Hallo miteinander,
seit längerem bin ich in kontakt mit -tomato-. Weil wir beide den inhalt von bausätzen vielfach als unbefriedigend empfanden, der spass am
modellbauen sich jedoch nicht nur in der tatsache erschöpfen sollte, masskorrekturen oder ähnliches an fertigen (resine)-karossen vorzunehmen, kam
vor einiger zeit die idee auf, doch mal ein slotcarmodell in einer zusammenarbeit selbst auf die räder zu stellen.
Die wahl fiel auf den Ferrari F-340 MM Berlinetta speziale Le Mans, so die offizielle bezeichnung, ein fahrzeug, das zu beginn unseres projekts noch von keinem
hersteller als slotcarmodell angeboten wurde.
Im laufe unserer bearbeitung wurde das modell von -MMK-france in einigen ausführungsvarianten auf den markt gebracht. Wir haben einen kit zum vergleich beschafft;
es erwies sich, wie fast nicht anders zu erwarten, die karosse war zu breit angelegt.......... Also grund genug an unserem projekt festzuhalten.
Der baubericht mit erläuterungen zeigt die wesentlichen entwicklungsstufen; vom karosserierohkörper zur masterkarosse zum fertigen slotcarmodell.
Die bearbeitung erfolgte im austausch der karosserierohlinge in mehreren ausführungsstufen, öfter lagen wochen des stillstandes zwischen einzelnen bearbeitungsschritten.
Zur historie: Die serie Ferrari 250 MM und ihre entwicklungsstufen, die letztlich die varianten F-340/375 MM hervorbrachte, entstammte der engen zusammenarbeit mit
dem karosseriebauer -Pinin-Farina-. Ursprünglich auf einem fahrgestell mit einem radstand von 2420 mm länge aufgebaut, wurden die modifizierten alukarossen
der serie F-340 MM einer verbesserten aerodynamischen gesamtform wegen auf den radstand von 2500 mm gebracht, der hubraum der zwölfzylindermotoren
bis zu einer grösse von 4,5 litern (F-375) vergrössert. Die -Scuderia Ferrari- schickte 1953 in Le Mans 3 speziell präparierte fahrzeuge ins rennen (#12,14,15)
lediglich #15 erreichte das ziel fünftplaziert. Von den 4 gebauten F-340 MM Berlinetta speciale ist ein exemplar (#0320AM) im Le Mans trim heute erhalten und fahrbereit.
Von diesem (original)-fahrzeug sind bildberichte und fotomaterial erhältlich, leider jedoch keine konstruktionszeichnungen zum karosseriebau, die uns sehr
bei der formfindung geholfen hätten. Die nachfolgenden bilderserien zum entstehungsvorgang wären an der einen oder anderen stelle erweiterbar, einige
baustufen greifen jedoch ineinander, dass jetzt in der nachschau eine abgrenzung eine sinnvolle chronologische schilderung verunklärt.
Erarbeiten des karosseriekörpers in -styrodur feinschaum- als -massenform-; basis für die weiterbearbeitung zum ersten resineabguss.
Arbeiten am ersten resineabguss, prüfen der karosserieproportionen, abstimmen auf ein provisorisches fahrwerk.
Überlegungen zur detailausbildung: die lüftungslamellen wurden als -fertigteil- aus einer jaguar e-type karosse ausgetrennt,
die beiden abdeckungen der zuluftöffnungen über den radhäusern der hinterachse wurden aus konisch zulaufenden rohrstücken aus papierstreifen gefertigt,
diese mit -CA- kleber in der form stabilisiert und anschliessend in zwei halbschalenprofile zerlegt und auf die karosse geklebt.
Die halbschale auf der karosse in form geschnitten und die rückwärtige schnittebene verspachtelt.
Bauskizze fahrwerk, für das derzeitige modell wurde ein händisch erstelltes fahrwerk aus polsytrolprofilen/platten unter verwendung
eines -Fly- motorhalters gebaut. Es wäre gut denkbar, hier ein -gedrucktes- chassis als fahrwerk einzusetzen.
( die mechanik stammt aus dem -Slot.it- ersatzteillager, die speichenräder für 2.38mm achsen baute P. Seager-Thomas.
-Masterkarosse- grundiert, fertig für abgüsse:
-Abgussform(en)- :
Cockpitausbau und fahrerfigur: durch die motoranordnung front konnte ein dreidimensionaler cockpiteinbau realisiert werden.
Aus dünner polystyrolplatte (d:0,5mm) wurde eine bodenplatte geschnitten, diese ist mit einem modifiziertem heckstück, ausgetrennt aus einem -Fly- F-250 GTO
cockpiteinbau verbunden. Die fahrerfigur ist aus einer -basisfigur- (-Fly) und einem aufgesteckten fahrerkopf (immense miniatur) gebildet.
Bemalung, -Revell-acqua color-, farben in lasurtechnik auf heller grundierung.
Während unser modell gestalt annahm, brachte -MMK- seinen F-340 MM auf den markt. Mit dem erwerb eines kit wurden uns auch mehrere scheibeneinsätze,
passend für den -MMK-karosseriekörper mitgeliefert. Bei unserem exemplar sind die frontscheiben und die grosse heckscheibe diesen vak-formen entnommen.
Sie wurden durch zuschnitt, die frontscheibe zweiteilig, unseren einbaubedingungen angeglichen. Die seitenscheiben sind als zweiteilge elemente (schiebefenster)
aus folienmaterial geschnitten und passgenau in die karosse -flächenbündig- eingeklebt.
Zusatzscheinwerfer: linse mit streuscheibe: unterschiedliche durchmesser werden aufeinandergeklebt und mit dem so entstehenden umlaufenden
kantenprofil in eine form eingebaut. Das formstück aus resinguss ist eine halbschale mit befestigungsachse. Die oberseite wurde leicht ausgenommen,
sodass das linsenelement eingeklebt werden kann. Das fertige bauteil wird in entsprechende karosseriebohrungen eingesteckt.
Nach dem decklackieren (autolack in acry, spraydose, -Dupli-color-), anlegen der scheibenrahmen händisch.
Die karosse ist klarlackiert: es beginnt der zusammenbau, das anbringen der baudetails: einbau der scheibenteilflächen.
Karosseriedetails als fotogeätzte metallbauteile: kühlergrill in baualternativen, -klassische- einbauform als ovale eindimensionale metallfläche,
oder räumlich angelegtes bauteil. Leider erwies sich die idee, den kühlergrill aus senkrecht und waagrecht stehenden profilen zusammenzustecken,
um somit den räumlichen eindruck des bauteils zu erzeugen in der handhabung/montage als nicht durchführbar. -leider- !!
So blieb es beim einbau der dünnen perforierten platte in die karosserieöffnung.
Die kühlerabdeckung mit der startnummer, lackierung im händischen auftrag auf vorlage.
Der motorhaube ist ein spoilerartiges windabweiserprofil aufgesetzt. Das formstück ist an seiner basis lackiert, es wird in die querlaufende
karosserienut eingesteckt, damit in form gehalten, anschliessend fixiert.
das ergebnis:
im vergleich, der Ferrari und der Lancia, teilnehmer des rennen 1953 :
grüsse
claus und thomas