Das Baujahrspendel schlägt nun wieder in die andere Richtung aus (zumindest, solange die bestellten nächsten Edwardian-kits noch nicht geliefert sind).
In unserer Rennserie rücken wir nun mit den Rennklassen noch einmal ein Stück weiter in Richtung Gegenwart, die jüngste Rennklasse ist jetzt für Formelrennwagen der Jahre 1977-1979 reserviert.
Es ist nicht meine liebste Rennklasse, daher war ich froh, dass ich ohne großes Suchen nach passenden Bausätzen von einem meiner Mitspieler einen kit des Ensign N176 vom britischen Hersteller BSB (Britsh Slot Bodys) kaufen konnte.
Dieser 1976er Wagen ist ohne große optische Änderungen auch im Folgejahr als N177 eingesetzt worden, daher passt er ins Baujahrsschema.
Geschichte – kurz gefasst
Der britsche Rennstall Ensign Racing setzte zwischen 1973 und 1982 selbst konstruierte Formel-1-Fahrzeuge ein, die, auch aufgrund von zeitweisen finanziellen Engpässen des Unternehmens, nie zu deutlichen sportlichen Erfolgen kamen. Wikipedia sagt, dass das Team in zehn Jahren insgesamt 19 Weltmeisterschaftspunkte einfuhr, keinen Sieg und keine Positionierung auf einem Podiumsplatz erzielte. Immerhin fuhren aber Fahrergrößen wie Jackie Ickx, Chris Amon und Clay Regazzoni für den Rennstall.
Die Schweizer Uhrenmarke Tissot sponsorte das Team u.a., hier gibt es etwas Bildmaterial, wobei ich das Gefühl hatte, die Wagen waren zu jedem Rennen mit jeweils anderen Sponsorenaufklebern versehen.
Lackiert war der Ensign in einem tiefen „Mitternachtsblau“, auf einigen Bildern sieht er sogar schwarz aus. Aus bestimmten Gründen habe ich mich auch für schwarz entschieden, dazu unten mehr.
Ein Bild des Wagens, wie er 1977 von Clay Regazzoni gefahren wurde, ist hier
bei Reddit zu sehen
Der Kit von BSB
erwies sich als ein „Fass ohne Boden“ voller Löcher und Blasen, eine ziemlich gruselige Resine-Qualität. Das hatte ich aber schon beim Kauf gesehen und mir gedacht: „das kriegste schon hin“. Na, ja, letztlich ging es auch mit viel fräsen, schleifen, Löcher füllen,, wieder schleifen, bis es mir dann reichte, weil meine Ansprüche an das Car ohnehin nicht so sehr hoch sind – s.o. Interesse für die Rennklasse. Na gut, anständig gehen und anständig aussehen soll er aber doch.
Außer dem body enthält der kit den Front- und Heckspoiler, 8 Aderendhülsen für die Ansaugstutzen und einen Fahrerkopf aus Resine. Die Fahrerfigur ist mit eingegossen, das lasse ich hier auch so. Eine Scheibe ist bei diesem Car im Original nicht verbaut gewesen.
Das Chassis
baut diesmal wieder auf dem Policar-Motor/Getriebeteil auf, das im Handel erhältlich ist. Der Vorteil ist, dass man es mit sehr flach bauenden Vorderteilen kombinieren kann, was bei den moderneren Formelrennern unbedingt erforderlich ist. Die von mir favorisierten, schnell zu bauenden Penelope-Pitlane-Chassis passen da nicht drunter.
Für den Vorderbau habe ich Lötplatine verwendet, denn davon habe ich noch genügend da.
Früher habe ich mehr damit gebaut. Sie ist einseitig mit Kupfer belegt, man kann sie also sowohl löten, wie auch auf der Kunststoffseite hervorragend mit Sekundenkleber kleben und der Kunststoff ist leicht und sehr robust. Hier konnte ich ihn also wiederentdecken.
Die Befestigung des Motorträgers an der vorderen Platte geschieht mittels zweier Schrauben, besonders biegesteif ist das leider nicht. Der Vorderachshalter besteht, wie man sieht aus einem Messingrohr, dass mit zwei Messingböckchen auf die Platte gelötet ist, der Leitkielhalter entstand aus drei Lagen Lötplatine, die im Sandwich verklebt sind:
Die Befestigung der Karosserie am Chassis erfolgt über einen vorne mit eingegossenen Resine-Schraubzapfen, sowie mit einer Schraube am Heck, die durch das Chassis hindurch in die Getriebeattrappe, bzw. die Halterung für den Heckspoiler reicht.
Hier ist der body nach erfolgten umfangreichen Vorarbeiten (spachteln, füllern, schleifen, na, ja, das kennt Ihr ja….) mit dem Karosserielack versehen und ersten Malerarbeiten im Heckbereich.
Mit den Detaillierungsfortschritten geht es in Kürze hier weiter…
Gruß, Taffy