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BeitragVerfasst: 2. Jul 2018, 10:41 
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JA. Eigentlich sollte man bei diesem Wetter nicht im Keller sitzen und Basteln. Dazu sind solche Schönwetterphasen, wie die jetzige, wirklich nicht da. Und trotzdem…

Lange hatte ich schon ein Auge auf die Kits von George Turner geworfen, die mich mit ihrer sehr detailgenauen Gestaltung überzeugten. Was mich bisher davon abgehalten hatte, mir einen davon zu zu legen, war die Tatsache, dass diese Kits immer mit komplettem Resinechassis designt sind, an das z.B. auch Teile der originalen Achsaufhängung mit angegossen sind. Und ich bin ja nun mehr Metallchassis-Fan.
Jetzt hatte ich aber Gelegenheit, George Turner beim UK-Slotcar-Festival in Gaydon kennen zu lernen und seine Cars mal genauer ins Auge zu fassen, da er seine komplette Kollektion mit nach Gaydon gebracht hatte. Da konnte dann leider das Portemonnaie nicht mehr zu bleiben…

Unter anderem hatte es mir der kleine Austin Seven Twin Cam-Racer angetan, den er im Sortiment führt , zumal das Original des Fahrzeugs im British Motor Museum, in dem das UK-Slotcar-Festival jährlich stattfindet, auch zu besichtigen ist

Bild

HIER gibt es zu den kleinen Rennern die Historie.

Na, ja, Ihr kennt mich ja, einfach so out of the box bauen wollte ich doch nicht, und so habe ich mich im WWW etwas umgeschaut und bin bei einem englischen Auktionshaus auf diesen Wagen gestoßen:

Bild

Leider steht die Anzeige unter der auf dem Bild sichtbaren URL nicht mehr im Netz, ich hatte aber das Glück, mir rechtzeitig die Fotos zu sichern.
Diese straßenzugelassene Variante mit Cycle-Wings hatte es mir jedenfalls sofort angetan, da sie hervorragend zum Thema passt, was ich 2010 mit meinem Talbot 150 C begonnen hatte.
Also werde ich versuchen, mich an die Optik des Auktions-Cars etwas an zu lehnen.

Genug der Vorrede. Dies ist der Inhalt des Kits:

Bild

Neben der Karosse sind Fahrer und Auspuff in Resine vorhanden, etliche Resine-Beschlagteile, zwei Schräubchen, ein kleiner Decal-Satz und Klarsicht-Material für die Frontscheibe.

Das Car hat aufgrund seiner geringen Größe kein Chassis im eigentlichen Sinn, sondern die Vorderachse wird frei pendelnd durch einen von unten in die Karo geschraubten Achshalter gehalten, der Motor wird einfach in die Karo eingeklemmt und die Hinterachse wird mit den Achslagern in der Karo fixiert. Natürlich ist auf diese Weise kein High-Performance-Car herzustellen, aber der Talbot ist ja auch eher schwach motorisiert.Insofern sollte der kleine Austin auch leistungsmäßig dazu passen, was ich mit einem nur geringe 10000 U/min drehenden SRC-Motor erreichen werde.
Passende Räder hatte ich mir auch schon auf der Börse bei Pendleslot gekauft:

Bild

Um dem von mir gewählten Vorbild näher zu kommen, habe ich erst einmal die Kühlermaske und den Auslass für den Auspuff-Krümmer verspachtelt:

Bild

...dann den Spachtel vorne wieder ausgearbeitet für die neue, aus verzinntem Kupferdraht gelötete Frontmaske:

Bild

Bild

Da mir die Lagerung der Vorderachse zu wacklig erschein, habe ich die Vorderachse in einer kleinen Messinghülse geführt, die ich in die Karo einkleben werde. Man sieht sie hier schon auf die Achse aufgesteckt:

Bild

Immer schön, wenn die Karo das erste Mal auf den Rädern steht und man den ersten Eindruck von dem Car bekommt:

Bild

Demnächst mehr in diesem Theater….

Gruß, Taffy

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Verfasst: 2. Jul 2018, 10:41 


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BeitragVerfasst: 2. Jul 2018, 18:11 
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Und schon gleich das erste Update!
Bitte seht mir nach, dass ich dies hier nicht step-by-step mit Bildern begleite, zu groß ist die Ungeduld, weiter zu kommen. Daher hat sich auf den folgenden Fotos schon eine Menge getan.

Bild

Bild

Bild

Die Karo ist lackiert, und zwar mit Chrom-Effekt-Spray, das durch den Auftrag des Emsal Bodenglänzers, den ich als „Klarlack“ verwende, seinen aggressiven Glanz verliert. Zusätzlich habe ich mit Autopolitur aufpoliert, wodurch die Karosse den von mir gewünschten Verwitterungseffekt erhält, ich will den Wagen nämlich sozusagen „im Einsatz“ zeigen.
Ein Auspuff wurde aus Polystyrol-Rundmaterial und einem Stückchen Alurohr gefertigt, die unteren, stabileren Halter der Kotflügel habe ich aus Metallresten gefertigt und mit lackiert. Die übrigen Halter werde ich aus Edelstahl-Draht herstellen. An die hinteren Halter sind schon Stecknadeln als Rücklichter angeklebt.

