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 Betreff des Beitrags: Aston-Martin DB4 GT Le Mans 1959
BeitragVerfasst: 11. Aug 2017, 16:58 
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Hallo miteinander,

als im juni 1959 fünf fahrzeuge der marke Aston-Martin an den start zum 24 stundenrennen gingen, befand sich unter den vier offenen sportwagen
vom typ DBR 1 auch ein geschlossener strassensportwagen mit der bezeichnung DB 4 GT. Die DBR 1 (#4,5,6,7) als auch der DB 4 GT, #21
wurden von einem reihensechszylinder mit 3 liter hubraum angetrieben; der DB 4 GT musste jedoch mit motorschaden das rennen nach drei stunden aufgeben.

Das modell des DB4 GT wurde vom englischen modellbauer G.Poulton (GP-miniatures) entwickelt und als bausatz angeboten.
Dabei wurde bei der umsetzung ins modell auf grösstmögliche nähe zum original geachtet; dies trifft sowohl für die masstäblichkeit
der karosse als auch aller ihrer details zu. Die verarbeitungsqualität der bauteile ist makellos, sodass die einzelnen bauteile durch ihre
herstellungssorgfalt eine hohe passgenauigkeit aufweisen. Selbst die sonst ungenau erstellten vak-form scheibeneinsätze waren
ohne korrekturen der aussenform zu verwenden.
Leider konnte sich die kleine manufaktur, die sich zunächst auf wenige Aston-Martin modelle spezialisierte nicht am markt etablieren.

Der nachstehende baubericht beschreibt zwei bauvorgänge ausführlich; einbau der heckscheibe und cockpitbau.

Zum überblick, alle bauteile des kits vor baugeginn:

Bild

Der einbau der heckscheibe mit der rahmenabdeckung:
Im rohzustand wurde bereits begonnen, die scheibenflächen auf ihre einbausituation in der karosse zu prüfen und abzustimmen.
Hierzu wurden aus dem mitgelieferten vak-form scheibeneinsatz die scheibenflächen als einzelbauteile herausgeschnitten.
Seitenscheiben und heckscheiben werden bei diesem modell mit einfassrahmen (fotoätzteil, metallprofil, baubreite ca. 1mm) abgedeckt;
der scheibenrahmen der frontscheibe - der komplizierten räumlichen formgebung wegen - ist als feines profil in resine erzeugt
und erhält keine separate abdeckung.
Anmerkung: die feinen metallischen scheibenabdeckrahmen, die ein modell in seiner erscheinung aufwerten können, sofern sie wirklich passgenau
ohne jedwede fugen zur karosse verbaut sind, rechtfertigen aus meiner sicht den erheblichen mehraufwand in der ausführung nur sehr bedingt.
Sind scheibenrahmen, so wie hier an der frontscheibe gezeigt, als feines profil ausgebildet, und vom karosseriekörper masstäblich getrennt abgesetzt,
steht das ergebnis nur wenig der aufwändigen -metallvariante- nach. Einen scheibenrahmen farblich abzusetzen ist deutlich einfacher zu handhaben
als einen derart filligranen metallrahmen in all seinen bezügen zur karosse einzubauen. Um es deutlich zu sagen, der einbau erfordert ein
hohes (über)-mass an vorarbeit und geduld.........
Um die metallenen abdeckrahmen, die keine korrektur ihrer aussenmasse erlauben - sieht man von korrekturen durch leichtes biegen ab -
passgenau in die entsprechende karosserieöffnung flächenbündig einsetzen zu können, ist es sehr empfehlenswert etwaige -anpassarbeiten-
an der karosserieöffnung vor allen weiteren bauschritten vorzunehmen.
Hierzu wird die scheibe mit dem aufgesetzen rahmen in die rohkarosse eingebaut und festgestellt, ob die fuge der einbauscheibe zur
karosserieöffnung (weniger als 1mm spaltbreite) durch das metallprofil dess rahmens abgedeckt ist.

Die scheibenfläche passgenau in der öffnung; allseitig umlaufend die höhenlage zur karosserieoberkante/öffnungskante ca. 1mm tiefer gesetzt.

Bild

Die scheibe mit dem abdeckprofil bündig zur karosserieoberkante.; passprobe.
Mit den lackierungsschichten werden die einbautoleranzen etwas geringer, ich kontrolliere deshalb die einbauteile nach den lackierungen
- zumindest bis zur klarlackierung- nochmals. Der endgültige einbau erfolgt nach der klarlackierung; zunächst wurde das scheibenprofil
in der öffnung höhenmässig eingerichtet und befestigt, anschliessend das rahmenprofil aufgelegt und bündig eingeklebt. Als befestigung
dient die wässrige lösung aus -Pattex-hobby-kleber, die mit dem pinsel aufgetragen wird.

