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 Betreff des Beitrags: Lotus Elite, Le Mans 1963
BeitragVerfasst: 7. Mai 2018, 17:12 
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Hallo miteinander,
bevor die sommermonate andere aktivitäten in den vordergrund rücken, noch ein ergebnis aus der -werkstatt-.

Bald nach seiner ersten vorstellung 1957 wurde das kleine zweisitzige sportcoupe auch in wettbewerben eingesetzt.
Zumeist von privatteams bevorzugt, konnte das fahrzeug durch seinen konsequenten leichtbau (leergewicht bei ca.500 kg)
auf anhieb vordere plätze belegen.
Auch das hier im modell gezeigte fahrzeug der # 39 belegte im 24 stundenrennen einen beachtlichen 10 platz im gesamtklassement;
in der klasse bis 1300 cm3 belegte es sogar den ersten rang.

Ich habe schon vor längeren ein modell dieses bautyps hier vorgestellt. Da jedoch diese karosse masstäblich deutlich zu klein angelegt war -
proportional stimmig, aber eben viel mehr dem masstab 1/40 angenähert - entschloss ich mich zu einem neuen anlauf.
Bei -Pendle-Slot- wurde vor kurzem ein neuer kit angeboten, der mit einer entsprechend grössenmässig überarbeiteten resinekarosse
versprach das manko des -fehlmasstabs- auszugleichen.
Der einfache kit, wie er sich nach auspacken der sendung darstellte:

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Zwar erwiess sich die karosse tatsächlich als masshaltig, leider war ihre machart hinsichtlich der karosseriedetails und der gussqualität
nur mit der begrifflichkeit -bescheiden- zu umschreiben. Die scheibenrahmen waren nicht oder nur rudimentär angelegt, radläufe nur bedingt
dem vorbild entsprechend ausgeformt bzw. in ihrer gestalt nicht mit dem original übereinstimmend.
Auch zeigte die mitgelieferte scheibenform erheblich passungenauigkeiten, keine scheibenfläche, selbst als einzelteil für front oder
heckscheibe aus dem einsatz ausgeschnitten, konnte in die karosserieöffnung eingesetzt werden ohne dass sich grössere spalten einstellten.
Damit war ich genötigt hier zunächst für eine überarbeitung der gesamtkarosse zu sorgen: neuanlage aller fugen, scheibenrahmen, profile,
herstellen passender scheibenflächen aus transparentem verpackungsmaterial bzw. umnutzung von scheibenflächen aus restbeständen alter kits.

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Nach zuschnitt mit anschliessendem einrichten der scheibenform durch feinschliff werden die neuen scheibenflächen stumpf in
den karosseriekörper eingebaut. Um zumindest für den einbauzustand eine auflagerebene zu schaffen, die beim klebevorgang die scheibe
in ihrer lage fixiert, ist bei der front- bzw. der heckscheibe im unteren horizontalen bereich der scheibenöffnung eine durchlaufende
anschlagleiste in die rohkarosse eingeklebt. ( die neuen seitenscheiben sind ohne jeglichen anschlag in die öffnung eingesetzt )

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Die neue frontscheibe im einbauzustand: eine der zahlreichen passproben........

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Wie bereits erwähnt, mussten alle scheibenrahmen/profile und sonstige karosserieöffnungen neu angelegt werden.
Mittels eines spitzen cutters wurden diese -linien-, nach vorzeichnung, in das resinematerial eingeritzt und die fuge -ausgeschliffen-.
Das dabei entstehende fugenprofil lässt sich mit ca. 1/1mm beschreiben. Sofern sich das fugenbild nach dem ersten grundierauftrag als
zu breit zeigte, wurden alle kanten/linien durch spachteln (2 k polyesterspachtel) verschmälert bzw. nachgearbeitet.
( ....die vorstellung einer schmalen fuge bzw. die optik eines schmalen spaltes, sollte sich meines erachtens durch die anlage
(breite und tiefe) der fuge selbst ergeben, nicht durch farbliches absetzen des profils.....)

