Hi Scratchbuilder
schönes Frühlingswetter, ein Paar freie Tage zu Ostern und Covid19 zwingt uns alle mehr oder weniger in den stay at home Modus...... unangenehm...... aber zum Glück haben wir ein Hobby welches die Situation etwas erträglicher macht.
Über neue Projekte sinnieren, planen oder gleich angehen, lange aufgeschobene Bausätze rauskramen und bauen........ und für etwas Anregung und Smalltalk in den einschlägigen Foren schmökern.
Ich habe einiges an Bildern auf meiner Festplatte liegen um den ein oder anderen Baubericht daraus zu machen um etwas als kleine Anregung hier im Forum hochzuladen.
Also dann...................... viel Spaß beim schmökern
.......das Auto..... mal wieder was aus England
Lola Cars Typ T70 MK3B, natürlich kommt dafür nur ein Fein Design Bausatz in Frage
Bosmek hat hier schon seine 2 sehr gut gebauten Fein Design Lola Modelle gezeigt aber das liegt nun schon zwei drei Seiten bzw. einige Jahre zurück, ich denke da kann ich mal was von meinem Basteltisch posten ohne eine Lola schwemme hier im Forum zu verursachen.
Der Aufbau von dem Modell ist ein Mix aus schön genug für die Vitrine, renntauglich für die Holzbahn
und nicht von der Stange aufgebaut – daher wurde eine andere Variante gebaut die so nicht von Fein Design Modell erhältlich ist.
Die Entscheidung viel auf folgendes Vorbildfahrzeug:
1000km von Buenos Aires 1970, gefahren von Carlos Reutemann und Jackie Oliver
Die GFK Karosserie aus dem Bausatz wurde sorgfältig aufgearbeitet denn auch bei den hervorragenden und vorab ausgeschnittenen Laminate der Fein Design Bausätze kommt man nicht umhin kleine Fehlerstellen auszubessern und überall gleichmäßig dicke Kanten herzustellen damit am fertigen Modell das Finish stimmt.
Auch bei der Lola habe ich wegen der Rundungen im Bereich der Schweller wieder zu dem sehr leichten Hartschaum gegriffen um das einkleben des Fahrwerks zu vereinfachen.
Der Hartschaum ist mit Stabilit in die Karosserie geklebt.
Dann folgte noch eine kleine Änderung an der Kühleröffnung oben auf der Front die einen kleinen Windabweiser bekommen hat. Solche Modellierarbeiten an Karosserien die gefahren werden mache ich ausschließlich mit Backpulver und dünnflüssigem Sekundenkleber - das lässt sich sehr gut verarbeiten, ist sehr stabil und wiegt so gut wie nichts
Damit waren die Vorarbeiten an der Karosserie abgeschlossen und alle Teile des Bausatz wurden zur Probe zusammengesteckt um zu prüfen ob alles exakt passt bevor die Farbe drauf kommt.
Dann konnte es an die recht aufwendige Lackierung gehen. Die Decals hatte ich bei MSN im Siebdruck verfahren erstellen lassen und für die Farbe folgte der Griff in meinen Zeropaint Fundus.
Nach dem grundieren der Karosserie wurden für viel Farbtiefe vier Schichten Midnight blue aufgetragen und zwischen jedem Lackgang mit 2000er Abralon nass geschliffen.
Dann sollte der Mittelstreifen mit Candy gold lackiert werden. Um diesen auf der Front exakt dem Vorbildfahrzeug anzupassen braucht es eine Abklebeschablone. Dafür habe ich das Startnummerndecal abgepaust und ausgeschnitten um für den Streifen die exakte Breite ermitteln zu können.
Die angefertigte Papierschablone für den Mittelstreifen wurde mit etwas Tape so exakt wie möglich auf der Karosserie fixiert und dann an deren Rand die Karosserie abgeklebt. Abschließend kommt die Schablone wieder runter und frei bleibt die zu lackierende Fläche.
