Eines meiner ersten Oldtimer-Slotcars überhaupt war der Ferrari 166MM von Ninco. Das Ninco-Modell ist dem Le Mans Sieger von 1949 nachgebildet. Und in diesem Jahr 1949 fand in Le Mans das erste Mal nach dem 2.Weltkrieg wieder ein 24-Stunden-Rennen statt. Also ist dieser Ferrari 166MM schon ein ganz besonderes Auto.
Am Ninco-Auto war mir von Anfang an aufgefallen, dass es für einen Oldtimer ziemlich breit ausfällt. Als dann Jahre später von Carrera der Ferrari „Uovo“ heraus gebracht wurde, schien sich zu bestätigen, dass meine Vermutung richtig war. Hier mal ein Vergleich:
Links das Modell des Ferrari 166MM „Uovo“ von Carrera, rechts der Ferrari 166MM von Ninco. Wie seinerzeit üblich, wurden die Karosserien auf fertig montierte Chassis gesetzt. Und die Chassis, die vor allem die Breite eines Autos wesentlich bestimmen, waren bei diesen beiden Autos gleich.
Eine Recherche in der Literatur und im www brachte leider keine eindeutigen Ergebnisse:
Buch „Ferrari“ von Lehbrink/Schlegelmilch: L/B/H = 4000/1600/1200mm.
Auf dieser Internetseite
http://www.ultimatecarpage.com/car/1406 ... hetta.html findet man hingegen folgende Maßangaben. L/B/H = 3607/1524/1067mm.
Nicht mal beim Radstand ist man sich einig. Die erste Quelle nennt 2250mm, die andere 2200mm. Wie soll man da ein exakt maßstäbliches Modell bauen????
Die Vermessung des Ninco-Modells ergab folgende Maße L/B/H = 120/52/34mm. Wobei ich die Höhenangabe bei dieser Betrachtung vernachlässigen möchte.
Der Vergleich mit den oben genannten Maßen zeigt, dass das Ninco-Modell, wie schon vermutet, auf jeden Fall zu breit baut. Die Länge liegt ziemlich genau im Mittel der o.g. Werte. Also was tun???
Da es wesentlich aufwendiger ist, eine Karosserie in der Länge zu ändern, entschied ich mich, die Karosserielänge von 120mm = 3840mm als Basiswert zu belassen und lediglich die Karosseriebreite zu reduzieren. So habe ich entschieden, dass der 166MM eben (1524+1600)/2 = 1562mm breit gewesen sein muss. Pasta!!!! Im Maßstab 1/32 wären das genau 48,8mm.
Um mein Le Mans Sieger Modell nicht gleich zu ruinieren, habe ich jetzt erst mal an einer blauen Ferrari 166MM Karosserie von Ninco geübt, die ich mal für 5 Euro auf einer Börse gekauft habe. Als erstes wurde die Karosserie zerlegt und mittig zersägt. Anschließend wurden beide Teile so lange plan geschliffen, bis eine Gesamtbreite von knapp 49mm erreicht war. Da der Ninco-Kunststoff sehr gut mit dem normalen Plastikkleber von Revell reagiert, konnten beide Hälften recht einfach wieder miteinander verklebt werden.
Wie man auf dem Foto sehen kann, wurde auch der Frontgrill mittig geteilt und um ein Gitterfeld reduziert. So kann ich ihn weiter verwenden und brauche hier kein total neues Teil bauen.
Da ich den umgebauten Ferrari aber unbedingt mit einem kompletten Cockpit versehen möchte, wurde ein neues Frontmotor-Chassis gebaut. Ein schönes Messinggetriebe, das ich mal von unserem Decalguru Wolfi erstehen konnte, treibt das Autochen an.
Aufwendiger als gedacht, wurde der Bau des Cockpits, da die Fahrerfigur hier fast auf dem Getriebe sitzt. Eine Abdeckplatte mit „Getriebeglocke“ wurde zurecht geschnitzt und geschliffen. Das war wesentlich aufwendiger, als es auf dem Bild unten aussieht.
Als nächstes wurden diverse Kleinteile, wie Sitze, Brooklandscheiben und die im Original ab geklappten Windschutzscheiben gebaut. Und bis heute sieht das Modell schon mal so aus:
Im Vergleich mit dem Carrera-Modell wirkt der Blaue schon deutlich schlanker. Und das war schließlich auch der Zweck der Übung.
Jetzt wird wieder der ein oder andere sagen, was soll der ganze Aufwand für die paar Millimeter. Aber ich stehe nun mal auf maßstäbliche Modelle und nichts ärgert mich mehr, als wenn eigentlich schöne Modelle so gar nicht zu den anderen Autos passen wollen, die neben ihnen in der Vitrine oder auf der Slotpiste stehen.
Gruß Frank