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 Betreff des Beitrags: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 11. Mär 2022, 20:42 
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Hallo miteinander,

nach einigen strassensportwagen nun zurück zum Le Mans themenkreis.
Die fahrzeugserie 151 steht wie keine andere in der geschichte des hauses -Maserarti- für das bemühen, wettbewerbsfähige rennfahrzeuge
zu verwirklichen, nicht zuletzt mit blick auf den hauptkonkurrenten -Ferrari- eine eigenständige position zu markieren.
In den produktionsjahren 1962-1965 entstanden jeweils zweisitzige geschlossene rennwagen, deren oft unterschiedliche karosserieformgebung
auf einem gitterrohrrahmen aufgebaut war. Allen gemeinsam war nicht nur die fahrwerksbasis, sondern auch der vom Maserati 450 s übernommene
achtzylinder-motor, der in frontmotoranordnung eingebaut war. Die karosserieformung wurde mit den jahren speziell auf die bedingungen des Le Mans
kurses mit seinen langen geraden ausgelegt und aerodynamisch optimiert; dieses ermöglichte endgeschwindigkeiten von weit über 300 km/h !
Die flache stirnfläche bei geringer karosseriehöhe in verbindung mit dem senkrecht abfallenden karosserieheck sind die zeichen, die vorallem
im bautyp 151/3 verwirklicht wurden. Trotz aller bemühungen scheiterten alle versuche mit diesen fahrzeugen rennsiege einzufahren;
technische defekte verhinderten, dass diese baureihe keine erfolge erzielte. Nach einem tödlich verlaufendem unfall 1965 während einer testfahrt
wurde die entwicklung an diesem bautyp eingestellt.

Bild
(foto aus : quattroroute -passione auto-, 2004 )

Bild
(bild aus : 24 heures du mans, editions d´art)


Für die bearbeitung zum slot-car-modell lieferte der englische kleinserienhersteller - G.Turner-models - die ausgangsbasis.
Der kit enthielt die fein gegossene resine-karosserie, ein gegossenes fahrwerk mit motorlagerung unterhalb des cockpits,
kleinteile sowie einen decalsatz. Bei der ersten sichtung der karosserie erwies sich der radstand als zu kurz;
3 mm mehr in der länge hätte die karosserie nötig gehabt, um das korrekte baumass von 75 mm einzuhalten.
Diese wurden in einem (ersten) arbeitsschritt ins modell eingesetzt; die übrigen karosseriemasse (breite/gesamtlänge) blieben hingegen unberührt.
Die im modell angelegte karosseriebreite von rund 48 mm (umgerechnet ca. 1530 mm) dürfte auch der karosseriebreite des originals nahekommen.

Damit zum eigentlichen baugeschehen. Wollte ich meiner vorgabe entsprechen, die front-motorposition vom original ins modell zu übertragen,
so konnte im hinblick auf die zur verfügung stehende bauhöhe, (abstand ok. fahrwerk zu uk. innenseite karosserie) im vorderwagen eine
unmittelbare auseinandersetzung mit der konstruktion des fahrwerks nicht schaden. Damit verbunden war auch die frage, welcher motorentyp (bauhöhe!)
hier sinnvollerweise verwendung finden sollte.

Bauskizze für das fahrwerk:

Bild

Die korrektur des radstandes; einfügen von 3 mm karosserielänge im vorderwagen:
die resinekarosserie wurde quer zur vorderachse in achsposition getrennt, ein ca. 5mm streifen aus dünnem polystyrol-material
wurde unterseitig in die karosserie eingeklebt (CA-kleber), die beiden karosserieteile kraftschlüssig auf der lagerebene fixiert.
Die entstandene fuge mit -füllstoff- kraftschlüssig geschlossen und nachgeschliffen, die kotflügelkanten bzw. der radlauf nachgearbeitet.