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BeitragVerfasst: 2. Jul 2018, 21:04 
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Hallo Taffy,
ein interessantes Fahrzeug zeigst Du uns hier. Ich muss gestehen, dass ich von dieser Ära nicht viel weiss. Ich habe daher auch wenig Bezug zu dieser Fahrzeugklasse
Das sieht mit diesem Used Effekt schon sehr gut aus. Zeigst Du bitte auch noch ein Bild von der Unterseite?
Gruß
Thomas


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BeitragVerfasst: 3. Jul 2018, 06:22 
Hallo Taffy,

zwar nicht meine Epoche, aber sehr schön, was Du gerade vorstellst. Besonders angetan hat es mir die "Lackierung". Da muss man ja zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass sich nicht wirklich um eine verwitterte Alu-Karosserie handelt. Echt toll!

Bilder von unten würden mich aber auch sehr interessieren.

Grüße,

Wolfgang


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BeitragVerfasst: 3. Jul 2018, 13:08 
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lieber Taffy,

die füllung des sommerloches ist dir gut gelungen; :mrgreen:
Du überrascht uns immer wieder mit der auswahl der modelle.
Was mir am modell besonderen eindruck macht: die oberflächen. Die metallene lackierung erweckt den anschein,
als ob das auto schon viele jahre auf dem buckel hätte......; diese -vintage-anmutung- passt hervorragend zum charakter
des kleinen einsitzers...........:daumen

grüsse

claus

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BeitragVerfasst: 3. Jul 2018, 20:50 
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Danke für Eure wohlwollenden Kommentare!

Gestern hatte ich den Tag damit abgeschlossen, dass der Austin seine ersten Runden auf der Bahn drehen konnte. Das war aufgrund der räumlichen Enge in der kleinen Kiste ein hoch gestecktes Ziel, das ich aber sozusagen mehr als erreicht habe. Insbesondere den Platz für Leitkiel und Kabel musste ich mir durch mehrfaches Ausschleifen und probieren regelrecht erkämpfen. Leider war mit dem nur 10000 Umdrehungen machenden Moor bei erstaunlich gutem Handling keine große Welle zu machen. Voltzahl nach und nach hochgedreht, leider goutierte er die zuletzt anliegenden 13,5 Volt mit Rauchzeichen, was zwar spektakulär aussah, aber letztlich zur Diagnose führte: Motor tot.
Also ein neuer Motor rein, diesmal der übliche mit 20000 Umdrehungen. Lief gut, Abend gerettet.

Heute war dank sturmfreier Bude und des gräßlich guten Wetters draußen Hochdruckbasteln angesagt. Colonel Baker, der Fahrer des kleinen Austin, seines Zeichens Fliegerveteran des ersten Weltkriegs, wollte heute den Wagen auf jeden Fall zu einer kleinen Abendrunde ausführen. Yes, Sir! Da musste ich mich also ranhalten.

Zunächst aber das erbetene Foto von der Unterseite:

Bild

Der Motor ist hinten in einen Querspant nur eingesteckt, er wird durch die vordere schwarze Platte, die den Vorderachsträger bildet und den Leitkiel aufnimmt, gesichert. Die Platte hinter dem Motor hat dagegen nur den Zweck, den Fahrer verschrauben zu können Die Hinterachse ist, wie schon gesagt, mit Hilfe der Achslager in die Karo eingeklipst.

Es war heute ein strammes Programm zu absolvieren: Vorderachsbereich mit den vorhandenen Resineteilen weiter detaillieren

Bild

Bild

Fahrer anmalen (Conolel Baker trägt bei seinen wilden Ausritten immer seine alte, patinierte Flieger-Lederjacke) und einpassen, Detail-Lackierungen (Haubenverschlüsse, Armaturen), Herstellen der restlichen Kotflügelhalter aus Edelstahldraht. Herstellen der Kotflügel selbst: hier habe ich klares Verpackungsmaterial zugeschnitten, um ein passendes Rohr mit Tesafilm festgeklebt und in kochendes Wasser getaucht, schon erhielt ich nach abkühlen unter kaltem Wasser die passend geformten Kotflügel:

Bild

Kotfflügel ankleben, Handölpumpe aus Aderendhülse und Stecknadel herstellen, Rückspiegel herstellen und ankleben, Nummernschilder herstellen

Bild

Bild

Kotflügel grundieren, lackieren, versiegeln, polieren, um einen ähnlichen Verwitterungseffekt, wie bei der Karo zu erzeugen. Räder patinieren (Mischung aus Pinselsumpf und brauner Farbe. Die Felgen haben schon leichten Flugrost..)

