Taffy hat geschrieben:
@blacky: ja, die eigene Authentizität... wenn man in einem so -zwar selbstbestimmten- engen Korsett im Tagesablauf steckt, wie ich das in der Regel tue, dann mag man sich vielleicht in der Freizeit nicht auch noch durch "Originalitätsanforderungen" gängeln lassen. Geht mir immer öfter so, je mehr der Job manchmal belastet. Ich habe bei diesem Car die gestalterische Freiheit und das "Werden" sehr genossen. Eine Idee kam zur anderen. Das war ohne blabla ein kreativer Prozess, wie ich ihn in unbeschwerteren Zeiten einmal im Zeichnen und Malen gefunden habe oder auch mal im Schreiben (ich erinnere mich da an eine Geschichte von einem Jungen, der einen Hotrod baut....).
Hallo Taffy, an dieser Stelle hätte ich jetzt eigentlich
zumindest einen grünen Grinskopf erwartet
Ich neige mein Haupt...
Aber Du verzeihst mir sicher eine Frage - wie gehts dem Kerl mittlerweile ?
Taffy hat geschrieben:
... aber ich kann Dir sagen, dass man mit der Lupe eine deutliche Kante sieht, man fühlt sie auch mit dem Fingernagel. Aus normalem Sehabstand fällt dies jedoch nicht auf. Vielleicht habe ich auch vorher den Klarlack zum Versiegeln der Decals zu dick aufgetragen.
Wie meinst Du das mit der Kapillarwirkung?
Gruß, Taffy
Ja, das Gleiche stelle ich auch fest. Das weiße Decal trägt schon spürbar auf -wenn man es weiß und es darauf anlegt dies sehen und spüren zu müssen.
Kapillarwirkung - irgendwo hatte ich beschrieben, dass man die eventuell noch feinst weiß abgesetzte Kante des ACT -Decals weg kriegt, indem man verdünnte Farbe der darunterliegenden Oberfläche mittels eines ganz dünnen Pinsels und viel Fingerspitzengefühl an dieser Kante via Kapillarwirkung entlang rinnen läßt.
Noch mal zu Eigenkreation - ich kann genau nachvollziehen was Du fühlst, wenn das Werk nach und nach Form annimmt.
Und bei allem Originalitätswahn - allein wenn man sich einmal vor Augen führt, wie viele private Rennserien es in den USA gab/gibt und was da alles fuhr und fährt und in welchen teilweise exotischen Dekovarianten,
dann sage ich mir - was macht eine originalgetreue Bemalung / Dekoration gegenüber einer entsprechend guten eigenen Kreation eigentlich wertvoller ?
Meine Auffassungf ist - Originalität hat ihre volle Berechtigung. Aber ich finde es ebenso schön, bei mir ein Auto stehen zu haben, das so nur bei mir steht und das nicht ein deja vu auslöst wenn ich andere Bastelfans und scratchbuilder besuche...
@Matthias - Danke für den Tipp mit der ELWODS - Folie. Wird gleich bestellt. Zum Glück habe ich nur noch einen Bogen ACT weiß...
Mein neuestes Erlebnnis mit ACT weiß ist schon fast lächerlich.
Ich helfe einem Freund beim Erstellen einer Karosserie für die "Zwergen" - Klasse der Süddt. Classics in 1/24.
Es sollen längs mittig zwei 6 mm breite weiße "Rallyestreifen" drüber laufen.
Was liegt näher als dazu ACT weiß zu nehmen ?
Denkste. Es ist mir nicht gelungen, dieses Decal vom Trägerpapier auf die Oberflächezu transferieren. Der Kleber hat extrem gepappt, so daß der Streifen entweder sofort am Finger beziehungsweise an der Pinzette festhing, und sich dann stehenden Fußes zusammendrehte, rollte und was auch immer. Auf Grund seiner geringen (!!!???) Dicke konnte man den Streifen auch nicht mehr entzwirbeln.
Nach zehn erfolglosen Streifen gab ich auf.
Ich nahm mir das Tragflächendecal einer Spitfire 1/24 von Revell und schnitt aus den Invasionsmarkierungen die passenden weißen Streifen zurecht. Die ließen sich wunderbar herüber ziehen und decken hervorragend.
Welch Glück, dass ich kartonweise Flugzeugdecals habe...
Da ich diesen Effekt nie beobachtet habe wenn ich ACT weiß bedruckt und versiegelt aufgebracht habe, denke ich, dass es wirklich an der sehr dünnen Struktur im Blankozustand liegt. Oder die Dinger altern auch irgendwie. Wobei - ich habe vergilbte AutoWorld - decals aus den späten Sechzigern wieder ausgeblichen und verwendet und sogar diese alten Klopper ließen sich problemlos verarbeiten.
Die Wege auch des Hobbies sind seltsam
Gruß Roland