Hallo Leute,
hier wieder mal was Neues zu meinem Lieblingsthema Can-Am-Rennwagen.
Von einem Freund bekam ich vor Wochen eine etwas zu groß geratene Karosse eines McLaren M6B geschenkt. Die hellgrünmetallic beschichtete bzw. bedampfte Plastikkarosse stammt allen Anschein nach nicht aus der Modellbauecke sondern ist wohl als reines Kinderspielzeug entstanden. Was damit anfangen? Zwei McLaren M6 (ein M6A und ein M6B) gibt es schon in meiner Sammlung und ein Dritter sollte nicht noch dazu kommen.
Da fiel mir der McLaren M6B Ford 429er aus der 69iger Can-Am-Serie ein. Der McLaren Ford von Mario Andretti war auf dem Chassis eines McLaren M6B von 1968 aufgebaut worden. Da die Fahrzeugbreiten mit den Reifenbreiten von der 68iger zur 69iger Saison deutlich gestiegen waren, hatte man auch das originale M6B-Chassis für den Ford überarbeiten. Die Karosse war auch ziemlich in die Breite gegangen und zeigt das mit Kotflügelverbreiterungen vorn und hinten (siehe Fotos unten).
Hier der McLaren M6B Ford 429er beim Can Am Rennen in Riverside 1969. In dem Rennen belegte Andretti den 3. Platz.
Was lag da also näher, als eine sowieso zu breite McLaren M6B Karosse in diesen McLaren M6B Ford 429er umzubauen. Zumal dieser McLaren Ford eins der wenigen Autos in der 69iger Can Am Saison war, das den neuen und ultraschnellen McLaren M8B Paroli bieten konnte. Leider scheint es an der notwendigen Werksunterstützung durch Ford gemangelt zu haben, so dass der McLaren M6B Ford 429 erst beim 9. und somit drittletzten CanAm Rennen in Laguna Seca 1969 seinen ersten Renneinsatz hatte. Man belegt gleich einen achtbaren 4. Platz . In Riverside gab es dann schon einen 3. Platz zu feiern. Und beim Saisonende in Texas fiel das Auto mit Motorschaden aus (hatte Ford keine neuen Teile geliefert???-man weiß es nicht).
So, genug gelabert. Jetzt ein paar Fotos vom Bau dieses Autochens.
Das war die Ausgangsbasis. Da mir die Karosse für den doch recht breiten 429er Ford immer noch zu schmal erschien, wurde sie mittig durch gesägt. Außerdem waren die vordern Kotflügel bei dieser Karosse zu stark gewölbt und wurden deshalb ebenfalls abgesägt und flacher wieder aufgeklebt. Zum Glück ließ sich der Kunststoff der Karosse hervorragend und stabil verkleben.
Nach 3 Tagen Kleben, Spachteln und Schleifen sah die Karosse dann so aus. Die Grundform des McLaren M6B Ford 429er ist bereits gut erkennbar. Aber es fehlen noch viele Details.
Ärgerlich war jetzt, dass ich den Ford nun doch zu breit gemacht hatte. Ich hatte beim Festlegen der Karosseriebreite schlicht die hinteren und vorderen Kotflügelverbreiterungen zu schmal in Rechnung gesetzt. Jetzt war die Fuhre rund 2mm zu breit und so was ärgert mich schon. Also noch mal in der Mitte zersägen und neu zusammen geklebt.
Wie man am dem verspachtelten Spalt in der Karosseriemitte erkennen kann, ist der McLaren Ford jetzt wieder schmaler. Auch erkennbar, die vorderen Flaps aus 0,5er Alublech und die Abdeckung aus 0,3er Alublech auf den hinteren Kotflügeln. Der McLaren Ford hat nämlich hinten seitlich überstehende Karosseriekanten (siehe Fotos oben) und wie will man die anders realisieren als mit Blech, denn Anspachteln hält nicht.
Die Karosse war somit erst mal halbwegs fertig, jetzt ging’s an die Anbaubauten/Details.
Hier mal die ersten Anbauteile, wie Zusatzspoiler vorn (0,3er Alublech), Spiegel (Fly-, Ferrari 512S), Frontscheibe (aus Eisteeflasche geschnitten), die Seitenschweller (0,3er Alublech), die Halterung für den Heckspoiler (aus Messingrohr und 0,3er Messingblech gelötet), den Heckspoiler samt seitlicher Flügel (aus 0,3er Alublech mit Kunststoffkern), und der Zusatzflügel am Heck (0,3er Messingblech).
Zwischenzeitlich war auch schon mal das Chassis entstanden, das ich immer selber baue. So konnte schon mal die erste Anprobe erfolgen. Alle Teile sind nur angesteckt bzw. aufgelegt.
Das Chassis ist fast fertig, vorn die langen Schrauben werden noch gekürzt. Leider habe ich keine McLaren Felgeninserts mehr, so dass erst mal diese Felgen her halten müssen.
Chassisansicht von unten. Wen es interessiert, dem kann ich noch eine paar zusätzliche Angaben zum Chassisbau machen.
Die Cockpitwanne fertig ich für diese Can Am Autos gern aus 0,3er Alublech. Die einfache Cockpitwanne lässt sich leicht herstellen und wird direkt auf das Chassis geschraubt.
Hier hat schon mal der Fahrer Platz genommen und auch die Motor- und die Getriebeattrappe sind zu sehen.
Das Lenkrad stammt aus dem 1/43er Modelbaubedarf. Die Lenksäule wurde mit einer Aderendhülse verlängert. Der Feuerlöscher entsteht aus einem Stück von einem Schaschlikspieß und einer seitlich abgeschliffenen Stecknadel.
Soweit der aktuelle Stand. Jetzt wird lackiert und dann gibt’s weitere Fotos.
Gruß findulini