Bild

Vor der decklackierung:

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Die heckscheiben /-konstruktion am fertigen modell:

Bild


Cockpitbau:
Der Aston-Martin hat einen frontmotor mit heckantrieb; so auch die anordnung im modell. Dies ermöglicht den einbau eines
dreidimensionalen cockpits. (der bausatz ist für eine motorposition in fahrzeugmitte ausgelegt, daher nur eine
-abdeckplatte- als horizontale abtrennung zur fahrwerksebene)

Bild

Die aussenform wird als anschlussprofil zur karosserieinnenseite benutzt, die abdeckebene wird ausgetrennt.

Bild

Innenseite karosserie, passprobe einbaurahmen:

Bild

Erstellen cockpitwandflächen und abstimmung auf fahrwerksebene-karosserieeinbau, schott quer mit ausschnitt am motorlager
als verbindungsstück zur wannenförmigen cockpitgesamtkonstruktion. Verbindung von anschlussrahmen (schwarz) mit cockpiteinbauteil
Alle bauteile polystyrolmaterial, d: 1mm.
Einbau sitze und lenkrad, abstimmung der einbaupositionen aller cockpitdetails auf fahrerfigur mit cockpiteinbau und karosse.
Die fahrerfigur ist aus einem -Fly-torso mit fussteil und einem kopf/helmstück von -Immense Miniature- zusammengesetzt.
Alle teile der figur sind vor endgültigem einbau/fertigstellung zunächst -beweglich- zusammengesteckt.

Bild

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das fertige modell in der zusammenschau:

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beste grüsse

claus

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 11. Aug 2017, 16:58 


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 Betreff des Beitrags: Re: Aston-Martin DB4 GT Le Mans 1959
BeitragVerfasst: 11. Aug 2017, 20:10 
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Hi claus

Wieder mal einmalig. :clap2 :clap2 :clap2

Sehr schön, das Modell. Sauber ausgeführt. Die detaillierten Fotos zum Baubericht finde ich wieder mal sehr lehrreich. Hier besonders der Bau des Cockpits. Gut das du dir für die Fotos auch immer Zeit einräumst. Ich vergesse das oft.
Die Lackierung ist dir wirklich gut gelungen.Ich hoffe die Lady macht keine Fingerabdrücke auf den polierten Wagen. :wink:
Sind die Rückleuchten eigentlich auch Klarsichteile?

Beste Grüße von Sven
.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aston-Martin DB4 GT Le Mans 1959
BeitragVerfasst: 11. Aug 2017, 23:07 
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Hallo Claus,
vielen Dank für die Vorstellung dieses Engländers mit dem erneuten Einblick in Deine Arbeitsweise. Vielleicht sind diese GP Miniatures Modelle zu "extrem" für den kleinen Selbstbauermarkt ausgelegt. Dazu kommt die Maßstäblichkeit, auch das wird nicht durchgehend so hoch bewertet wie die Diskussion im englischen Forum zeigt.
Ich kenne manche Deiner Modelle aus eigener Anschauung, mir hat das die Augen geöffnet welchen Stellenwert die Maßstabstreue hat. Die Autos wirken in den richtigen Dimensionen wie hier beim Aston stimmiger. Das mit am Markt vorhandenen und erhältlichen Material zu realisieren ist definitiv nicht immer einfach.
Gruß,
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Aston-Martin DB4 GT Le Mans 1959
BeitragVerfasst: 12. Aug 2017, 11:31 
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Hallo die herren,

@ sloti: keine sorge, nur ausgesuchtes publikum darf ans auto............ :mrgreen:
Mir geht es bisweilen auch so, du bastelst intensiv, -flow- ist der ausdruck für diese (arbeits)-situation doch in -neudeutsch- , wenn sich alles s
für einige zeit nur ums modellbauen dreht, der kopf bei der sache ist......und schon ist er rum, der wichtige moment, der
baufortschritt ist nicht in seiner entstehung festgehalten..... Ich versuche mich zwar gelegentlich zu -programmieren-, nicht auf´s fotographieren
zu vergessen, aber ............
Die rücklichter sind aus kunststoffprofilstücken, in form geschnitten bzw. zugefeilt und an die karosserieform angeglichen.
Dann zur gänze deckend rot lackiert. Für den lichtauslass der fahrzeugbeleuchtung gibt es zwei kleine bohrungen (ca. 1,5 mm im durchm.),
die sind mit rot eingefärbtem folienmaterial (in rundem zuschnitt) abgedeckt. (ist auf einem foto des hecks gut zu erkennen)

@ Thomas: eigentlich eine tragik: da entwickelt einer mit anspruch an sich und die sache slotcarmodelle, der möglichst
originalen wiedergabe verpflichtet, damit masstäblich und perfekt detailliert, macht daraus verkäufliche bausätze von hoher verarbeitungsqualität,
zu nicht überzogenen preisen, und; .......er kann sich am markt nicht etablieren.
Zugegebenermassen darf der anspruch an das modellbauerische vermögen, den die kits zum zusammenbau erfordern, nicht unterschätzt werden,
aber mit übung, geduld und ausdauer sind die bausätze nicht wesentlich anders zu handhaben als vergleichbare erzeugnisse auf dem bausatzsektor.

