Der Ford P68 war zwar ein außergewöhnlich eleganter Rennwagen, aber seine Haltbarkeit im Renneinsatz stand dazu im krassen Gegensatz. 1968 fiel er in jedem Rennen mit technischen Problemen aus. Zudem gab es aerodynamische Unzulänglichkeiten, die man nicht wirklich in den Griff bekam. Ein Originalwagen und eine Reproduktion haben die Zeiten überdauert und man kann so dieses Auto noch heute auf Oldtimerrennen bewundern, zumal die fliesenden Linien der extrem flachen Karosserie eine Augenweide sind.
Nun ist der Ford P68 schon von verschiedenen Herstellern im Maßstab 1/32 produziert worden. Allerdings gibt es bei allen mir bekannten Modellen Defizite. Mal stimmen die Proportionen nicht, mal sind sie viel größer, mal viel kleiner als der angegebene Maßstab. Zuletzt erschien das eher im Maßstab 1/28 widergegebene Modell von Racer. Und nun hat auch die Fa. NSR das Modell auf den Markt gebracht. Ohne Zweifel ist das Modell das Beste, was im Maßstab 1/32 bisher erschienen ist, denn NSR hat die Proportionen ausgesprochen gut und detailliert ausgearbeitet. Und sicherlich fällt nur einem Erbsenzähler wie mir auf, dass die Karosserie mit 62,5mm (= 2,0m Fahrzeugbreite im Original) so breit ausfällt, dass der NSR-Ford durchaus mit einem modernen LMP mithalten könnte.
Vorige Woche hatte ich mir dieses Autochen trotzdem kommen lassen. Aber er war mir dann doch zu fett. Also habe ich das gemacht, was ich schon lange machen wollte und habe einen Airfix-Bausatz umgearbeitet. Denn der P68 von Airfix hat zwar die richtige Breite (knapp 58mm), ist aber etwas zu kurz. Hier mal ein Vergleichsfoto aus der Anfangsphase des Umbaus:
Von links nach rechts: Ford GT40 von Scalextric, Ford P68 von NSR, umgearbeitete Ford P68-Karosserie aus Airfix-Bausatz und ein Slotcar, das ich schon vor Jahren aus dem Airfix-Bausatz gebaut habe.
Man sieht deutlich, was ich meine. Der NSR ist zu fett, der originale Airfix zu kurz.
Ich habe in eine neue Airfix-Karosserie dann vorn rund 3mm eingesetzt und hinten 1,5mm. Zusätzlich wuden die Kotflügel bauchiger gespachtelt und am Modell ist auch schon die zusätzliche Frontlippe zu erkennen.
Da der Airfix-Bausatz alle Elemente für ein detailliertes Standmodell enthält, wollte ich das gesamte Modell so aufbauen, dass man prinzipiell ein „Trans-Kit“ zum Airfix-Bausatz daraus machen könnte. Also abgesehen von der Karosserie und dem Chassis können alle Zubehörteile aus dem Airfix-Bausatz verwendet werden. Eine Fahrerfigur aus einem anderen 1/32er Bausatz sollte so umgebaut werden, dass sie prima ins Cockpit passt.
Hier mal ein paar Fotos, die das Modell im jetzigen Zustand und in allen Einzelteilen zeigen.
Die verlängerte Karosserie mit Befestigungszapfen und Frontlippe vorn und mit Kunststoffplatte zum Verschließen des Hecks.
Das Chassis besteht aus einem Blechstreifen, einem Motor-Hinterachs-Halter von Fly und einer selbst gebauten Vorderachshalterung. Wegen des Cockpits des P68 muss am Motor-Hinterachs-Halter aber die Rückwand bis ungefähr zu Hälfte abgesägt werden. Der Blechstreifen ist mit 2 M2-Schräubchen an den Fly-Motor-Hinterachs-Halter angeschraubt. Die Vorderachshalterung ist ebenfalls verschraubt und wird mit Unterlegscheiben auf die richtige Höhe justiert. Das Führungsröhrchen für den Leitkiel fehlt noch. Es wird vorn an den Blechstreifen angelötet.
Auf das Chassis kommt dann die Bodenwanne aus dem Airfix-Bausatz, die vorher allerdings, wie hier zu sehen, vorn und hinten gekürzt und im Bereich des Motors ausgeschnitten werden muss.
Sie wird vorn mit einer M2-Schraube samt Mutter mit dem Chassis verbunden.
Damit ich die Löcher für die Schrauben zur Befestigung der Karosserie von unten versenken konnte, habe ich oben kleine Stück aus 1mm Kunststoff aufgeklebt.
In die Bodenwanne passt der originale Cockpiteinsatz aus dem Bausatz. Die Schraube im Sitz hält dann den Cockpiteinsatz und stabilisiert und hält noch mal zusätzlich die Bodenwanne.
Die Rückwand samt Motorattrappe passt ebenfalls, nur muss für den Motor die Rückwand hinter den Sitzen ausgeschnitten werden.
Als nächstes wurde die Fahrerfigur gebaut. Sie sieht zerlegt so aus. Die zusammengesetzte Figur passt jetzt saugend ins Cockpit, denn da geht nur ein fast liegender Fahrer rein. Für die Schraube im Sitz ist eine entsprechende Aushöhlung in den Hintern der Figur gefräst.
Fahrerfigur, Armaturenbrett und originale Verglasung sind hier nur aufgelegt.
Und so sieht es jetzt aus, wenn das Karosserieaberteil mit dem Chassis verschraubt ist.
Es fehlt natürlich noch der Spiegel auf dem Dach, aber der ist beim Airfix-Bausatz auch dabei.
Die originalen Räder des Bausatzes lassen sich als Inserts verwenden. Sie passen genau in die Kunststofffelgen von Avant-Slot. Die gibt es ohne Inserts (sonst für Audi R10, Pescarolo bzw. Peugeot 908 HDI) zu kaufen.
Die hier ebenfalls noch fehlenden Scheinwerfergläser und Rücklichter sind auch im Bausatz erhalten.
Von unten sieht das zusammengeschraubte Auto dann so aus. Wie unschwer zu erkennen ist, fehlt natürlich im Moment noch der Leitkiel, so dass erste Fahrtests noch ausstehen.
Hier noch ein paar Fotos rund ums Auto:
Ich möchte durchaus versuchen, das Karosserieoberteil abgießen zu lassen, da eigentlich nur das Karosserieoberteil und ggf. die Fahrerfigur benötigt werden, um diese Modell nachbauen zu können. Denn so einen Airfix-Bausatz kann man sich nach wie vor ohne große Probleme besorgen.
Gruß Frank