Mal wieder was Neues aus der Can-Am-Ecke.
Der March 707 war schon immer ein Traum-Rennwagen für mich. Erst recht seit ich ihn letztes Jahr beim Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring in natura erleben konnte.
So sah der March 707 am Nürburgring 2006 aus. (Foto: Frank Haseloff)
Der March 707 beim Can Am Rennen in Donnybrooke 1970. Am Steuer der Chris Amon.
(Quelle: unbekannt)
Hier ein Foto vom Can Am Rennen in Laguna Seca 1970.
(Quelle: „Can-Am“ von Pete Lyons, Seite 134)
Und noch mal Laguna Seca 1970. Man kann gut erkennen, wie breit so ein March ist.
(Quelle: „Can-Am“ von Pete Lyons, Seite 167)
Nach diesem Erlebnis musste auch ein March in 1/32 her, um daraus ein Slotcar zu bauen. Aber woher nehmen. Ich habe dann mehr zum Vergleich eine zerschossene March 707-Karosse von Carrera Uni gekauft. Über den March 707 gab es nämlich mal einen Artikel mit maßstäblichen Zeichnungen in der COL. Der Vergleich mit den Zeichnungen offenbarte, dass die Uni-Karosse gar nicht so schlecht ist, wie sie auf den ersten Blick wirkt. Die Breite ist 1mm zu gering. Die Länge passt. Allerdings stimmen die Kotflügelausschnitte nicht, die vorderen Kotflügel sind insgesamt zu kurz geraten und das Heck samt Spoiler stimmt überhaupt nicht. Heck und Seiten waren bei meiner Karosse sowieso kaputt. Aber das Hauptproblem bestand darin, dass diese Uni-Karosse aus Lexan ist. Und auf Lexankarosse stehe ich überhaupt nicht. Ich bevorzuge Hartplastik oder GFK.
Da die Aufsicht der Lexan-Karosse sehr gut dem Vorbild nachgebildet wurde, habe ich trotzdem versucht, aus dieser Karosse was zu machen.
Zuerst stand die Frage, mit was lassen sich Kunststoffplatten an Lexan kleben. Versuche ergaben, dass das am besten mit Sekundenkleber funktioniert.
Da aber dann auch Übergänge von Kunststoff zu Lexan weg zu spachteln sind und die vorderen Kotflügel verlängert werden mussten, habe ich als nächstes versucht, ob Füllspachtel (2K-Spachtel aus dem Autozubehör) auf dem Lexan hält. Zu meinem größten Erstaunen hielt der Spachtel hervorragend auf dem Lexan dieser March-Karosse. Also frisch ans Werk.
Die Lexankarosse ist hier bereits an den Seiten und am Heck mit 0,5er bzw. 1,0mm Kunststoffplatten beklebt. Vorn wurden die Kotflügel mir Füllspachtel verlängert und auch die Frontschnauze ist schon bearbeitet.
Damit am Heck überhaupt eine Verbindung zwischen Kunststoffplatten und Lexan hergestellt werden konnte, mussten vorher Kunststoffwinkel am Lexan angeklebt werden. Das erfolgte ebenfalls mit Sekundenkleber.
Da diese Kleberei aber kaum auf Dauer halten würde, musste jetzt die Karosse ausgesteift werden. Und da der 2K-Spachtel so prima an dem Lexan haftete, sollte Epoxitharz mit Glasfasergewebe laminiert ebenfalls eine gute Verbindung mit dem Lexan eingehen können.
Die Innenseite der Karosse wurde mit Harz eingestrichen und anschließend dünne Streifen aus Glasfasergewebe mit einem schmalen Spachtel in das Harz eingedrückt. Dann wurde noch eine weitere Schicht Harz auf das Glasfasergewebe aufgetragen.
Auf dem Foto sieht es jetzt zwar irgendwie grün und klebrig aus, aber es hat funktioniert und ging wirklich recht einfach.
Jetzt ist die Karosse hart wie eine GFK-Karosse, nur dass sie eine Außenschale aus Lexan hat. Und da sich zumindest das Lexan dieser Uni-Karosse auch gut schleifen lässt, bestehen für eine spätere Lackierung keine Bedenken.
Hier ist die Karosse nun schon weiter bearbeitet und die neuen Radausschnitte sind angelegt.
Auch die Frontspoiler sind schon dran. Sie wurden aus mehreren Lagen Kunststoffplatten gefertigt, so dass sie recht stabil sind. Allerdings werden sie einen harten Einschlag in die Bande trotzdem kaum überstehen. Mal sehen, ob ich mir da noch was anderes einfallen lasse.
Hier sitzt bereits das fahrfertige Chassis unter der Karosse und auch der Heckspoiler wurde schon mal dran gesteckt. Selbst der Fahrer hat schon mal Platz genommen.
Noch ist einiges an Arbeit nötig, bevor ich ans Lackieren denken kann, aber man kann schon ganz gut erkennen, dass auch dieses Autochen ganz ordentlich werden sollte. Die ersten Runden hat er schon gedreht und dabei dank seiner enormen Breite prima Zeiten hingelegt.
Weitere Fotos gibt es, sobald er grundiert bzw. lackiert ist.
Gruß, Findulini