Ich hoffe, Ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht!
Nach dem Jahreswechsel hat sich einiges auf meinem Basteltisch getan, inzwischen ist der Renault fertig.
Zu Deiner Frage, Thomas:
Natürlich sind die Resineräder im Vergleich zu Alurädern im Rundlauf nicht so gut. Das macht aber insofern nichts, als die Reifen sich im Grunde auch nicht schleifen lassen. Eigenartiges Material, fängt sofort an zu schmieren und zu krümeln, schmierige Krümel also…
Nun, einigermaßen rund habe ich sie bekommen. Diejenigen in unserer Gruppe, die schon etwas weiter mit dem Bauen sind haben mal als Vorgabe gegeben: Betriebsspannung 8 Volt. Derart befeuert, lässt sich der Renault auf meiner Bahn ganz angenehm fahren.Allerdings wird einem auch sofort klar, warum es aus der Frühzeit des Motorsports so viele „lustige“ Filme von umstürzenden Fahrzeugen gibt… Mal sehen, wo ich in „Bodennähe“ noch etwas Gewicht platzieren kann.
Nun zu den weiteren Bauschritten:
Die dem Kit beiliegende Anlasserkurbel war mir in der Gestaltung etwas zu grob. Daher habe ich mir eine eigene gestrickt, vielmehr: gelötet. 0,5mm Draht, dünnes Messingblech, o,8mm Kupferdraht, ein Stückchen schwarze Kabelhülle als Handgriff. Die Kurbel wird in ein entsprechendes dünnes Messingrohr eingesteckt, das unter der Motorhaube hervorragt.

Das sieht dann so aus und hat den Vorteil, dass man, wenn der Elektromotor einmal ausfällt, den Motor einfach ankurbeln kann:

An weiteren Arbeiten stand noch an:
- einfräsen einer innen umlaufenden Nut in die Motorhaube rings um die vorhandenen Ausschnitte, ausschneiden und einpassen eines Gitters in die Ausschnitte mit Hilfe einer Papierschablone, einkleben des Gitters mit Sekundenkleber, matt lackieren des Gitters, damit man den dahinter befindlichen Motor noch sieht (sonst wäre er wegen starker Reflektionen der Gitterstäbe nicht mehr erkennbar)
- anbringen der Decals, wobei ich es bei den beiden blassgoldenen Streifen auf der Motorhaube belassen habe. Das Decal,mit dem die Kühleroberseite belegt werden sollte, habe ich weggelassen, da es ein Originalfoto gibt, das mich an einem polierten Messingkühler, wie ihn diverse restaurierte Fahrzeuge zeigen, zweifeln ließ.
- Versiegeln der lackierten Flächen mit Bodenglänzer
- lackieren der nicht glänzenden Flächen: Bodenbrett (mattbraun, leichte Alterungsspuren) und Sitze (semigloss schwarz für Leder) sowie lackieren der noch nicht lackierten Kleinteile.
- Einsetzen eines passend zugeschnittenen Kunstlederriemens in den rechten und linken Motorhaubenausschnitt, lackieren des Halteriemens. Da noch ein Stückchen Riemen übrig war, habe ich flugs aus dünnem Kuperdraht eine weitere „Schnalle“ gebogen und gelötet und dem Vorbild entsprechend einen zweiten Haubenriemen vorne quer über der Motorhaube angebracht.
- Startnummern aus dünnem beschichteten Karton mit dem Skalpell ausgeschnitten und vorne und hinten mit Sekundenkleber aufgeklebt. Decals wären auf der stark durchbrochenen Struktur der Motorhaube nicht möglich gewesen.
- Detaillierung des „Armaturenbrettes“ in Anlehnung an das Original.
- Ausmalen der seitlichen Karosseriedurchbrechungen mit schwarzer Wasserfarbe (da lässt sich der Überschuss nach dem Trocknen ganz einfach mit einem feuchten Tuch abwischen!)
- korrekte Einstellung des Fahrwerkes und der Übersetzung, Montage des bodys auf der Karosse.
Der Versuch, das gute Stück dann spätabends als letztes „noch mal schnell“ aus der Hand zu fotografieren, endete so:

und mit der Erkenntnis, dass die von mir durchgeführten Verstärkungen einem Sturz aus 1,5m Höhe doch nicht standhalten. Frust!
Es ließ sich aber alles reparieren, so dass jetzt wieder ein Rundgang um das Car möglich ist:




Schon wurde es auf der ersten Grandprixstrecke in LeMans getestet, wo es, sofern die Herren Rennfahrer auch noch eintreffen, einem ungefährdeten Sieg im Jahre 1906 entgegenfahren wird.


Bevor ich den Bericht jedoch beenden kann, muss ich mich erst einmal in das Thema „Figuren bemalen“ vertiefen….
Gruß, Taffy