Resinekarosserie ungeschnitten:

Bild

Resinekarosserie aufgetrennt:

Bild


Eine polystyrolplatte (d:1mm) dient als konstruktionsmaterial für das fahrwerk: die linierung als schnittmuster zur erstellung.
Zwei längsträger mit entsprechenden bohrungen der achspositionen (front/heck), die bodenplatte mit ausschnitt für trägerplatte des motorlagers.
Da ich den motor (bautyp:slime-line) nicht auf der bodenebene festkleben will, sondern mir die möglichkeit des austausches erhalte,
benötigt dies eine entsprechende lagerung. Aus einem ausgedienten fahrwerk wurde das bauteil ausgetrennt; es ist flächenbündig
in die fahrwerkspaltte eingeklebt.

Bild

Bild


Slimeline-motor mit antriebswelle für einbau in das fahrwerk. (alle bauteile -Slot.it)
Da sich während der bearbeitung zeigte, dass sich eine gegenüber der bauskizze gewählte reifenbreite an der hinterachse als zu schmal erwies,
musste das fahrwerk an dieser stelle überarbeitet werden. (verschmälerung der baubreite)
(das foto zeigt zudem die grundkonstruktion der karosseriebefestigung im vorderwagen. Zwei befestigungspunkte sind mit einer bügelartigen
verbindung zu einm bauteil zusammengefasst und verbunden. An diesem sind die schraubzapfen eingelassen; die konstruktion ist mit dem fahrwerk
verschraubt und wird in die karosserie zur gänze eingeklebt; nach trocknung des 2-k klebers (Uhu-schnellfest) kann die (damit verschraubte) karosserie
wieder abgenommen werden. (Lösen der verschraubung unterseitig)


Bild



Bericht wird demnächst fortgesetzt.........

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 11. Mär 2022, 20:42 


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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 12. Mär 2022, 19:26 
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Hallo claus.

Interessantes Fahrzeug. Deine schönen Skizzen kennt man ja schon. Finde dieses mal interessant wie du das Chassis erstellst. Ich meine hier insbesondere die Zeichnung hierfür. Du überlässt auch wirklich nichts dem Zufall. Da ist meine Herangehensweise doch schon sehr rustikal. Freue mich auf die weitere Berichterstattung.

Gruß, Sven


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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 13. Mär 2022, 09:31 
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Hello Claus!
I am really looking forward to seeing this build develop! This one-off-a-kind Drogo-designed body is one of my absolute favorites.
Maybe as far from a Goggo you can get? :mrgreen:

As seen from above, it looks like George Turner has done a very good job, although a little short.
The blueprint it is resting on shows, once again, that the old plan drawings, made in the '60s, could not be fully trusted... :roll:

Best Regards
Carver

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 13. Mär 2022, 11:08 
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Hallo miteinander,

@Sloti: um ehrlich zu sein, ich staune manchmal schon ein wenig, wenn ich die herangehensweise mancher modellwerdung sehe.
Bitte meine erste zeile des textes nicht missverstehen: natürlich führen viele wege zum ziel, und nicht jeder will zu beginn
einen zeichenstift in die hand nehmen, wenn seine erfahrungswerte die ausführungen zum bauablauf vor-zeichnen können.
Der spielerische umgang mit der materie hat natürlich seine berechtigung, denn vieles was in routíne erstarrt ist, oder nach
bewährter methode abgewicklet wird, verhindert oftmals bessere und der aufgabe entsprechendere lösungen.
Dennoch, ohne planerische vorgabe beginne ich selten ein -projekt- und mir hilft´s einen überblick zu gewinnen.
( ... was nicht ausschliesst, dass ich das fahrwerk - entgegen der obigen zeichnung - an einer stelle verändern musste.... :mrgreen: )

@ Carver: thanks for showing and of course you are right this kit is a fine starting point for my -activities-.
(unfortunatley the decal-sheet added the kit made by -Patto´s, is so far away from quality-work :( :shock:
... some more remarks later during the report....)
You are also right: most of these drawings you can find at the www. aren´t reliable. So I do a calculation: using track width, width of tires,
add some distance misurement (tire outside -innerside of the fender skirt) to get an approach how width the body of that car could be....