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Der abschluss der dachfläche im bereich der türöffnung bedurfte einer angleichung: Hierzu wurde
ein feines polystyrolprofil entlang der dachlinie als aufdopplung angebracht und anschliessend verspachtelt.

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Die rohkarosse vor den grundiergängen:

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Um eine mögliche unverträglichkeit der 2-k spachtelmasse mit dem klarlack zu verhindern (verfärbung des (weissen) decklacks)
habe ich mir seit einiger zeit angewöhnt, vor dem aufbringen der eigentlichen deckfarbschicht,(hier weiss) eine dünne sperrschicht in form
einer silbermetallic-sparylage herzustellen. (....Wer erlebt hat, wie bestandteile der spachtelmasse in die decklage eindiffundieren,
und ihr -unwesen treiben-, der kann sicher nachvollziehen, warum sich der kleine mehraufwand lohnt....)
Die silbrige schicht schleife ich nochmals mit körnung 1500 an.

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Dem kit lag eine tiefgezogene cockpitplatte bei. Zur weiteren verwendung für meinen dreidimensionalen cockpiteinbau wurde das armaturenbrett
und die hintere abdeckebene zwischen einen wannenartigen einbaukörper als abschlüsse angesetzt.
Das cockpit deckt mit seiner fahrerposition die regelelektronik des lichteinbauus ab; es liegt punktförmig auf dem chassisboden.
Die fahrerfigur ist aus einem -Fly- torso und einem kopfstück (-Immense miniatures) zusammengesetzt.

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Weitere bearbeitungschritte wie üblich: farbliches anlegen der scheibenrahmen nach vorbild, (mattschwarz bzw. silber)
abklebung entlang der scheibeneinfassungen zum händischen auftrag.

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Nach decalauftrag (eigenfertigung mit hilfe eines layoutprogramms, druck durch laserprinter im copyshop)
und klarlackauftrag, einbau der erstellten scheibenteilflächen in die karosserie. Wie üblich, einpassen der scheibenfläche in die karosserieöffnung,
sicherung durch verklebung der umlaufenden haarfuge mit -klebelösung-.

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Vor dem zusammenbau die baugruppen in einer übersicht:

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Das fertige modell im rundgang:

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grüsse

claus

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Verfasst: 7. Mai 2018, 17:12 


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 Betreff des Beitrags: Re: Lotus Elite, Le Mans 1963
BeitragVerfasst: 7. Mai 2018, 19:33 
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Hallo Claus,
der Baubericht des kleinen Coupes ist wieder lehrreich. Die Entstehung der Details mitzuverfolgen über die Bildsequenz bis hin zum Fertigmodell zeigt wieder auf, wie die präzise angelegten Details und vor allen Dingen der Einbau der Scheiben die Qualität des Modells bedingen. Das eigentlich eher schlichte Modell mit der weissen Lackierung ist wunderschön geworden. Mit was hast Du die Startnummernbeleuchtung angedeutet? Stecknadelköpfe?
Übrigens auch wieder schöne Laufräder. Jetzt muss ich den Beitrag zum ersten Lotus Elite suchen...
Gruss,
Thomas
EDIT: Ich habe den ersten Beitrag von 2011 gefunden. Leider sind davon nicht mehr alle Bilder sichtbar. Kannst Du die beiden Lotus bitte einmal zusammen ablichten?


