Den Ligier JS11 kann man sicherlich als "ikonisches" Formel-1-Auto bezeichnen. Trotz Lotus, Ferrari & Co. kann sich fast jedes Kind was unter dem weiß-blauen Gitanes-Design was vorstellen. Zumindest, wenn das Kind vor 1980 geboren wurde. ;)
https://ch.motorsport.com/f1/photos/jacques-laffite-ligier-js11-42284405/42284412/Der JS11 war wie so viele Autos der 79er-Generation das erste Groundeffect-Auto seines Erbauers. Anfangs stellte er sich als großer Wurf heraus: Laffite gewann die ersten beiden Rennen dermaßen überlegen, dass er schon als künftiger Weltmeister gesehen wurde. Aber bald begannen technische Schwierigkeiten aufzukommen: Der JS11 saugte sich dermaßen effektiv an die Piste an, dass sich das Alu-Chassis verwand, die Schürzen deshalb vom Boden abhoben und der Groundeffect schlagartig wieder dahin war. Dieses Problem bekam Ligier nicht gelöst.
Zwar bleib er alles in allem konkurrenzfähig; Depailler gewann noch den GP von Spanien, bevor er mItte der Saison beim Drachenfliegen abstürzte, doch gegen die Zuverlässigkeit Ferraris und den Speed Williams' hatte Laffite keine Chance. Er wurde WM-Vierter.
1980 wurde der JS11 zum JS11/15. Diverse Updates sowie ein anderes Bodywork mit besserer Aerodynamik ließen ihn konkurrenzfähig bleiben. Gegen Brabham und wiederum Williams war aber kein Kraut gewachsen. Laffite wurde wiederum WM-Vierter.
Interessant ist, dass es vom JS11 trotz seiner Popularität weder ein aktuelles RTR-Auto noch einen "Mainstream"-Kit zu kaufen gibt. Von SCX gab es einen für damalige Verhältnisse exzellenten JS11; er wurde (nur) in Spanien als "Altaya"-Sammlerauto mit modernem Tampo-Druck wiederaufgelegt. Daneben gibt es noch einen Pattos-Deckel.
Und einen Resine-Kit, den der User "DNQ" im englischen Slotforum quasi unter der Hand anbietet - neben zig anderen 70er-Jahre-F1. Kit ist dabei übertrieben. Evtl. gibt es Motorblock und Fahrer als Extrateile dazu, das wars aber auch - kein Heckflügel, keine Scheibe, keine sonstigen Anbauteile, kein Chassis - nur der blanke Deckel.
Vermutlich - ohne es aber genau zu wissen - diente der SCX-JS11 als Ausgangsbasis. Eine gute Basis, allerdings merkt man bei der Recherche schnell, dass so ziemlich jede Proportion, jedes Maß ein wenig verschoben ist; auch wenn der Deckel insgesamt von seinen Abmessungen passt und somit auch maßstäblich ist. Das zeigt auch eine Gegenüberstellung mit dem Fly-Williams und dem SRC-Renault, zwei anderen 79er Autos.
Interessanterweise gibt es zwar kein offizielles KIt, aber dennoch jede Menge Decals für den JS11. Sowohl beim decaldoc als auch bei Indycals ist er im regulären Programm; dazu kommt noch Pattos. Ich hab mir die vom decaldoc geholt. Die optische Qualität ist zwar famos; teilweise frage ich mich aber, wie man auf die Proportionen kommt (siehe Bild). Das macht die verlangten 18 Euro noch happiger, als sie es eh schon sind. Ich habe mir deshalb noch die Indycals bestellt...
Chassis/Antrieb kommt entweder von Policar oder ich baue mir selbst ein Fahrwerk aus Evergreen-Platten; das steht noch nicht fest.
Aktueller Status: spachtelnschleifenspachtelnschleifen. Oder kurz gesagt: Ich bin dabei, mich den originalen Proportionen anzunähern. Gebaut werden soll ein frühes 79er Auto mit dem komplett offen liegenden DFV. Genaues Rennen steht noch nicht fest.