Zum Schluss die Frontscheinwerfer. Einen defekten Zipper (immer alles aufheben und sammeln!) mit der Trennscheibe geteilt, schon erhält man zwei schöne Scheinwerfergehäuse:

Bild

Darauf zwei passend zugeschliffene Schmucksteine geklebt, das ganze mit 2Kleber an die vorderen Kotflügelstreben geklebt, et voilà, Colonel Baker kann in die Abendsonne düsen:

Bild

Bild

Bild

Bild


Im Schatten sieht man ganz gut, dass auch die Kotflügel recht patiniert sind:

Bild


Zum Abschluss nochmal ein Größenvergleich mit meinem Napier Railton….

Bild


War ein Parforceritt, dieses Car in zwei Tagen zu bauen, aber hat riesig Spaß gemacht!

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 4. Jul 2018, 06:49 
"War ein Parforceritt, dieses Car in zwei Tagen zu bauen..."

UNGLAUBLICH - ganz großes Kino im Sommerloch! :clap2

Gruß,

Wolfgang


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BeitragVerfasst: 4. Jul 2018, 07:27 
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Tolles Ergebnis!
Gruss,
Thomas


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BeitragVerfasst: 4. Jul 2018, 07:39 
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Hallo Taffy,

ich hoffe, du hast viele viele kits im lager, dann müssen wir uns um anhaltende flauten im -Forum- in zukunft keine sorgen machen.
Die schnelligkeit der bearbeitung lässt erwarten, jetzt jede woche ein neues modell einschliesslich ausführlichem baubericht präsentiert zu bekommen.
:mrgreen: :mrgreen:
Und wenn diese dann so liebevoll bearbeitet sind wie vorliegendes exemplar, viele nachahmenswerte details und deren herstellung zeigen,
werden wir in erwartung weiterer grossartigkeiten den bildschirm nicht mehr verlassen können.........

Fazit: mach nur so weiter !! :clap2

grüsse vom erstaunten forumsseher

claus

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BeitragVerfasst: 4. Jul 2018, 13:33 
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Taffy der Quickbuilder!

Respekt vor deiner Arbeit, Taffy, sehr gelungener Oldie!

Am Eingang deines Berichtes war ich versucht, ein wenig genauer auf die Räder/Felgen des Museumsmodells zu schauen. Die PCS-/BRM-Speichenräder (so schön sie auch sind, ich habe sie ja ebenfalls dutzendfach verbaut!) schienen mir vom Reifen her zu breit und hinsichtlich der Felge zu tief "geschüsselt".
Aber mir ist schon klar, wie rar die Auswahl an passenden Speichenrädern für die Vorkriegswagen ist. Nach dem Einbau der Kotflügel (wieder etwas gelernt! :wink: ) sieht das alles jedoch gar nicht mehr so dramatisch aus.
Ein tolles, sehr seltenes Auto, was mit Sicherheit gut in deine Sammlung passt!

Herzliche Grüße

Matthias

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http://www.matthias-pohl-modellbau.de
Le Mans 1970 komplett! Le Mans 1966 im Werden!
Targa Florio, Scratchbuilts und Repaints


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BeitragVerfasst: 4. Jul 2018, 14:19 
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Beiträge: 1338
Vielen Dank für Eure netten Kommentare!

Nein, das wird jetzt nicht zum Dauerzustand werden, denn im Leben gibts ja noch mehr, als Slotcars zu bauen, und außerdem war diese Hau-Ruck-Aktion, ohne hier jammern zu wollen, schon ein wenig Streß. Natürlich, wenn dann alles so hinhaut, und das Car auch gut läuft, ist es wahrscheinlich überwiegend eher Eu-Stress gewesen, aber trotzdem....

Matthias, Du hast natürlich mit der Reifen/Felgenbreite bezogen auf das von mir gewählte Vorbild recht, wobei es aber auch Bilder von aktuell rennbereiten Originalen mit wesentlich breiteren Reifen gibt. Aber, wie Du schon richtig sagst, die Auswahl an möglichen Felgen ist tatsächlich nicht groß. Ich war ganz froh, im Sortiment von Pendleslot diese, auch optisch schönen, Speichen-Felgen gefunden zu haben und bin mit damit doch ganz zufrieden.

Gruß, Taffy

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BeitragVerfasst: 7. Jul 2018, 20:40 
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Hallo Taffy,
auch von mir sommerlichen Dank und Anerkennung für die Möglichkeit der Teilhabe am Entstehen des Modells und dem Ergebnis. Ich komme mit meiner Bahn (Ulster Tourist Trophy) auch langsam weiter, gelegentlich Rennen mit Kollegen halten mich nur zeitweise ab.
Auf Bald
FrankB.


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