grüsse

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 17. Mär 2022, 11:06 
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ein wenig weiter im baugeschehen:

die nachstehenden beschreibungen beschäftigen sich mit der -überarbeitung- der karosseriefugen.
In der regel haben diese keine ausreichende tiefe, sodass die benötigten lackierungsschichten aus grundierung, deck und ggf.klarlack
- selbst bei dünnen auftragsstärken- diese nahezu oberflächengleich mit den angrenzenden karosserieebenen werden lassen.
Zudem sind sie vielfach in der ansichtsbreite überdimensioniert. Deshalb mache ich mir die arbeit, die angelegten fugen einer (resine)-karosserie
zu bearbeiten; ziel ist eine schmale ansichtbreite, die zugleich einen realistischen eindruck eines karosseriespalts erzeugt.
(vorstellungen mit hilfe von wässrigen farblösungen die fuge dunkel abzusetzen halte ich nur bedingt zielführend.)

Um zu erkennen, welches fugenbild (fugenbreite / tiefe) die resinekarosserie zunächst zeigt, wird die karosserie in einem ersten arbeitsschritt mit einer
dünn gehaltenen grundierschicht gespritzt. Hier zeigt sich sehr oft, dass eine -überarbeitung- der fugen angeraten ist, d.h. die tiefe der fuge
sollte erhöht werden. Das geschieht durch ein vorsichtiges auskratzen des entsprechenden fugenkanals (scharfes, möglichst sehr spitz zulaufendes klingenstück).
(dabei ist zu beachten, dass die fugenbreite selbst nicht zu sehr aufgeweitet wird).

Seitenansicht karosserie vor der bearbeitung:

Bild



Trotz der vorsicht beim bearbeiten der fuge sind veränderungen der fuge in ihrer breite nicht zu vermeiden:
es gilt nun mit -spachtelmassnahmen- (2-k polyester-spachtelmasse) das fugenbild neu zu gestalten bzw. wunschgemäss zu verändern.
Abschnittsweise werden die fugen mit spachtelmasse verschlossen und nach geringer trocknungszeit mit einem messerschnitt
(entlang, innerhalb des kanals) wieder geöffnet. Nach gänzlicher trockung wird mit einem senkrecht eingeführten kantenstück eines schleifpapiers
körnung 600-1000) der fugenkanal nachgeschliffen und auf die beabsichtigte fugenbreite gebracht.
Die den fugen seitlich angrenzenden karosserieflächen werden nachgeschliffen.

Seitenansicht während der bearbeitung:

Bild



Um das ergebnis der bisherigen arbeit bzw. die wirkung der fugen hinsichtlich ihrer erscheinung (tiefe /breite) beurteilen zu können,
erhält die karosserie einen weiteren auftrag mit grundier-lack. (sollten die fugen nicht passend sein, gilt es nochmals eine runde
spachtelarbeit einzulegen....)

Seitenansicht nach weiterer (finaler) grundierungschicht und einem karosserieschlff (1200) : jetzt sollte es passen.....

Bild



Mit dem decklack in karosseriefarbe ist der arbeitsgang - fugenbild - abgeschlossen.

Seitenansicht mit farblichem decklack:

Bild



Ich hatte es eingangs angedeutet: so gelungen die resine-karosserie (und der details) des kits war, so mässig war die qualität
des mitgelieferten decalsblatts. (alle konturen unscharf; der druck wirkt regelrecht verzogen !)
Also selbst ans werk und eine druckvorlage bzw. ein kleines decalblatt erstellt; obere bildhälfte eigenbau, untere bildhälfte das mitgelieferte decal)

Bild



Das aufbringen der decals: nach laserdruck (weisse decalfolie,) wurden die einzelnen elemente aus dem streifen ausgeschnitten, die schnittkanten
vorsichtigst mit schleifpapier (2000) -entgratet- und mittels decal-softener auf die karosserie aufgebracht.

