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 Betreff des Beitrags: Ferrari 612p CanAm
BeitragVerfasst: 12. Jan 2014, 17:45 
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Hi Scratchbuilder, Ferrari und Can Am Fans,


nach einigen halbherzigen Versuchen von Ferrari mit umgebauten und eigentlich für Europa konzipierten Rennwagen in der Can Am Fuß zu fassen war der Ferrari 612p der Erste rein für die Can Am entwickelte Rennwagen. Einzig die 12 Zylinder Antriebeinheit entstammte aus dem 512 und deren brachiale Power von weit über 600Ps hatte ja schließlich Leistung im Überfluss.
Leider ging die Scuderia in Sachen Rennteamunterstützung nur halbherzig zu werke und deshalb blieben trotz top Fahrleistungen des Autos und dem exelenten Rennfahrer Chris Amon hinter dem Lenkrad dauerhafte Erfolge aus.

Ein wunderschöner Prototyp ist er aber trotzdem, Grund genug diesen als Modell im Slot zu bewegen.

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Vor einiger Zeit begann die Suche nach dem allerersten Bausatz von Fein Design, denn genau dieser war die erste Ausführung des Ferrari 612P wie oben auf dem Bild, noch ganz clean ohne spätere Änderungen wie zusätzliche Kühler, Luftleitbleche oder das große Flügelwerk.
Für die Suche braucht es halt einwenig Gedult da es von dem damals noch völlig unbekannten Hersteller wohl nur so etwas um die 20 Stück gab und das nun mittlerweile auch gut 10 Jahre her ist.

Irgendwann bekommt man alles

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Da der 612p der Erste Fein Design Kit war entsprach dieser vom Material und vor allem von der Ausstattung noch nicht dem heutigen Fein Design Standart der gerade im Slotcarbereich mittlerweile seines Gleichen sucht. Aber selbst in den Anfängen von Fein Design war die Karosserie dank des sehr akribisch arbeitenden Hersteller schon sehr gut und es bedurfte nur weniger kleine Korrekturen.
Der seltene FD Ferrari wird wohl nur gelegentlich mal ein Paar Runden Auslauf bekommen……. und Rennen höchstens mal bei einem Fein Design Meeting. Solche Autos baue ich gerne etwas aufwendiger, scale und wenn möglich ohne Kompromisse.

Erstmal ist ein kleines bisschen Überarbeitung der Karosserie angesagt denn der Hecküberhang ging etwas zu weit nach hinten über die Hinterräder hinaus und wurde um ca. 2mm reduziert, weitere zu erwähnende Arbeiten wären das ich das Windleitblech auf der Front vor der vorderen Groundeffekt-Öffnung in der Höhe mit etwas Pattern Resin verdoppelt habe und in der Öffnung wurde der Bereich vor dem Kühlergitter mit einem polierten Alublech nachgebildet.
Die FD Ferrari sind mit Nietlöcher übersät - so irgendwas um die 500 Stück, da auf keinem Foto das den Ferrari in der Größe passend gezoomt zu dem 1:24 Modell diese Nieten zu sehen sind habe ich die Löcher alle zugespachtelt um ein fotorealistisches Modell bauen zu können. Nur die gut zu sehenden Nieten an dem erwähnten vorderen Luftleitblech und im Bereich der kleinen Frontscheibe wurden gesetzt. Alles andere an der Karosserie war zumindest in meinen Augen perfekt.
Aus Stabilitätsgründen sind die vorderen Kotflügel nun unter den Abluftgitter geschlossen ausgeführt und von unten kam fest an die Front eine 0,8mm CFK Platte, der Steg unter der Kühleröffnung wäre dünner sicher näher am Vorbild aber beim geringsten Abflug auch hinüber. Der Heckspoiler und die vorderen seitlöichen Flaps sind aus 0,5mm CFK und aus 0,3mm CFK ist das in die Karosserie integrierte Luftleitblech des seitlichen Kühler.

Ich baue Modelle mit Änderungen und anzufertigen Teilen immer erstmal “ trocken “ - also ohne Lack - um sehen zu können ob alles passt und erst nach Abschluss aller Anpassungsarbeiten geht es an den Farbauftrag. Der Lack sollte bei dem Modell natürlich perfekt werden, also wird jede Lackschicht dünn aufgebracht und vorsichtig nass geschliffen bevor die nächste drauf kommt. Ist zwar recht aufwendig und dauert wegen der Trockenzeiten deutlich länger aber das Ergebnis wird so halt um einiges besser. Auf dem Auto sind zwei Schichten weiße Grundierung, zwei Schichten italienisch rot von Zero Paints und ein hauch Klarlack damit das rot nicht in die Decals einbluten kann. Dann kamen die Decals drauf und abschließend zwei dünne Schichten 2K Klarlack.