Du hast völlig recht, nicht alle legen wert auf masstäbliche modelle, jeder gewichtet anders und setzt seine prioritäten unterschiedlich, keine frage,
auch gut so, darum geht es mir auch nicht. Ich bemühe mich im -scalebereich-, meine -ergebnisse- fahren recht ordentlich,
ich will und muss damit keine zeitenrekorde aufstellen oder rennen gewinnen. Würde ich so was wollen, ist mein ansatz, denke ich,
nur bedingt zielführend.
Meine kritik macht an der tatsache fest, dass gerade im kleinserienbereich die hersteller mit masstäblichkeit und detailtreue werben,
auf ihre verkaufsboxen und pappschachteln ungehemmt die bezeichnung masstab 1/32 schreiben,
inhaltlich aber ihre -karosseriekonstrukte- so verzerren und proportional verbiegen, dass sich die frage nach der vorbildgetreuen wiedergabe
zwangsläufig stellen muss.

Andererseits, würden die karossen keinen anlass zum -nacharbeiten- liefern, dann wäre die modellbauerei ja nur halb so schön...... :wink: :wink:

beste grüsse

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Aston-Martin DB4 GT Le Mans 1959
BeitragVerfasst: 19. Sep 2017, 11:45 
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Hallo, claus, hallo, Mitleser,

lange war ich still hier im Forum, zu viele andere und teils auch existentiellere Themen hatten die Beschäftigung mit dem Slotcarhobby in den Hintergrund gerückt. So habe ich zwar in den letzten Monaten die Themen hier zwar - lose- verfolgt, aber nicht kommentiert - was ich jetzt so nach und nach aufarbeiten werde.
Soviel der Vorrede und zur Erklärung. Nein ich bin nicht verschwuunden, ja, ich bin noch da. :-)

Wie immer ein perfekter Bericht und ein auch bei Fotovergrößerung optisch mehr als überzeugendes Ergebnis. Ich habe den Kit von Graham auch noch da liegen und habe mich u.a. wegen der von Dir genannten Problematik der fotogeätzten Scheibenrahmen noch nicht herangetraut. Was bei den Seitenscheiben ja noch einfach erscheint, ist bei den gekrümmten Scheiben im Front- und Heckbereich schon mehr als "fummelig". Ich habe da einen Anlauf gemacht und recht schnell entnervt aufgegeben. Dass Du das auch bei Bildvergrößerung spaltfrei hinbekommen hast - Chapeau!

Die Engländer fallen genau in mein Beuteschema - im Gegensatz zu den Italienern, von daher ist so ein Coupé im originalen Aston-grün für mich immer attraktiv anzuschauen.

Mit welchem Lack hast Du die Heckleuchten gestaltet? In einem der Fotos erscheint der Lack matt, das kann ich mir aber gar nicht vorstellen. Du hast doch sicher transparente Glasmalfarbe verwendet? Ich umkleide die Heckleuchten immer mit bare-metal-Folie und male dann mit Glasmalfarbe, so kommt die Farbe bei Lichteinfall richtig zum Leuchten.

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Aston-Martin DB4 GT Le Mans 1959
BeitragVerfasst: 20. Sep 2017, 08:22 
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Hallo Taffy,

....schön wieder von dir zu hören, bzw. deinen beitrag zu lesen.
Fürwahr, ich hatte es ja schon in meinem baubericht geschrieben, die scheibenrahmen sind eine gewisse
herausforderung. Bei meinem kit ist der scheibenrahmen der frontscheibe der komplizierten form wegen
schon als feines profil im resineguss angelegt, aber die heckscheibe und die seitenverglasungen sind aufwand genug.
Du hast demnach einen bausatz der ersten serie. Ich hatte des öfteren e-mailkontakt mit G.Poulton zu diesem
thema und hatte ihn auf jene schwierigkeiten auch immer wieder angesprochen. Die feinen abdeckungen wirken nur dann, wenn sie passgenau ohne fugen verarbeitet werden.
Ich denke jedoch, mit etwas geduld und vorallem mit passproben/kontrollen während der bauphasen ist das hinzukriegen. Du schaffst das!
Meine heckleuchten habe ich selbst -geschnitzt-; dem kit lagen die formstücke nicht bei.......
Ich habe ein PU-stück in form geschnitten, im mittleren segment eine bohrung für den lichtauslass angelegt, das loch mit einem eingefärbten plexistück geschlossen, schlussendlich das -gebilde- mit rotem lack bepinselt. Dann mit dem klarlack überzogen.
So schaut´s aus.
Und danke für den tipp mit der -baremetal-folie.

beste grüsse (noch in bella Italia.....)

claus

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