Bild



Fortsetzung folgt....

beste grüsse

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 18. Mär 2022, 20:05 
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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 22. Mär 2022, 09:23 
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This is coming on very nicely, will be a stunner!
Most likely with the right number of rivets... :-)

Carver

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 6. Jul 2022, 08:28 
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hallo miteinander,

mit der erfolgten klarlackierung konnte der letzte abschnitt zur fertigstellung begonnen werden, es erfolgte der zusammenbau der karosserie und ihrer details.
Auf den scheibeneinbau im einzelnen muss ich nicht weiter eingehen, die ausführung und die technische umsetzung entspricht meiner bekannter vorgehensweise,
die ich in vielen beiträgen - zuletzt beim F-275 GTB/4 - beschrieben habe.
Noch ein wort zu den verwendeten klebematerialien: bei allen klebespositioen, die unmittelbar mit lackierten oberflächen direkte berührung erfahren,
verwende ich einen -wasser-löslichen klebstoff- , (klebelösung), beispielsweise der erwähnte scheibeneinbau, aber auch verklebungen von kleinteilen
führe ich hiermit aus. Im gegensatz zu 2-k klebstoffen, wie -UHU-schnellfest -klar- 5 min, der zwar klar auftrocknet, aber in -heiklen-positionen
nur sehr schwer zu verarbeiten ist, bietet der wasserlösliche klebstoff den vorteil, dass etwaig entstandene überschüsse problemlos, ohne spuren
an/um der/die klebestelle zu hinterlassen, von der (karosserie)-oberfläche entfernt werden können.
Und die klebekraft ist allemal ausreichend, um die (klein)-teile dauerhaft und stabil mit dem karosseriekörper zu verbinden.
( .....im übrigen bietet die klebelösung den vorteil, auch in feinste spalten eindringen zu können....)

Eine übersicht über die bauteile vor dem zusammenbau:

Bild

Was ich im zusammenhang mit der fertigstellung zeigen wollte, ist die erstellung einer kühlerattrappe.
Ist bauseits kein -form-stück oder fotoätzteil als einsatz vorhanden, wie in diesem fall, kann man sich sehr gut mit einem decal behelfen.
Auf einer trägerplatte wurde ein decal aufgezogen und innenseitig in die karosserie, vor der ovalen karosserieöffnung mit abstand eingesetzt.
Das decal selbst ist mittels layoutprogramm gezeichnet und wurde auf drucktechnischem weg auf eine weisse decalfolie übertragen;
linienstrukturen erzeugen eine grillartige struktur.

Bild

Das sieht dann im ergebnis so aus:

Bild



Und das modell vor dem endgültigen zusammenbau:

Bild


Und einige aufnahmen vom -Maserati-151/3.

Bild

Bild

Bild

Bild

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Bild


grüsse und allen einen schönen sommer !

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 7. Jul 2022, 07:36 
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Wieder ein schönes Modell!
Beim Vergleich mit Figur und Rädern fällt wieder einmal auf, wie zierlich selbst solche "Wuchtbrummen" wie dieser 151/3 im Vergleich zu heutigen Fahrzeugen waren. 1,53 Breite dürfte kein heutiges Fahrzeug mehr haben, selbst ein moderner Fiat 500 in Normalversion ist schon 10cm breiter.
Gruss,
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 7. Jul 2022, 09:23 
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Hallo Thomas,

danke für das lob zum -Maserati-modell.
In deinem beitrag streifst du ein thema, das nicht nur bei den sportwagen wahrnehmbar ist, sondern bei unseren (alltags)-fahrzeugen einem geradezu
ins auge springen muss: mit jeder modellgeneration werden die fahrzeuge breiter, länger und schwerer....und ... ( und mit wenigen ausnahmen immer unansehnlicher......:)

Um es im bild zu demonstrieren:

Bild

Bild

Bild


Natürlich ist der grössenzuwachs, die dimensionierung heutiger automobile, den gestiegenen sicherheitsanforderungen geschuldet,
ebenso der daraus resultierende einfluss auf die gestalt, und die übertriebenen komfortansprüche tun ein übriges die baumasse der autos anschwellen zu lassen.
Daher ist diese entwicklung eben auch ein ausdruck der seit jahrzehnten praktizierten maxime des -höher, schneller, weiter-, die im automobil ihre sichtbare entsprechung findet.

