Hallo miteinander,
vielleicht geht es dem einen oder anderen auch so, manche automobile sind in gewisser weise mit der eigenen biographie verknüpft.
In diesem fall ist es ein Opel GT; er war mein fahrschulauto. Sicherlich für damalige zeiten doch sehr ungewöhnlich, mit einem
Opel GT seine stunden zwecks erwerb einer fahrerlaubnis zu bestreiten und die geschichte, weshalb das so war würde den rahmen des
-Forums- deutlich überdehnen, nur so viel, besagter Opel GT gehörte einem sportwagenfahrer mit fahrlehrerlizenz.........
Als ich neulich ein gut erhaltenes exemplar auf der strasse sah, noch dazu in jener prägnant rot-orangenen lackierung, wurde der wunsch geboren,
dieses automobil doch als slotcarmodell zu bauen, das zu beginn der eigenen fahrpraxis stand.
Bei den grundlagen, die für den bau in betracht kamen, fiel die wahl sofort auf den von -Revell- kostengünstig angebotenen plastikbausatz.
Aber doch zu früh gefreut: legt man wert auf eine formale und masshaltige übernahme - was ich mir in jedem fall zur zielsetzung machte -
erwies sich der kit als enttäuschung.
In den baumassen (länge, breite, radstand) nicht passend, in der formalen wiedergabe zu ungenau, was sich insbesondere an der heckpartie zeigte
(neigungswinkel heckschürze); es ergab sich solchermassen keine befriedigende ausgangsposition für m(eine) strassenversion.
Das projekt mangels brauchbarer basis aber jetzt aufstecken wollte ich jedoch nicht.
Ich schilderte den fall unserem mitstreiter -Tomato-; der brachte den Opel GT des herstellers -Carrera- ins spiel, mich damit zurück in die spur,
das wunschmodell zu erstellen. Aber auch hier zeigte sich, dass die übernahme nicht ohne gravierende schwierigkeiten von statten gehen sollte.
Der -Carrera- GT ist in einer rennausführung aufgebaut; die deutlichen kotflügelverbreiterungen sind das sichtbare zeichen für diesen sachverhalt.
Jetzt fiel die entscheidung nicht leicht: weiter mit dem -Revell- bausatz, oder den -Carrera- in die strassenversion zurückbauen.
Ich entschied mich, die -Carrera- GT karosse zu verwenden, was zunächst bedeutete, das modell zu entlacken (händisch, abschleifen der lackschichten),
anschliessend durch austrennen der kotflügelverbreiterungen die -überbreiten- abzunehmen um eine rohkarosse zu erzeugen.
Damit war die karosse der strassenversion auf dem tisch, jedoch ohne die kotflügel/radläufe. Die wurden nun, da soweit masstäblich übernehmbar,
aus der -Revell-karosse ausgeschnitten und in die -Carrera-basis eingesetzt. Die verklebung erfolgte mit -CA-kleber; die feinen fugen wurden
nach erfordernissen mit der- backpulvermethode- (und oder mit spachtelmasse) geschlossen und anschliessend verschliffen.
In der seitenansicht sind die kotflügeleinbauten klar erkennbar......, front und heckschürze fehlen noch.......
Die frontschürze mit dem kühlereinlass habe ich der einfachheit aus dem -Revell- übernommen; sie ist ein plastikformteil und musste nur
in der breite ein wenig den neuen einbaubedingungen angepasst werden. Anders verhält es sich mit dem heckabschluss, hier kam der
präzisen detailausbildung wegen das bauteil aus dem -Carrera- GT zur verwendung. Es wurde im richtigen neigungswinkel in die karosse
eingepasst und mit deren anschlussflächen verklebt, anschliessend verspachtelt.
