Hi Leuts,
Endspurt
Part 4.….. der Erste wird gebaut
Viel außergewöhnliche Arbeit gibt es an so einem verhältnismäßig einfach aufzubauenden Slotracer ja nicht und deshalb handle ich das hier recht kurz ab, aber………… für die öfters erwähnten Problemzonen wie Figurenbau und Lackierung gibt es dafür ein Paar Zeilen mehr
Für das Urmodell diente als Vorbild der Jaguar den John Filbee 1968 / 69 bei Modsports-Rennen gefahren hat, daher lehne ich mein Modell beim Aufbau auch optisch einwenig an diesen an.
Los geht es mit dem Interieur wo als erstes der Fahrersitz im Bereich der Motoreinhausung ausgespart und eingepasst wird, auch am Rücken der Figur wird im unteren Bereich noch etwas Material abgenommen….. halt so das alles gut passt und die Fahrerfigur mit Lenkrad nicht zu gequetscht am Armaturenbrett sitzt.
Dann wird das tiefgezogene Interieur passend ausgeschnitten und alle Teile lackiert…… ich mache das nicht mit dem Pinsel sondern alles mit der Airbrush oder Tamiya Spraydose um ein gutes Finish zu erreichen.
Wenn ich wie im Fall des Jaguar alle Interieurteile schwarz lackiere verwende ich unterschiedliche schwarz wie z.Bsp. schwarz matt für das Interieur, schwarz seidenmatt für die Sitze, rubber black für das Lenkrad ect. - so ergibt sich ein leicht sichtbarer Kontrast wodurch die einzelnen Teile besser wirken.
Der Fahrerfigur Typ 2 von Jens Scaleracing werde ich noch ein etwas anderes aussehen verpassen da eine Figur mit Overall und Stulpenhandschuhen doch mehr für einen Prototyp Rennwagen anfang der siebziger gemacht ist.
Ich zeige Euch hier mal wie solch eine Figur mit vertretbarem Aufwand und ohne einen Doktortitel in Modellbau umgebaut werden kann um ein passendes Aussehen für ein GT Fahrzeug aus den 50er oder 60er Jahre zu bekommen.
Einen erstmal nur grob zugeschnittenen 1mm dicken Polystyrol Cheet mit Sekundenkleber aufkleben….. dieser wird den Hemdkragen bilden.
Diesen dann mit dem Bastelmesser grob in Form schneiden und vorne für den Halsausschnitt V-Förmig einkerben, bei der Gelegenheit mit dem Bastelmesser mittig in den Oberkörper eine Linie / Nut einritzen und auf einer Seite davon mit der Klinge etwas Material abschaben um die Knopfleiste vom Hemd darzustellen. Das V im Kragen und die Nut mittig am Körper zeichne ich mir vorab immer mit einem Bleistift an ……
Nun mal dünn grundieren damit man mehr sieht…… und die Formgebung des Hemdkragen mit einer Nagelfeile fertig stellen. Die Unterarme werden noch geändert da das Hemd kurzärmelig werden soll, dabei werden auch die unpassenden Stulpenhandschuhe zu kürzeren umgearbeitet - auch wieder mit einem Bleistift anzeichnen und Stück für Stück vom Unterarm mit dem Bastelmesser Material abnehmen, darauf achten das der entstehende Absatz am Handgelenk und Ellenbogen ringsherum gleichmäßig ist und beide etwa die gleiche Höhe haben.
Nun die Figur komplett endgraden und mit 1000er Schleifpapier feinschleifen, an schlecht zugängigen Stllen geht das gut mit einem Glasfaserpinsel, dann grundieren um eventuell noch vorhandene Fehlerstellen besser sichtbar zu machen
Wenn alles zufriedenstellend aussieht kann lackiert werden, auch bei einer Figur wird das Ergebnis wesentlich besser wenn der Lack mittels Airbrush dünn und gleichmäßig aufgetragen wird
Sicherheitsgurte sind eigentlich bei britischen Fahrzeugen mit diesen Baujahren nicht zwingend nötig…… meiner bekommt dennoch welche. Hier greife ich gerne auf die selbstklebenden 3M Gewebebänder und fotogeätzten Gurtsysteme zurück, damit lässt sich sehr einfach arbeiten und es kostet nicht viel.
