Hallo miteinander,
zunächst war ich versucht, es mit den fotos des fertigen modells bewenden zu lassen und keinen baubericht voranzustellen.
Andereseits war der weg zum fertigen modell diesmal von deutlich mehr aufnahmen begleitet, die die bauschritte illustieren können,
ohne dass ich umfangreichen begleittext formulieren müsste.
Mit der bezeichnung 6c werden bei -Alfa Romeo- schon seit ende der zwanzigerjahre des vergangenen jahrhunderts modellreihen
bezeichnet, die mit einem reihensechszylinder bestückt sind. Im auftrag von Alfa Romeo wurde der mailänder karosseriebauer -Colli-
1953 beauftragt, vier coupes und zwei spider versionen zu entwickeln, die auf fahrwerken und mit motoren aus dem hause
Alfa-Romeo ausgestattet, in der lage wären an rennsportwettbewerben teilzunehmen. Besondere schwerpunkte wurden dabei auf die
rennen -Mille-Miglia- und Le Mans gelegt. Zur teilnahme in Le Mans wurden die bis dato entwickelten sechszylindermotoren nochmals kräftemässig
ertüchtigt, sodass das werksteam Alfa Romeo im juni 1953 mit drei identischen coupes an den start ins 24 stunden rennen ging.
Alle drei teilnehmerfahrzeuge schieden jedoch mit technischen schwierigkeiten vorzeitig aus.
Das modell zeigt das teilnehmerfahrzeug # 21 des fahrerteams C.Sanesi / P. Carini
Vor einigen jahren wurde das modell vom französischen hersteller -MMK- als -RTR- modell produziert. Es ist nicht mehr im handel erhältlich.
Auf der suche nach einem ausgangspunkt wurde ich vergangenen jahres auf einer -Slotmania-veranstaltung- auf ein -verwahrlostes- exemplar
des modells aufmerksam und konnte dieses zu moderaten bedingungen erstehen.
Die vorlage, das -RTR- modell erwiess sich nicht nur als parziell lieblos zusammengesetzt, sondern, wie sich schnell herausstellte, auch in
einigen karosseriebereichen als formal weit vom original entfernt gestaltet. Ich startete den bau mit dem vorsichten zerlegen der vorgabe,
besonders die demontage der fotoätzteile brauchte geduld.
Die ohne klarlackschicht ausgeführte karosse wurde anschliessend entlackt (tauchbad in Methoxypropanol und mechanische nachbearbeitung)
Das -MMK- modell in zwei ansichten:
Nach dem entlacken, die resine rohkarosse
Mit dem erhalt einer rohkarosse habe ich auch die karosseriemasse geprüft; leider waren radstand und karosseriebreite nicht
im masstab 1/32 gehalten; es folgte der -chirurgische eingriff-: schnitt quer und längs zur kürzung des radstand (4mm) bzw.
die geringfühgige verringerung der karosseriebreite.
der beginn der überarbeitung mit korrektur der karosserieform. Abstimmung auf das gedruckte fahrwerk (-tomato-work),
frontmotor inliner, heckantrieb.
Eine herausforderung stellte die gestalt / die ausformung des hecks dar. Alle verfügbaren aufnahmen des teilnehmerfahrzeuges bzw. der
weiteren teilnehmerfahrzeuge zeigten diese nur in front oder seitenansichten. Bei sichtung alter wochenschauberichte des italienischen
fernsehens der -Mille Miglia - sowie die unterstützung eines geschätzen forummitglieds bin ich schlussendlich fündig geworden
und konnte nunmehr mit jenen bildvorlagen ausgestattet das heck erstellen.
Das heck vor weiterer bearbeitung:
Die front im baufortschritt:
Eine weitere hürde tat sich bei der gestaltung der rechten karosserieseite im bereich des dachaufbaues bzw. der fahrertür auf.
Die weit nach hinten in richtung cockpit versetzte motor-getriebeeinheit scheint die breite des cockpitinnenraumes beeinträchtigt zu haben.