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 Betreff des Beitrags: Re: Lotus Elite, Le Mans 1963
BeitragVerfasst: 7. Mai 2018, 21:20 
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Hallo Claus
nehme mal an Du kennst das original Auto wovon der abgegossen ist
einen Lotus Elite Super Shells(1965) das Plastikteil gib halt nicht mehr her
von Deinem Werk könnten sich unsere englischen Freunde eine Scheibe abschneiden,
die bauen nur das Plastik wie es ist
die Räden sehen auch super aus, mit den Speichen so nah am Felgenrand, besser gehts nicht

Trackman


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 Betreff des Beitrags: Re: Lotus Elite, Le Mans 1963
BeitragVerfasst: 8. Mai 2018, 09:01 
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Hallo die herren,

@ Thomas: an das weiss muss man sich bei einem klassischen -britschen- fahrzeug doch gewöhnen, erwartet man doch meistens die grüne farbenreihe....
Die fantastischen speichenräder stammen, wie sollte es anders sein, von P.Seager-Thomas. Der hat die speziell für fahrzeuge der -Elite- grösse hergestellt.
Und weil ich nur noch den einen satz hatte.... :cry: , die ursprünglich dem -grünen- zugedachten habe ich kurzer hand auf das -neue- modell ummontiert....... (siehe nachstehende fotos)
Die startnummernbeleuchtung sind stecknadelköpfe.

die beiden -Lotus- modelle im vergleich:

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Ich muss zugeben, ich war doch überrascht sie so nebeneinander zu sehen; die massabweichung fällt geringer aus, als ich sie eingangs beschrieben habe.
Dem grünen fehlt es an karosseriebreite, die karosserie ist an einigen stellen leicht unterschiedlich angelegt, ( es gab auch mehrere bauserien des -Elite-)
ansonsten macht er keine schlechte figur. (gut, .....die speichenräder sind halt jetzt von einem -Scalextric MG-.....)

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@ Trackman: nein, für beide modelle ist mir die entstehungsgeschichte der karossen nicht bekannt; die karosse für den -grünen- habe ich seinerzeit
über einen englischen sammler bezogen, der weisse ist wie gesagt über -Pendle-slot- zu mir gelangt.
Beide resineabgüsse waren nicht gerade richtige qualitätsprodukte.........


grüsse

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Lotus Elite, Le Mans 1963
BeitragVerfasst: 10. Mai 2018, 19:39 
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Lieber claus,

dass Du die Frühsommerwetter-bedingte Flaute im Forum durch einen neuen Beitrag beendest, ist Dir hoch anzurechnen :danke . Es zog einen ja in den letzten Wochen eher nach draußen, als an den Basteltisch. Aber wenn man das nun wieder hier sieht, dann zucken doch die eigenen Bastelfinger wieder deutlicher.

Dass Dir, wie üblich, aufgrund Deiner akribischen Vorgehensweise ein Schmuckstück gelungen ist, braucht man ja fast nicht mehr zu erwähnen...

Der Baubericht war wieder einmal lehrreich für mich: die Sperrschicht aus silberfarbenem Lack ist auf jeden Fall eine Überlegung wert!

Wie hast Du die kleinen Öffnungen in den Seitenscheiben dargestellt? Silberner Filzmarker? Decal?

Der direkte Vergleich beider Modelle zeigt vor allem wieder einmal die hervorragende Qualität der Räder von Peter Seager-Thomas. Dass "der Grüne" deutlich kleiner ist, fällt an den Fotos nicht ganz so deutlich auf. Mir gefallen beide kleinen Coupés sehr gut!


Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Lotus Elite, Le Mans 1963
BeitragVerfasst: 11. Mai 2018, 07:47 
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lieber Taffy,

ins -Forum- geschaut.... und bevor es mich heute in den -frühsommer- zieht, noch schnell deine frage beantwortet:
Die öffnungen bzw. deren rahmen sind gewissermassen -decals-. Keine wasserschiebebilder im klassischen sinne,
sondern die kleinen rahmenstücke sind aus hauchdünnem selbstklebendem, folienmaterial (vergleichbar -Lettraset-buchstaben) herausgeschnitten.
Mit diesen folie haben wir architekten vor urzeiten präsentationspläne -aufgehübscht-; von den folien habe ich noch so einige und die
sind für solche zwecke (nur auf planen flächen verwendbar) noch gut zu gebrauchen.

grüsse

claus

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