... und schon wieder ich...
Wer nach meiner letzten Vorstellung, der "Neudekoration" des Gösser-BMW 3,5 L CSL meint, ich würde ständig solche Billig-Nummern schieben - Ha! Weit gefehlt! Die Geschichte war doch nur zum Ausruhen, eine kleine Fingerübung und gaaaanz wichtig für meine DRM-Sammlung!
So, nun aber "in echt jetzt", und diesmal ein wenig ausführlicher! Denn der nächste BMW CSL war schon ein bissel heftiger. Aber ihr merkt, ich bin wohl so'n bissel angefixt von den BMW Coupés... Jap - schon als Kind haben die mich unglaublich fasziniert, in den Rennversionen erst recht! Und: Nachdem meine kleine "Umlackierung" des FLY BMW 3,5 CSL von 1975 so gut geglückt war, machte das einfach Lust auf mehr! In meinem Buch "Einfach eine geile Zeit" von Büsing/Mahla über die DRM von 1972 -85 gibt es einige Fotos vom Vorjahresauto, das noch nicht die komplett "dick aufgeblasenen Backen" hatte, dieses hier:
Ein "Rück-Rüsten" des FLY-BMW müsste doch somit möglich sein... Mein Ehrgeiz war geweckt! Also noch schnell ein Basis-Modell ergattern, in meinem Fall die weiße Daytona-Sieger-Version von 1976 (FLY Ref: A681-88081). Ich dachte mir, dass es sich mit weißem Kunststoff am besten arbeiten ließe. Vielleicht denkt mancher, dass ich mir diese Arbeit hätte schenken könnenund besser das CARRERA-Uni-Modell genommen hätte, da gibt es ja bereits ein Modell mit der korrekten Karosserieform... Aber für diese Modelle werden teilweise Mondpreise aufgerufen und das Plastikmaterial ist durch das Alter i.d.R. in einem nicht mehr so schönen Zustand. Außerdem ginge dann die Frage nach dem Chassis wieder los - denn ich müsste den Uni-Renner auf Zweileitersystem umbauen. Da war mir der Karosserieumbau hier doch lieber!
Nach dem Zerlegen und dem Abbeizen der Bedruckung der Karosserie (Q-Tip-Stäbchen und etwas Nitro-Verdünnung - keine Angst, der Basislack ist in diesem Fall ein 2K-Lack, der hält dem Nitro stand!) hätten wir dann folgende Ausgangslage:
Vor dem nächsten Schritt noch schnell neue Kreissägeblätter für die PROXXON-Minitool gekauft, eingespannt und mutig drauf los gesägt! Dann wären wir an diesem Punkt:
Die abgetrennten Kotflügelverbreiterungen wurden um ca. 1,5 mm verschmälert, versäubert und mit Sekundenkleber an der Karosserie befestigt, nach dem Durchtrocknen des Klebers (am besten über Nacht) verspachtelt:
Daran knüpften sich einige Stunden Schleifarbeit an... Eine Arbeit, die ich absolut nicht abkann - zuviel Staub und Dreck! Aber da wir einige schöne Sonnentage hatten, verlagerte ich diese ungeliebte Arbeit nach draussen auf die Terasse! Insgesamt waren drei Spachtel- und Schleifvorgänge nötig, um die korrekte Form mit einer blasenfreien Oberfläche zu erzielen:
Natürlich musste auch der Frontspoiler der neuen Breite der Karosserie angepasst werden. Dazu trnnte ich die äußeren Enden neben den runden Passlöchern nach außen hin ab und entnahm den übrig gebliebenen "Stummeln" ebenso wie den Kotflügelverbreiterungen ca. 1,5 mm in der Senkrechten. Mit Sekundenkleber verkleben - vorschleifen - spachteln - schleifen - passt! Dummerweise enthalte ich euch durch meinen Arbeitseifer zwei Bilder vor: Zum einen das Einpassen der Lufteinläufe für die hintere Bremsenkühlung, zum anderen das Modell im Moment der Grundierung. Sei's drum! Hier ist bereits der Heckspoiler sowie der Dachspoiler verklebt und die gesamte Karosse mit glänzend schwarzem Autolack aus der Dose lackiert:
Im nächsten Schritt werden die Decals aufgebracht. Die kamen in diesem Fall vom DecalDoc und aus der Grabbelkiste bzw. wurden selbst gedruckt (das ATE-Bremsen-Decal). Danach: MiPa-2K-Lack und die Komplettierung der Karosserie:
Natürlich reichten die Decals aus einem Satz des Gösser-Beer-Modells vom DecalDoc nicht aus - ich brauchte zwei Bögen! Wegen der Unmengen an Streifen, die ja auch auf dem Frontspoiler und am Heck angebracht werden mussten!
Hinsichtlich des Fahrwerks muss ich anmerken, dass ich lange im Zweifel war, welches Chassis ich denn nun verwenden soll. Ein Neues musste auf jeden Fall her, passte doch das breite Fahrwerk der 3,5 Liter-Variante wegen der breiten Räder und der verbreiterten Spur nicht mehr unter meinen "abgespeckten" CSL! Auf jeden Fall wollte ich das komplette FLY-Cockpit beibehalten (es ist einfach sehr schön detailliert!), daher war ein Inliner-Chassis auszuschließen. Aber auch ein Metallfahrwerk (PlaFit, Schöler o.a.m.) passten nicht darunter. Das anprobierte Penelope Pitlane-Fahrwerk in der Sidewinder-Version war ebenfalls nicht befriedigend. So griff ich auf mein Faible für Umbauten von Serienchassis zurück (ein wenig bequem bin ich ja auch...) und adaptierte schlichtweg das Serienfahrwerk. Dieses war ja um die Seitenschweller ohnehin schon beschnitten, denn diese beiden Bauteile habe ich mit der Karosse verklebt und verspachtelt.
So trennte ich die Hinterachshalter von der Bodenplatte ab und versetzte sie weiter nach innen. Die breiten Schlappen musste ich schmaler schneiden. Von den hinteren Felgen schnitt ich den inneren Ring ab und schnitt den Reifen schmaler. Auch auf der Vorderachse kam ich mit dieser Art der Bearbeitung von Felgen und Reifen zum Ziel. So behielt ich das Gesamt-Antriebskonzept bei (Frontmotor, Kardanwelle, Heckantrieb). Die Fahrleistungen sind natürlich nicht mit den original 3,5ern zu vergleichen - aber hier verhält es sich wie im richtigen Leben: Seinerzeit kamen ja mit der motortechnischen Aufrüstung von 3,0 auf 3,5 Liter Hubraum und der ansteigenden Leistung auch die breiten Slicks zum Einsatz, die nur in verbreiterten Radhäusern Platz fanden! Anders hätte man wohl die Kraft kaum auf den Asphalt bekommen! Aber die Rundenzeiten wurden somit schneller!
Auf jeden Fall bin ich mit diesem Umbau sehr zufrieden, fügt sich der 3,0 Liter-CSL wunderbar in meine DRM-Sammlung ein! Lediglich die Überlegung, dass der in diesem Themensektor aktuell (Herbst 2012) so fulminant eingestiegene Hersteller SIDEWAYS/RACER genau dieses Modell heraus bringen könnte, lässt mich immer wieder argwöhnisch nach den Neuerscheinungen schauen... Möglichweise war dann mein aufwändiger Umbau dann doch für die Katz'...
Vielleicht gefällt er euch ja, der Dreiliter-CSL..
Herzliche Grüße
Matthias