Hallo miteinander,
mit dem bautyp 65 versuchte - Maserati Frankreich - auf basis vergangener bauserien, ein konkurrenzfähiges
wettbewerbsfahrzeug für das rennen 1965 zu erstellen. Mit dem fahrerteam Jo Sifffert und Jochen Neerpasch
ging man an den start; leider wurde das fahrzeug nach einer stunde fahrzeit in einen unfall verwickelt und konnte das
rennen nicht wieder aufnehmen. Damit endete bedauerlicherweise die teilnahme der marke -Maserati- in Le Mans nach
einem jahrzehnt der präsenz.
Als mir im spätsommer vergangenen jahres das angebot gemacht wurde, einen masstäblichen karosserieabguss dieses
bautyps 65 zu erhalten, habe ich natürlich zugegriffen. Bereits beim studium von originalaufnahmen kamen jedoch grösste
zweifel auf, ob ich das modell je fertigstellen würde können. An dem nachstehenden foto ist gut zu erkennen, das mit
einfachen -bordmitteln- eine komplexe cockpitverglasung, wie sie dem fahrzeug als formal prägende gestalt zu eigen ist,
ich nicht ohne hilfe würde realisieren können.
Um es vorwegzunehen, ich habe ein erfahrenes -Forums-mitglied angesprochen, das mir seine hilfe und mitwirkung
bei der anfertigung einer solchen scheibenform zusagte; ohne dieses zutun wäre das -Maserati-modell ein fragment geblieben.
An dieser stelle nochmals meinen grossen dank für die begleitung in sachen scheibenfertigung.
foto aus: 24 Heures du Mans (C. Moity, J-M.Teissedre)
Mit einigen bauskizzen und der resinekarosserie als baugrundlage ging es zunächst darum, die bedingungen für die
cockpitverglasung zu bestimmen, um im späteren ggf. noch detailveränderungen am karosseriekörper vorzunehmen.
Nachdem die massbezüge der scheibenkonstruktion annähernd bestimmt waren, musste für alle folgenden bauabschnitte
zunächst ein passendes fahrwerk erstellt werden.
Es wird sofort erkennbar, dass nur eine sidewinderanordnung die gesetzten vorgaben erfüllt, will man ein cockpit als dreidimensionales
einsatzstück ins modell bringen. Denn insbesondere dieses modell wird von der tatsache geprägt, dass die einsicht ins cockpit
mehr bieten sollte als die aufsicht auf eine horizontale abdeckebene. Wollte man zudem an der hinterachse reifendimensionen
verbauen, die deutlich am original orientiert sind, die verschraubten alufelgen von -Racer- verwenden, wurde der bau des chassis
durchaus anspruchsvoll, wenn man die doch nicht übermässige innenbreite des modells im bereich der hinterachse betrachtete.
Es mussten manche bauteile der hinterachskonstruktion bearbeitet werden.
(der bund von spurzahnrad und der angrenzenden alufelge ist in der baubreite gekürzt, die beiden bauteile mit der achse verklebt)
Für das chassis wählte ich ein ausgedientes -Fly- fahrwerk (sidewinder mit Shortcan, Mabuchi FC 130); es musste nur in einigen wenigen
punkten überarbeitet werden.
Im weiteren konnte nun der blick wieder auf die front mit der cockpitverglasung gerichtet werden. Es wurde zunächst eine art -stempelform-,
zur scheibenform erzeugt, die in den weiteren arbeitsgängen stück für stück zur endgültigen passform verfeinert wurde.
Als grundlage hierfür diente die eingangs gezeigte bauskizze sowie abbildungen vom originalfahrzeug.
In unterschiedlichen bearbeitungsgängen wurde nun die passende cockpitscheibe entwickelt. Dabei wurden -probestücke- durch dünnes
polystyrolmaterial erzeugt, die in abstimmung auf die tatsächliche einbausituation, die resinekarosserie, gefertigt wurden.
(anmerkung: die abbildungen zu den scheibenflächen zeigen die bereits aus dem stempelformat (siehe oben) ausgeschnittenen scheibenstücke)
Es zeigte sich nach einigen versuchen, dass das scheibenelement zugleich die frontscheibe mit den seitenscheiben umfassen musste,
nur so war ein stabiler einbau zu ermöglichen. Die gewölbte und im grundriss halbkreisförmig angelegte frontscheibe wird mit einer
im unteren bereich angeformten kleinen abkantung ins modell geklebt; die angeformten seitenscheiben hingegen, deren form
eines geneigten, im schnitt leicht gewölbten rechteckes entsprechen, werden auf der oberseite der geschlossenen türflächen aufgelegt
und an ihrem ende in einem vertikalen anschlag gehalten.
(das vertikale auflager wird schlussendlich von einem profilstreifen des scheibenrahmens abgedeckt)
Einige fotos, die die entstehung der cockpitverglasung verbildlichen:
Nachdem die scheibenform gefunden war, wurde das augenmerk wieder auf den weiteren aufbau des modells gerichtet:
das cockpit wurde auf einem ausgedienten resingussformstück zum einbauteil erstellt, das chassis mit der fahrlichtelektronik komplettiert.
Das modell nach weiteren detailarbeiten :
Vor der endgültigen decklackierung erfolgte nochmals eine -passprobe- mit der cockpitverglasung :
Damit der dreifarbige decorstreifen in fahrzeugachse in seiner dimension mit dem original weitestgehend übereinstimmt, wurde vor der
decalfertigung aus einem papierstreifen die benötigte breite bestimmt, zu den startnummern die passende zahlen/- schriftgrösse.
Nach den lackierarbeiten alle wesentlichen bauteile vor dem einbau in einer zusammenschau :
Die türen des cockpits sind im original rahmenkonstruktionen mit eingesetzten scheibenflächen; im modell werden die rahmenwirkung
durch feine vorgefertigte streifen aus polystyrol, profilbreite 0,1 mm hergestellt. Sie sind auf die scheibenflächen aufgeklebt.
Das modell vor dem endgültigen zusammenbau: karosserie, cockpiteinbau, fahrwerk :
Der Maserati tipo 65 :
beste grüsse
claus