grüsse

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 7. Jul 2022, 14:07 
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Lieber Claus,

ich fange mal hinten an:
Wenn man hinter die beiden Cinqucenti dann noch den 500X stellt, der von der Werbung ja offensiv als Fiat mit Viagra (besser noch wäre gewesen: "auf Steroiden") beworben wurde, dann wird das ganze noch absurder. Bei uns in der Nachbarschaft hat jemand einen alten 500 und einen modernen 500 Abarth, die beide in der Regel nebeneinander in der Einfahrt stehen. Da lässt sich der Unterschied täglich sehen, denn leider hat der alte 500 keine eigene Garage.
Aber wir fühlen uns ja nicht nur in dieser Beziehung mittlerweile mit dem Drang, immer größer, schneller, besser (?) zu werden, wie in Absurdistan. Manches wäre da zu hinterfragen, aber hier ist ja ein Slotcarforum, da will ich das mal lassen und mich dem eigentlichen Objekt zu wenden.
Ich finde das Vorbild pottenhäßlich. Mag ja sein, dass man der Disharmonie zwischen dem eleganten Vorderbau und dem häßlichen Klumpen im Heck Reiz abgewinnen kann, aber in meinen Augen taugt es nur als Dokumentation der Verirrungen auf dem Weg zu besserer Aerodynamik. Sei´s drum.
Was jedoch über alle Zweifel erhaben ist, ist wieder einmal Deine Darstellungsform.
Auch hier habe ich nochmal den Bauprozess von Beginn an gelesen, da mir der Anfang nicht mehr bewusst war.
Das Kühlergitter als Decal auszuführen, ist Dir gut gelungen. Die mangelnde Dreidimensionalität wird aufgrund des tiefer in der Front liegenden Gitters nicht deutlich, zumindest nicht auf den Fotos. Eine gute Lösung, wenn man das passende Metallgitter nicht hat oder nicht herstellen kann.
Sehr überzeugend finde ich auch das Rücklicht. Es leuchtet tatsächlich nur das Rücklicht selbst und nicht gleichzeitig auch der Blinker und das Bremslicht. Wie hast Du das gelöst?

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 7. Jul 2022, 16:40 
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Hallo Taffy,

Die frage, wie sich die grössen der automobile über die jahrzehnte entwickelt habe, insbesondere der alltagsautos, würde natürlich den rahmen dieses -Forums- sprengen,
und sollte lieber an die einschlägige industrie gerichtet sein, keine frage. Aber diese gelegenheit, den bogen in die neuzeit zu spannen und anhand von drei beispielen
die entwicklung von karosseriedimensionen, und der masstäblichkeit zu stellen, die damit auch verbunden ist, war zu verführerisch, um darauf nicht kurz einzugehen.
Man sehe mir ggf. den exkurs bitte nach............

Ich stelle fast immer eine masstabsgerechte figur an die seite des modells: das ermöglicht leicht rückschlüsse auf die dimension eines fahrzeuges.
Und die tatsache, dass der Maserati, trotz oder wegen seiner besonderen karosserieform kein besonders grosser sportwagen war, ist ablesbar,
besonders die höhenentwicklung mit der flachen stirnfläche und dem fast senkrechten heckabschluss sind kennzeichnend.
Über die form des Maserati kann man diskutieren; ich würde die gestalt jedoch nicht als -hässlich- bezeichnen, der versuch die karosserie einseitig
an aerodynamischen gesichtspunkten auszurichten bewirkte schlussendlich diese formgebung, ganz nach der devise, dass eben die form der funktion zu folgen hat......
(dass dieser ansatz deutlich eleganter zu bewerkstelligen geht, zeigen beispielsweise die von C. Deutsch in zusammenarbeit mit Peugeot entwickelten rennsportwagen, Le Mans 1967)

Aber zurück zum wesentlichen: du wolltest wissen, wie sich das mit dem rücklicht verhält: der karosserie waren die (dreiteiligen) rücklichter angeformt, damit per konstrukt undurchsichtig.
Ich habe das mittlere feld, jenes für die eigentliche rücklichtposition mit einem 1,2 mm loch perforiert und einen im durchmesser entsprecheden rundstab aus plexiglas (l= ca.4 mm)
in die öffnung so eingeschoben, dass dessen front (schnittfläche) bündig mit der leuchteinheit abschliesst. Im zuge der bemalung wurde die einheit im oberen feld mit oranger,
die beiden unteren teilflächen mit roter glasmalfarbe bemalt und schlussendlich mit klarlack überzogen.

