenkonstruktionen sind für verwendung achsdurchmesser 2,38 mm ausgelegt. (bauteile -Slot-it)
Speedster : felgenkonstruktion unter verwendung vorgefertigter nylonprofile, design stahlfelge (erstellung analog projekt -VW Karmann Ghia) .
Verklebung des bearbeiteten (nylon)-felgenprofils auf einer alu-basisplatte (aufnahme achse), skizze punkt 1-5.
Coupé : alu-felgen (RS-Slot, GB, typ rsw 001) mit felgeneinsätzen, design stahlfelge mit radkappenabdeckung (aus -Tomy-kit entnommen)
Die speedster-karosserie und ihre bauteile (bausatz -Tomy) in abstimmung auf das (gedruckte) fahrwerk.
Entsprechend der fahrwerksvorgabe wurden die schraubbzapfen für die karosseriebefestigung in der karosserie angelegt,
Dabei war zu berücksichtigen, dass die öffnungsmöglichkeit der front bzw. der motorhaube (schaniere in lagepunkten) nicht beeinträchtigt wurden.
Korrekturen an der karosserieform der coupéversion: die wölbung der fronthaube wurde der verringerten karosseriebreite angepasst,
karosseriedetails überarbeitet (abdeckung achspunkte drehstabfederung)
Beide modelle wurden mit fahrlichtbeleuchtung für front und heck ausgerüstet. Die regelelektronik wurde im vorderwagen untergebracht;
abstimmung des einbaues auf die gegebenheiten der karosserievarianten, insbesondere beim -speedster- war darauf zu achten, dass die öffnungsfunktion
der fronthaube nicht vom platzbedarf der regelelektronik eingeschränkt wurde, bzw. dass das wannenförmige kofferraumeinbauteil (tank und reserverad)
ins modell integriert werden konnte.
Das coupé (bzw.der speedster), karosserie grundiert. Cockpit (mit der fahrerfigur) provisorisch ins modell eingestellt.
Im weiteren beispiele für ein paar details :
die rückleuchten waren beim -speedster- als verchromte formteile ausgeführt; diese wurden zunächst gebohrt, der einbausituation angeglichen und
in einem weiteren arbeitsgang lackiert (glasmalfarbe).
Beim -coupé- wurden die transluzenten einsatzteile in der farbgebung dem der -speedster-ausführung angeglichen.
Um die bearbeitete frontscheibe vom -Ninco -modell verwenden zu können, (in der breite der geänderten karosserieöffnung angepasst) ,
sie stumpf in die karosserieöffnung zur frontscheibe einsetzen zu können, bedurfte es einer anschlagkante, die während des einbauvorganges eine
positionierung (im sinne einer lagesicherung) der scheibenfläche ermöglichte. Dazu wurde karosserieinnenseitig eine anschlagleiste/profil
in die karosserie entlang der oberen karosserieöffnung eingeklebt.
Das cockpitformstück aus dem -Thomy-bausatz wurde samt armaturenbrett und schalensitzen in einer resineausführung kopiert und für den einbau
in das- coupé- eingerichtet.
Nach der decklackierung der -coupé-variante (farbton ca. RAL 3000) wurden in bewährter manier die scheibenrahmen farblich abgesetzt ,
Handlackierung mit dem feinpinsel, wasserverdünnbarer acryllack (Revell acqua-color).
Der -speedster- und das -coupé- mit den zugehörigen anbauteilen in der übersicht, bereit für die -end-montage.
Die beiden modelle vor dem zusammenbau:
Die beiden fertigen modelle in ein paar einstellungen:
beste grüsse
claus