Eine echte herausforderung stellte die wahl reifen-felgenkombination dar. Ich wollte schraubbare alufelgen verbauen, die sich für einen reifen mit
einem durchmesser von ca. 19mm bei einer reifenbreite von 5mm (aufstandsfläche) eigneten. Die felgen hatte ich nicht und auf die schnelle
waren auch keine im handel zu finden. Der passende reifensatz, aus einem ausgeschlachteten -Scalextric-MG- war im haus,
aber eben keine entsprechenden alufelgen, die meine vorgaben erfüllten.
Was sich fand, war ein satz -Slot.it- felgen 14.3/8, deren steg natürlich deutlich zu breit war; also mit -bordmitteln-, die felge so bearbeitet, dass zwei
hälften entstanden, damit die stegbreite reduziert, anschliessend die hälften plangeschliffen, und das ganze zu einer neuen felgenkonstruktion
(CA.-kleber) wieder zusammengeklebt. Dabei, der optik wegen, einen dünnen polystyrolstreifen auf den felgenebenen aussen/innen verklebt; so entstand
eine feine hinterschneidung im felgenprofil der ansicht. Die felgen erhielten im weiteren ein einsatzelement (stammt von einem ausgedienten-Revell-Porsche ) ,
das sie als einfache stahlfelge (jedoch mit 5 radmuttern anstelle der original GT felge mit 4;........)
Das chassis sollte wie bei meinen modellen üblich, die bauart des antriebs vom original übernehmen; hier frontmotor mit heckantrieb;
die zeichnung zeigt die bauart des chassis. Entgegen meiner ursprünglichen variante einen -slimeline- motortyp zu verbauen, ist das
ausgeführte chassis mit einem standard -FC-130- von -Mabuchi- bestückt. Die motorposition greift zwar etwas in den fahrgastraum ein;
das wird das cockpit nicht zu sehr tangieren.
Zurück zur karosserie: nachdem die rohkarosse mit der heckschürze und der front vervollständigt war, die vorarbeiten für den lichteinbau
(front und heck, fahrlicht scheinwerfer in der frontschürze, bitte fragt keiner, warum ich nicht versucht habe, die drehbewegung des scheinwerfermechanismus
der hauptscheinwerfer zu bewerkstelligen.....)und die abstimmung mit dem chassis erfolgt war, konnte mit dem lackierungsaufbau begonnen werden.
Mein besonderes augenmerk richtete ich dabei nochmals auf die übergänge der eingesetzten karosserieteile: alle fugen verschliffen bzw. nach verwendung von grundierfüller -unsichtbar-, keine fehlstellen erkennbar ?
Aus leidvoller erfahrung berichtet: in der rohkarosse sind polystyrolmaterialien unterschiedlicher materialität verbaut. (orange bzw. blau eingefärbte oberflächen)
Da die gefahr besteht, dass gerade substanzen wie diese farbstoffe bei verwendung von lösemittelhaltigen acryllacken frei werden könnten
- damit in die im weiteren noch aufzubringenden darüberliegenden lackschichten eindringen- wurde nach der grundierung auf die karosse
mit silbernem metalliclack eine art -sperrschicht- aufgebracht und mit schleifpapier feinster körnung (2000) -abgerieben-.
Das erklärt, warum die nachstehenden karosseriefotos das modell in stahlblechoptik zeigen anstelle der gewohnten grauen grundierung.
Der bau des cockpits steht an: die grundplatte aus dem -Carrera- dient als rahmen und oberer anschluss für den dreidimensionalen einbaukörper,
ausgesägt und mit dem armaturenbrettträger findet sie weitere verwendung. Der eigentliche körper, der wannenförmige einbau ist aus dünnen
polystyrolplatten (d: 0,5mm) erstellt, details wie das -gestühl- sind vom -Revell- bausatz übernommen.
Ein besonderer arbeitsgang ist der fahrerfigur gewidmet: Die ist eine -LMM-figur; sie wurde der einbausituation (armlängen/bewegungposition)
angepasst und farblich neu gestaltet.
bildbericht wird fortgesetzt.........
grüsse c.