So. Ich hatte ja bereits eine blasphemische Arbeit für den Contest angekündigt – und hier ist sie. Vorab als "Nicht-Contest-Beitrag", weil ich die Umbauten, die der Contest zusätzlich erfordert hätte, aus ethischen und moralischen Gründen nicht ausführen konnte. Ich konnte es einfach nicht, obwohl ich alles Spoilerwerk schon daheim hatte – seht selbst:
Schade um die Verbreiterungen, aber in den 50ern waren Handwerksleistungen ja noch erschwinglich. Zu dieser Zeit geschah es nämlich, dass Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher in Burgstall (das G steht für Großaspach, dem Geburtsort Aufrechts) ein bislang unbekanntes Exemplar der Mercedes 300 SLR ergatterten und für den Renneinsatz vorbereiten wollten (Nach dem Projekt schlief die Zusammenarbeit wieder ein – bis 1967...)
Als Kontrast zum landläufigen Silber wählten die beiden rot, vielleicht auch um Enzo Ferrari in die Irre zu führen. Besonders zu beachten ist das Verbauen einer aus dem streng geheimen Weissacher Entwicklungszentrum "geliehenen" Rad-Reifen-Kombination. Gewagt und wenig traditionell, aber mit hervorragenden Handling-Eigenschaften. Hier ein Foto vom ersten Rollout mit lackierter Karosserie.
Nach kurzer Sposorensuche, konnte das Projekt endlich aggeschlossen werden. Natürlich unterscheidet sich die AMG-Version durch weitere Merkmale. Die Abgasführung mündet nun in einem armdicken Endrohr mit weniger Staudruck, Scheinwerferabdeckungen sucht man vergeblich. Wie Herr Aufrecht in einer seiner Visonen so schön sagte: "Irgenwann werden die Spiegel größer und eckig, weil man mehr sieht – und bei unseren Wagen sieht man den Gegner nur hinter sich!" und "Scheinwerferabdeckungen werden mir beim Alfa Spider auch nicht gefallen...)
Vom Cockpit gibt es so gut wie keine Fotos, es ist aber mit allen wichtigen Dingen bestückt, sogar mit Holz am Armaturenbrett und an der Mittelkonsole.
Irgendwie flog das geheime "Ausleihen" der GT-Achse auf. Sollen sie doch das Ding noch die nächsten 50 Jahre in ihren Safe sperren. Besser und nicht so überheblich schauen eh die Speichenräder aus (obwohl auch hier schon im Material getrickst wurde). Nicht zuletzt die enorme Ausleuchtung der Strecke konnte die rote Ursau kaum noch aufhalten... Schade, dass auch dieses Exemplar als verschollen gilt, aber es gibt ja noch Bilder:
Zum Schluß der Geschichte: Aufrecht und Melzer verloren sich aus den Augen und trafen sich erst 1966 wieder. Was im Jahr danach kam, kennt jeder...
Von den vorgesehenen Fahrern weiß man nur, dass sie den Rennfahrerhelm an den Nagel hingen und sich von da ab und bis heute bei zwei bekannten Milliardären als Assistenten verdingen...
Ich hoffe, dass ich ein wenig Licht ins Dunkel der roten Säue bringen konnte. (Und bitte Homer um Verzeihung für das, was ich mit seinem Bausatz angestellt habe
)