Den Ferrari 250GTO gibt es als Slotcar schon seit Ewigkeiten. Mittlerweile hat ihn auch die Firma Fly in feinster Detaillierung heraus gebracht. Leider ist der aber mal wieder etwas breit geraten. Und so wollte ich mir doch lieber einen GTO selber bauen.
Die Pinkkar-Karosse, die überall verfügbar ist, gibt die Proportionen für meine Begriffe deutlich besser wider als die Fly-Modelle. Und da Fly die Detaillierung ihrer Ferraris auf Topniveau gebracht hat, sollte mein Eigenbau da nicht zurück stehen.
Als Vorbild für die Lackierung diente mir ein Ferrari 250GTO, der 1963 am Rennen zur Targa Florio teilgenommen und den 8. Platz im Gesamtklassement errungen hatte. Im Unterschied zu den Fly-Modellen haben die Ferraris von Pinkkar nämlich nicht 2 sondern 3 seitliche Lüftungsschlitze. Und so sollte auch mein Vorbildauto diese 3 Lüftungsschlitze aufweisen. Außerdem saß der Fahrer im Vorbildfahrzeug auf der rechten Fahrzeugseite und nicht auf der linken, wie bei den Fly-Modellen bisher üblich.
Hier erst mal das Foto des Originals.
Dann ein Foto des fertigen Modells in ungefähr der gleichen Fotoposition zum Vergleich.
Das Modell bekam von mir ein komplettes Cockpit gebaut, in dem eine Fahrerfigur von MRRC Platz genommen hat. Wegen der Fahrerposition auf der rechten Seite musste selbst das Armaturenbrett neu gebaut werden, da auch bei den Pinkkar-Ferraris der Fahrer links sitzt. Das Chassis mit Frontmotor ist wieder ein Eigenbau nach bekanntem Bauschema auf Basis des Cobra-Chassis von MRRC. Als besonderes Highlight bekam es Speichenfelgen von MMK spendiert, die meiner Meinung nach besonders edel wirken, leider aber auch ihren Preis haben.
Auf diesem Foto kann man die Haken zur Sicherung der Motorhaube erkennen, die ich aus sehr dünnem Draht gebogen habe. Ebenfalls ist erkennbar, dass ich die Scheibenrahmen nur mit Farbe und nicht mit Baremetal-Folie angelegt habe. An dieses Material habe ich mich bisher noch nicht ran getraut. Ich habe nach der Methode von Matthias einen silberfarbenen Eding-Stift benutzt. Vor dem Überlackieren sah das super aus. Nach dem Lackieren war der Silberglanz aber deutlich geschwunden.
Da auch die Scheibenwischer bei einem rechts gelenkten Autos anders herum sitzen, konnte ich die originalen Scheibenwischer des Pinkkar-GTO nicht mehr verwenden und habe auf Repros aus dem Uni-Sortiment zurück gegriffen.
Leider sitzt die Heckscheibe nicht wirklich bündig in der Karosse, was auf diesem Foto allerdings schlimmer aussieht als im Original.
Im Hintergrund sieht man schon das Modell eines Ferrari Dino 246SP, 1ter Nürburgring 1962, den ich auch demnächst hier mal vorstellen werde.
Zum Schluss noch eine Heckansicht. Die Rücklichter stammen aus dem 1/43er Sortiment der Firma Tron aus Italien. Die Auspuffrohre entstanden aus Aderendhülsen. Die Decals für Startnummern und Nummerschilder sind übrigens selbst gedruckt. Nur die Ferrari-Embleme sind zu gekauft.
Sicherlich war das viel Arbeit für ein Profanmodell wie den Ferrari 250GTO, weil den doch jeder hat. Aber ich glaube, dass auch so ein Ferrari 250GTO mal einen Eigenbau wert ist.
Gruß Frank