gruss, claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 7. Jul 2022, 17:42 
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Vielen Dank für die Erläuterung, das Rücklicht sieht absolut realistisch aus! Wie würde der Englishman sagen: "Very well done" :daumen

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 10. Jul 2022, 15:58 
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Good evening, Gentlemen!
Aesthetics can always be discussed... The original may not be beautiful in a traditional way. Still, it is one of my all-time favorite car designs.
It has some kind of brutal presence that I find very appealing! But then I have a weak spot for odd cars... :D

Claus, I have seen quite many of your builds, your level of skill still fascinates me! I read over again how you work with the glazing, you make it sound so easy!
Which I know it isn't...
The cooler decal looks very convincing, good idea! Should work using common paper as well.
Overall, only praise for your work! :clap2

George Turner is a man I do admire, he is a great modeler. But in this case, I have found things to criticise.
Firstly, the rear wheel arches don't look right, they are too circular.
There is also something about the front wings, they seem to be too softly rounded and a little clumsy. The entire front looks sharper and more distinct on the original, and maybe a little lower.
Compare to these photos.
Bild

Bild

(#11 photo is from 1000km de Paris later the same year.)
Marginal objections perhaps, but I always seem to play ”find five faults”. :-) I am hopeless that way...
Despite my complaints, I believe his rendition of the car is the best there is.

Enjoy the summer!
Best Regards
Carver

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 11. Jul 2022, 07:28 
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Hello Carver,

Thanks for showing and your fine comment. I must admit your points of criticism are right ............
Therefore: for me there is a main aspect which I had to recognize now : I should be (much) more sceptical - with open eyes - about things coming from well-prepared brown kit boxes........

best wishes from Germany !
claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 11. Jul 2022, 07:42 
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Hallo Claus,
gibt es perfekte Modelle? Vermutlich nicht.
Die Radläufe hättest Du vermutlich korrigieren können, bei der Schnauze bin ich schon skeptischer.
Der Gesamteindruck mit der Vorderwagenverlängerung und der handwerklichen Umsetzung ergeben ein wunderbares Modell, nicht grämen!
Irgendwo habe ich noch eine Karosserie von MMK und Hawk (?) von diesem Maserati vergraben, die muss ich mir mal anschauen bzgl. Dimensionen und Details.
Gruss,
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 11. Jul 2022, 08:36 
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Hallo Thomas,

ich bin entfernt mich über -die unzulänglichkeiten- jetzt gross zu ärgern. Was ich feststelle, ist die tatsache, zu unbedarft an den zusammenbau herangegangen zu sein.
Soll heissen, ich habe der karosseriegestalt der vorgabe zu sehr vertraut (ausnahme des thema radstand) - und dem -grossen ganzen- zu wenig aufmerksamkeit geschenkt.
Öftere blicke im sinne des vergleichs von kit-vorgabe und original hätten sicher nicht geschadet.
Aber sei´s drum, das modell ist ansehbar............... and nothing is perfect..............

beste grüsse,

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Maserati 151/3 Le Mans 1964
BeitragVerfasst: 11. Jul 2022, 18:20 
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tomato_007 hat geschrieben:
gibt es perfekte Modelle? Vermutlich nicht.

As you say, not likely. But some of Claus' builds may be as close as you can get!

I realise we are a bunch of first-class nerds discussing models of this one-off car, that took part in a few races back in1964, and never even finished... :roll:
But that it is OK with me! :-)

Cheers
Carver

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Nur, um nochmal das Thema "groß / klein" aufzugreifen: Über diesen Beitrag bin ich bei "Zwischengas" gestolpert. Nein, auf dem im Text abgebildeten Foto handelt es sich nicht um ein Kinderauto.... :mrgreen:

Gruß, Taffy

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Die Autos werden immer größer und hässlicher. Im Zuge der Elektromobilität verstärkt sich dieser Trend noch einmal.

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