Um ganz sicher zu gehen kann man bei Mittelstreifen die vorne in Radien auseinander gehen erst einmal den Lack nur hauchdünn aufnebeln und danach das Tape entfernen um zu kontrollieren ob der Mittelstreifen perfekt sitzt. Dann neu abkleben und wenn nötig dabei die Linienführung korrigieren.
Decals kamen bei diesem Modell nicht nur auf die Karosserie sondern auch auf die Seitenscheiben, damit diese grifffest sind braucht es auch hier noch Klarlack. Die Decals welche den Scheibenrand samt Schrauben nachbilden kamen auf die Lexanteile und erst nach dem trocknen der Decals wurden die Glasteile ausgeschnitten, die Kanten vorsichtig geschliffen und auf Doppeltape geklebt damit kein Klarlack auf die Innenseite der Scheiben laufen kann.
Dann wurden noch die umlaufenden Kanten geschwärzt und die Scheiben klarlackiert. Erst mit einer Schicht Gunze Klarlack und abschließend einer zweiten Schicht 2K Klarlack.
Die Scheiben wurden noch auf der Innenseite mit einer scharfen Klinge vorsichtig angeritzt und abgewinkelt um die aufgestellten Fenster nachzubilden.
Während der Lackierphase der Karosserie habe ich immer wenn ein bisschen Zeit über war angefangen die Kleinteile vorzubereiten, glücklicher Weise sind die der Lola nicht all zu kompliziert und auch die Menge hält sich in Grenzen.
Hier mal die Teile für den Fahrereinsatz. Alle Teile wurden grau grundiert und mattschwarz lackiert, einzig die Sitze habe ich mit schwarz semi matt lackiert.
Die Fotoätzteile für das Armaturenbrett bekamen natürlich auch noch einen Überzug mit matt schwarz, nach dem trocknen der Farbe können die hochstehenden Details wieder blank geschliffen werden. Dafür eignen sich feste Nagelfeilen mit 3000er Körnung sehr gut.
Die Fahrerfigur passt auch bei diesem Fein Design Modell perfekt und bedarf kaum Nacharbeit, einzig die Formtrennlinien sollten entfernt und die Spalte bei den Schultern verspachtelt werden.
Hier mal ein Bild mit der fast fertigen Fahrerfigur, schon mit 1:43er Decals einwenig verschönert und einem leichten washing versehen, nur der Klarlack, das Gurtzeug und ein Paar Nietchen an dem Helmschild fehlen noch.
Das Armaturenbrett wurde noch mit einigen Kippschalter aus Fotoätzmaterial gesupert und die Armaturen bekamen mit etwas 2K Epoxy Kleber einen Glasscheiben Effekt.
Für die Spritzwand zum Motorraum wurde mittels Papierschablone eine Aluplatte aus 0,2mm Blech in leicht gebürsteter Optik gefertigt, aufgeklebt und mit ein Paar Nietchen verziert.
Dabei immer mit Kleber ohne Lösemittel arbeiten um unschöne weiße Schleier durch Ausgasungen zu vermeiden.
Manchmal nehme ich - bei ganz kleinen Klebestellen - einen Sekundenkleber Gel, dies natürlich sehr sparsam und sobald die Klebestelle hält lege ich das verklebte Teil in Wasser bis der Kleber völlig getrocknet ist. So lassen sich die unschönen weißen Spuren der Ausgasungen bei den meisten Sekundenkleber recht zuverlässig vermeiden.
Bei den Fein Design Modellen ist das immer so einwenig wie ein DejaVu
denn der Aufbau ist doch immer sehr ähnlich, was heißt - meistens Decals anfertigen um eine etwas abweichende oder gar völlig andere Variante als die erhältliche bauen zu können.
