Taffy hat geschrieben:
Hallo, Roland,
mal wieder ein sehr praktischer Tip von Dir! Vielen Dank! Ich sammle solche Hinweise immer noch für mein Langzeitprojekt "Southdown Park 2". Irgendwann wird das was werden. Irgendwann...
Gruß, Taffy
Dank Dir, Du Balsamierer meiner Seele !
War da nicht mal was mit Fräsern ?????
Wenn Du Litze oder auch Tiffany-tape verlöten willst, nimm auf jeden Fall den Löthonig.
Duffhys,
Taffy sagt es. Elektronikhandel wie Conrad, Reichelt oder Andere, aber effektiver ob der Portoeinsparung ist der Baumarkt. Da hängen die Fläschchen mit Lötessenz
zum Weichlöten auf dem Haken.
Was noch zu ergänzen wäre - man sollte immer möglichst wenig Essenz auftragen, weil das Zeug die Angewohnheit hat wie Wasser im Fett zu "sprutzeln" und so auch dahin zu fliegen und zu "fressen" wo es nicht soll. Und es ist nunmal anorganische Säure drin...
Also nicht den im Flaschenstöpsel integrierten recht groben Pinsel verwenden, lieber ein Bündel ( die werden nämlich auch aufgefressen ) dünne feine Schulmalpinsel zulegen und damit arbeiten. Lieber nochmal etwas nachpinseln als gleich zu viel drauf bringen.
Wenn ich schon dabei bin - an diversen vorgestellten, selbst gelöteten Metallchassis in verschiedenen Foren fällt mir immer wieder auf, dass mit viel zu viel Lötzinn auf der Spitze des Kolbens gearbeitet wird. Das sieht man dann an den hässlichen Klumpen an den Lötstellen. Die weisen übrigens auch auf zu geringe Hitze beim Löten hin ( Zinn verfließt nicht richtig ). Es dürfen auf der zu verlötenden Fläche keine Zinnhügel stehen, sondern nur eine dünne Schicht. Die reicht aus.
Und auch hier - Nachverzinnen ist leichter als zu viel Zinn weg zu kriegen. Denn beim Wegmachen muss man mehr punktuell erhitzen, und das geht zu Lasten der Plastikstruktur ( Schiene oder was auch immer ).
Und wenn doch mal zu viel drauf ist - Teil in der einen Hand, Kolben in der anderen, Zinn schnell erhitzen und das Teil herumschleudern, so dass das Zinn wegfliegt ( Fliehkraft ). Aber nicht in der Nähe von Muttis Gardinen machen, die kriegen dadurch eventuell ein neues, aber unerwünschtes Lochmuster !
Und weil´s so schön ist : Es ist illusorisch zu meinen, man könne Stromschienen gut auf Stoß zusammenlöten. Das Leitermaterial ( Blech ) ist hauchdünn. Wie will man da am Stoß eine ausreichende Lötfläche haben. Resultat ist immer die Notlösung "Buckelstoß". Sieht nicht nur AA aus, ist auch eine potentielle Sprungschanze. Und im unpassenden Moment bricht die Lötstelle. Sieht man es nicht gleich ( Haarriß), sucht man lange und intensiv, weil plötzlich nicht mehr der optimale Stromfluss da ist...Was sich an Stößen empfiehlt ist 0,3 mm dickes Messingblech in Streifen von gleicher Breite wie die Schienenoberfläche zu schneiden, ca. 10 mm lang, schön säubern und komplett hauchdünn verzinnen.
Dann den Stoß auf gleicher Länge oben drauf verzinnen ( eine sichtbare Schicht Zinn), den Streifen mit dem Kolben heiß machen und wenn das Zinn fließt ( glänzt) schnell auf die Schiene legen, mit dem Kolben nochmal drübber und das sollte es gewesen sein. Das ganze auf der anderen Seite auch, und der Stoß ist fest, flach und gut leitend. Ein zweite Person ist von Vorteil, sie kann beim Andrücken des Streifens helfen ( besonders an den Enden andrücken, damit die keine harten Kanten bilden, die man dann erst langwierig plan polieren muss). Im optimalsten Fall tritt etwas Zinn unter dem Messingblech vor.
Das Ganze dann per Feile oder Diamantfräser o.ä. anpassen ist ja klar. Keine scharfen Ecken oder Kanten lassen.
Klingt schlimmer als es ist, aber man sollte eine alte Schiene zerschneiden und als Trainingsobjekt verwenden bevor man ans Eingemachte geht.
Roland