Für eine abschließend stimmige Optik sollten die Arbeiten mit der Figur im Interieur und mit dem geplanten Modell gemacht werden.
Gurte auf die Figur kleben, den Kopf drauf, das Lenkrad in die Hand und ab damit ins Auto.
Noch das Armaturenbrett mit Decals versehen und ein Paar Schalter silbern anmalen.
Für eine komplette Ausstattung werden noch die Kleinteile wie Feuerlöscher, Handbremshebel, Schaltknüppel und Überrollbügel eingeklebt…… damit ist das Interieur fertig
Als nächstes ist die Karosserie dran, diese bekam noch ein Paar Löcher in die Front und alle Fensterkanten wurden von innen mit Spritzspachtel abgepinselt um gleichmäßige Kanten am Modell zu bekommen - ansonsten sehen solche GFK Karosserien nach dem lackieren immer einwenig unschön aus. Abschließend Grundierung drauf und mal kurz einwenig nass mit 2000er Abralon drüberschleifen.
Der Jaguar von John Felbee hatte ein Lackdesign wie die Alan Mann Wagen, also habe ich auf die Grundierung eine dünne lage weiß lackiert und danach ein sehr helles rot, nach dem trocknen der Farbe abgeklebt und mit dem eigentlich etwas zu kräftigen Tamiya goldmetallic den Mittelstreifen lackiert…….. ich fand einwenig mehr Kontrast der Farben besser.
Das Tape vom Abkleben sollte nicht zu lange auf der Karosserie verbleiben, ich entferne das nach spätestens 10 Minuten in einem sehr spitzen Winkel durch langsames gleichmäßiges ziehen.
Nach etwa einer Stunde kam auf die Stellen wo später die Decals kleben noch ganz dünn einwenig Klarlack, ich mache das immer bei transparenten Farben wie rot, orange oder gelb um ein einbluten der Farbe in die Decals zu unterbinden. Dann kamen die Decals drauf, ganz typisch für die Privatiers bei der Modsports keinerlei Sponsoren sondern nur 3 Startnummern…… die gleiche wie Felbee wobei ich mir da einen kleinen Gag mit der gespiegelten 1 erlaubt habe. Mit einwenig warmen Wasser und einem Schuss Haushaltsessig werden die Decals geschmeidig und lassen sich gut aufbringen.
Über Nacht die Decals gut durchtrocknen lassen - dann folgt die erste dünne Klarlackdusche
…….. nach dieser kann er ungestört bei mir im Keller auf dem Warmwasserspeicher trocknen.
Nun wird die Karosserie nochmals mit 2000er Abralon nass überschliffen und Baremetallfolie um die Scheibenrahmen, Türgriffe, Rück- und Frontleuchten geklebt. Leider hatte ich nur noch ein Paar schlecht klebende Reste die für den Jaguar herhalten mussten…… naja…. optisch wird’s für ein zum rennenfahren gedachtes Modell reichen, aus einem Stück geklebt sieht natürlich besser aus.
……… dann kommt der finale Klarlack drauf
Das Chassis steht noch vom Masterbuild fahrfertig aufgebaut……. das Interieur ist auch fertig…….. jetzt kann das Auto eingeklebt und zusammengebaut werden. Beim diesem Jaguar wird neben den Bauteilen wie Scheiben, Lampen und Auspuff auch abschließend nur wenig gesupert, ein fotogeätzter Scheibenwischer, zwei Haubenverschlüsse……. mehr braucht es eigentlich nicht.
Ich hoffe der Jaguar und der kleine Bastelbericht dazu hat Euch gefallen. Die ersten zwei gebauten Hardtop E-Type haben übrigens ihr DSC Debüt inzwischen hinter sich, Fahrzeugvielfalt vom Starterfeld erweitert, sehen auf der Bahn klasse aus und fahren sich extrem gut - Mission erfüllt
Beste Grüße
LMK