Beim bauen selbst gehe ich dementsprechend auch immer sehr ähnlich vor, was heißt – erst einmal Karosserie vorbereiten und mit den Lackierarbeiten beginnen
Decals auf die Karosserie
und weil zwischen den Arbeitsschritten immer alles schön trocknen muss lässt sich zwischenzeitlich z.Bsp. der Fahrereinsatz bauen
ja ja....... falscher Audowagen
ging ja um den hier
Bei den Teilen für die Motorartrappe der Lola MK3B wurden die angegossenen Ansaugtrichter der Vergaser abgeschnitten und durch gekürzte und aufpolierte Aderendhülsen ersetzt. Damit diese gut ausgerichtet und stabil verklebt werden können empfiehlt es sich kleine Stifte aus Polysterol Rundmaterial als Befestigungshilfe in die Vergaser- oder Motorartrappe zu setzen.
Die Motorartrappe sollte noch als Nachbildung der Benzinleitung eine umlaufende Ringleitung bekommen. Es gibt Shops die für solche Nachbauten einiges im Sortiment haben..... leider nur selten verfügbar und für den Bau meiner Lola waren nur zwei Wochen Zeit, also musste ich was basteln.
Ich habe für die Nachbildung der besagten Benzinleitung 0,5mm Stahlflexleitung von Scaleproduction und ein 1mm Edelstahlröhrchen aus meinem Fundus genommen. Von dem Röhrchen wurden 4 gleich große Stückchen abgeschnitten und mittig 2mm ausgeklinkt
Diese vier Röhrchen habe ich dann seitlich an die Vergaser der Motorartrappe geklebt
noch mit etwas Clearfarben von Gunze in rot und blau angemalt und der besagten Stahlflexleitung versehen, ich denke das Ergebnis sieht ganz annehmbar aus.
und da ist es wieder........... das DejaVu,
auch bei den Motorartrappen ist der Arbeitsablauf und das was zu tun ist meistens sehr ähnlich
ok ok.... bin ja schon wieder bei der MK3B
Die Lola MK3B hat ansonsten nur wenige Anbauteile die bei den Fein Design Kits hervorragend passen und nur etwas Lack zur Fertigstellung benötigen – Rückspiegel, ein Scheibenwischer, ein Paar Lämpchen, ein Reifen im Heck und naja........ das befestigen der Scheiben und Abdeckungen der Scheinwerfer....... das braucht schon etwas mehr Zeit aber alles in allem eine schöne Wochenend-Arbeit.
An den Bausatzfelgen habe ich noch das Felgenbett abgefräst und bei Jens Scaleracing extra breite Zierringe in Auftrag gegeben.
Ich hoffe das fertige Slotcar gefällt
Der Klarlack ist wie üblich ein 2 Komponenten Klarlack von Lesonal.
Die erste Schicht im Mischverhältnis 5-3-1, nach leichtem Überschleifen die zweite Schicht 5-3-3
Die Bauzeit der Lola lief über ca. 2 Wochen bzw. ca. 40 Arbeitsstunden + ein halber Tag für die Decals
Kosten Material gesamt ca. 450 Euro
Bei manchen Aufbauten kommen noch ein Paar zusätzliche Kleinteile dazu, hier mal als beispiel ein Kühler Pärchen, entstanden aus der Restekiste
und gerade bei offenen Rennwagen dürfen Bauteile wie z.Bsp. ein Überrollbügel nicht fehlen, sind bei den Fein-Design Modellen natürlich immer dabei.
Besonders die offenen T70 die es in unzähligen Varianten gibt sehen als Modell mega aus, selbst nicht ganz so breit und in knalligen Farben sind die auf der Bahn wie auch in der Vitrine ein Augenschmaus
Die Simoniz T70 bedarf gerade bei der Lackierung einem geübten Händchen da das Decal auf der Front nur mit einer gewissen Routine, guten Nerven, heißem Wasser und einem Fön fehlerfrei gelegt werden kann.
Falls ihr Fragen habt, nur zu
Wünsche Euch allen ein schönes langes Oster Wochenende,
ich für meinen Teil gehe jetzt meine eigene Lola weiter bauen
Beste Grüße
LMK