Hallo slotcarbastler,
hallo LM-begeisterte,
bevor ich den baubericht zum 52íger LM´Mercedes 300 SL abschliesse - ich hoffe in nächster zeit das zu schaffen - wollte ich aber unbedingt ein -projekt-
zeigen, das ich seit langem begonnen, dessen fertigstellung sich aber immer wieder hinauszögerte...........
Die rede ist vom -Nardi- Le Mans rennwagen. Die zusatzbezeichnung -bisiluro-, übersetzt doppeltorpedo, beschreibt anschaulich die damit verbundene
formale gestalt des fahrzeuges als zwei durch einen dünnen -mittelbau- verbundene rohrartige einzelprofile.
( so, lieber -Taffy- ich kann auch -zigarre-, und dann gleich noch als doppelpack
....)
Die fahrwerkskonstruktion des ungewöhnlichen rennwagens wurde vom italienischen ingenieur E. Nardi entwickelt, die karosserie in zusammenarbeit mit dem
italienischen architekten C.Molino entworfen und optimiert. Angetrieben von einem kleinen vierzylindermotor mit rund 750 cm3, eingebaut in eine rahmenkonstruktion
erreichte der wagen dank seiner aerodynamisch geformten karosserie spitzengeschwindigkeiten jenseits der 210 km marke.
Diese karosserieform ermöglichte zwar solche höchstgeschwindigkeiten, war aber auf grund ihrer ausgeprägten richtungsinstabilität sehr empfindlich
gegen sogeffekte im windschatten überholender teilnehmerfahrzeuge; diese tatsache führte schon sehr schnell zum ausscheiden aus dem rennen 1955 durch unfall.
Die modellvorlage habe ich von -AA- bodies, England, bezogen, der kit enthielt eine laminierte karosse und das cockpithauben formteil.
Wie oftmals, wenn zusammenhänge beim bau eines modells unklar sind, bzw. wenn das fahrwerk gebaut werden muss, half mir vor baubeginn eine kleine übersichtsskizze:
Nachdem der abguss mängel hinsichtlich der präzision von trennlinien, karosseriekanten und dem markanten kühlergrill zeigte - die feinen lamellen der
gitterstruktur waren teilweise zusammengelaufen bzw. ausgebrochen, stand zunächst die korrektur bzw. die neuanlage der karosseriedetails im vordergrund.
Spachtelarbeit war angesagt !
Im nächsten arbeitsschritt erfolgte der bau des chassis: als motor bot sich ein -Mabuchi- FK 050 slimline an, der länglich flach bauende antrieb erwies sich
geradezu als ideal für den einsatz an der stelle als -inliner- im mittelbereich zwischen den -rumpfteilen-; die reifenradkombination konnte ich durch verwendung
von schraubbaren alufelgen bzw. von passenden reifen aus dem -PPL- sortiment (bezug: -Slot-stop-) lösen.
Das chassis selbst ist eine längsrahmenkonstruktion aus verklebten ( CA-kleber) polystyrolprofilen, materialstärke 1mm.
Innenansicht der karosse: die anlage der basisebenen (für vorderwagen zwischen rumpfstücken) zur aufnahme der schraubzapfen.
Der -rohling- lackierfertig, abgestimmt auf das fahrwerk.
Als herausforderung erwies sich der bau des kühlergrillgitters. Hatte ich doch die gegossene version wegen ineinander verlaufender bzw. ausgebrochener gusslinien
abgefräst, war nun guter rat bei der wiederherstellung gefragt. Zunächst probierte ich dem original entsprechend, einzelne gebogene stäbe aus feinem
runden metalldraht zu verwenden; das stellte sich als sackgasse dar, da es mir nicht gelang, alle teilstücke in gleicher formqualität für ein einheitliches
erscheinungsbild herzustellen. Also zurück, ein anderer ansatz: ich arbeite gerne mit polystyrolprodukten, daher nun auf einem zunächst planliegenden papierstreifen
klebte ich die entsprechende anzahl von rundstäben (durchmesser 0,3mm) auf das trägerpapier. Die verklebung der einzelnen stäbe erfolgte durch
eine wässrige lösung aus dem -Pattex hobby kleber, transparent-. Nach dem aushärten wurde die gesamtform (einschliesslich dem trägerpapier) vorsichtig
der karosserieform entsprechend über einer gerundeten tischkante in form gebogen, bzw. nach weiterem ausrichten der gesamtform schlussendlich
gerade geschnitten.
Die weiteren arbeiten am modell umfassen neben dem obligaten einbau der beleuchtung für fahrlicht an front und heck noch die erstellung der fahrerfigur, sowie
im speziellen das anfertigen eines kleinen decalsatzes.
Und so steht der -Nardi- nun auf dem fahrbahnstück:
beste grüsse
claus