Wie sonst liesse sich erklären, dass die fahrerposition zur karosserieaussenseite verlagert wurde; in folge dieses versetzens ist die rechte
türseite oberhalb der gürtellinie im scheibenbereich ausgestülpt, die rechte seitenscheibe zeigt eine gekurfte ausformung oberhalb des
schulterbereichs einer fahrerfigur, die sich bis zum oberen türrand erstreckt. Die dachlinie verläuft von der A-säule schräg zum dachaufbau;
die türeinfassung als teil des karosserieaufbaues geht als oberer abschluss zur dachebene in eine wölbung über, die zugleich eine
cockpitentlüftung ausformt.
Was sich als eine interessante gestalterische lösung im original darstellt, ist im hinblick auf die form der seitenscheibe der fahrertür
eine heikle angelegenheit. Die ausformung dieses karosseriebereichs war bei der -MMK- karosse nur rudimentär angelegt,
damit konnte ich die ausgebauten seitenscheiben nicht mehr verwenden und war ich gezwungen für abhilfe zu sorgen.
Ein ausschnitt vom screenshot: original seitenansicht der türposition:
das modell:
Die frontansicht nach überarbeitung: auflagerstreifen umlaufend zum flächenbündigen einbau der fotoätzteile der kühlerlufteinlässe.
Die karosserie im weiteren grundiert und lackierfertig:
Der cockpitbau: Armaturenbretträger aus dem -MMK- modell mit dem cockpitstück verbunden; eine grundkonstruktion aus dünnen
polystyrolprofilplatten wird zur dreidimensionalen struktur zusammengefügt. Die beifahrerposition bildet eine abdeckung der
beleuchtungselektronik. Abstimmung des einbaues mit der fahrerfigur. Einfügen des einbaues in die karosserie.
Nach erfolgter decklackierung wurde die hellblaue maske im frontbereich positionsgerecht lackiert. Anschliessend erfolgte das aufbringen
der startnummernkreise. Diese sind im -eigenbau- gefertigt; trotz verwendung von decalsoftner beim auftrag kam es bei der gewölbten
karosseriefläche im heckbereich zum einreissen der decalfläche; diese wurden nach dem trocknen händisch mit wasserlöslicher acrylfarbe verdeckt.
das farbliche absetzen der scheibenrahmen in mattschwarzer ausführung ; hier frontscheibenrahmen;
das abkleben des profils vor dem händischer auftrag mit dem spitzpinsel.
Zwei weitere details in der entstehung: zusatz-scheinwerfer im frontbereich, auspuffanlage,
Die karosseriescheiben: front und heckscheibe konnte ich vom -MMK-modell übernehmen. Den entsprechenden scheibeneinsatz
habe ich zunächst in seine scheibenelemente zerschnitten, die seitenscheiben wurden ausgemustert. Die frontscheibe wurde geteilt und
nach abstimmung der grössen auf die einbausituation wurden beide hälften in die überarbeitete karosserie passgenau eingesetzt.
Die heckscheibe wurde nach gleichemmuster behandelt und auf bewährte weise in die karosse eingesetzt bzw. dort befestigt.
Die beiden seitenscheiben sind aus dünnem folienprofil gefertigt. (stärke ca. 0,2mm). Entlang ihrer unteren anschlusseite ist ein
-montageprofil- als roter lackstreifen angesetzt. Entsprechend dem original wird die scheibe hier mit der karosserie, dem türprofil verklebt.
Was an der beifahrerseite links mit einer planen scheibenebene keinerlei probleme mit sich brachte, machte auf der fahrerseite
um so mehr schwierigkeiten. Die zuvor mit hilfe eine heiss-wasserbades verformte scheibenebene (folie) benötigte zur zusätzlichen
fixierung an der karosserie weitere klebestellen. Mit viel geduld und ausdauer gelang es schlussendlich die scheibe in position
zu bringen und dauerhaft am modell zu befestigen.
Der rennfahrer in seiner farblichen entstehung:
Nach der klarlackierung alle bauteile/details zur montage in einer aufsicht:
Der scheibeneinbau im einzelnen, hier die frontscheibe. Verklebung mit wasserlöslichem klebstoff im rahmen.
Das modell vor dem zusammenbau:
Das fertige modell im rundgang:
beste grüsse
claus