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Das Chassis für den FD Ferrari ist ein älteres LMK Chassis was ich mal vor Jahren unter einem für die DSC gebauten Ferrari 612p von Völkl verwendet hatte und da die eingestellten Abmessungen so halbwegs passten kann ich es hier gut weiter verwenden. Es wurde Teilweise aktualisiert und bekam die neuere Grundplatte aus Edelstahl mit etwas anderer Gewichtsverteilung und der aufgedoppelten Trimmplatte im Motorenbereich wodurch auch die Achsböckchen höher kommen und weiterverwendet werden konnten. Die alten CFK Teile sind ebenfalls geblieben, nur die Vorderachsböckchen wurden noch geändert da eine Einzelradaufhängung mit 3° negativem Sturz verbaut war die ich nicht mehr verwenden wollte.
Und natürlich die Räder…… die viel zu kleinen Räder die bei der DSC leider nötig sind und mit Durchmesser von 23mm Vorne und 25,5mm hinten den Ferrari geradezu lächerlich aussehen lassen verloren ihre Gummis und es wurden neue für eine scale Optik auf die Sigma Felgen geklebt, nun mit Durchmesser von 25,5mm Vorne und 28,5mm Hinten und in Form geschliffenen Flanken

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Für den vorbildgerechten Aufbau des Ferrari wurden nahezu alle Anbauteile des Kit geändert oder neue gefertigt und da dem Kit kein tiefgezogener Fahrereinsatz beilag habe ich einen scratch gebaut, diesen wegen der flachen Karosserie sehr tief bis 0,5mm über das Chassis da bei dem Ferrari 612p der Fahrer fast komplett im Auto sitzt. Mir war auch wichtig den Fahrereinsatz von der Ausstattung und Optik möglichst an aktuelle FD Kits anzulehnen um am fertigen Auto den typischen FD Charakter wiederzugeben den die Modelle von Karl Heinz Hornberg haben. Wichtig war mir hier auch das Sitzmuster, der Feuerlöscher oder die Schaltung in typischer FD Manier. Als Fahrerfigur dient die neue aus 0,2mm Folie tiefgezogene LMK Figur, ebenso neu ist der Fahrerkopf mit der aus Lexan tiefgezogenen Brille. Körper und Helmdesign ist alles lackiert und mit einem leichten washing versehen, angegurtet ist der Fahrer mit Stoffgurten.

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Das Armaturenbrett habe ich von dem FD Kit übernommen, bei diesem rückseitig Nachbildungen von Armaturengehäusen aus Polystyrol Rundmaterial angeklebt und mit Lackdraht eine Verkabelung nachgebildet, auf der Vorderseite wurden die ursprünglichen Gravuren der Armaturen entfernt um mit Decals arbeiten zu können.

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Die Motorartrappe des FD Kit hat den Versatz genau falsch herum - nun kommt, mit leichten Anpassungsarbeiten, eine von einem späteren Fein Design Ferrari 612p Modell zum Einsatz, diese ist nicht nur von der Ausführung korrekt sondern mit den aufgesetzten Mutternachbildungen auch wesentlich detaillierter. Unter dem Heck bleibt die Auspuffanlage aus dem Kit, die Getriebeartrappe entstammt ebenfalls von dem späteren Fein Design Ferrari 612p Modell und wurde wegen des geänderten Hecküberhang der Karosserie noch leicht modifiziert, die Schläuche der hinteren Bremsbelüftung sind aus Strohhalmen gebastelt und die Verstrebungen aus 0,8mm CFK Stangen.

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Angefertigt wurden noch Campagnolo Felgen mit sehr tiefer Felgenschüssel und der Überrollbügel,
ein Paar Gitter waren noch anzupassen, dazu noch einige kleine Details wie Haubenverschlüsse oder ein Paar Nieten im Heckspoiler, so……………. ich habe so ziemlich fertig.

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Noch ein Paar Detailbilder

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Vielen Dank auch an Karl Heinz Hornberg für Bildmaterial, etliche hilfreiche Tipps und Teile, besonders für die kleinen Gitter für die Ansaugstutzen…….. damit konnte auch die Motorartrappe fertig gebaut werden

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Ich hoffe natürlich der Ferrari gefällt

Beste Grüße
LMK


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 12. Jan 2014, 17:45 


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 Betreff des Beitrags: Re: Ferrari 612p CanAm
BeitragVerfasst: 13. Jan 2014, 09:06 
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Hallo LMK,

Bevor der aufbruch in den montag sein muss, muss ich dir einfach sagen, was du hier wieder, aber auch bei deinen anderen arbeiten zeigst,
ist einfach nur mit grosser klasse, besser mit -meisterklasse- zu bezeichnen.
Insbesondere deine detailarbeit fasziniert mich besonders; mit welcher perfektion du diese handwerklich erstellst und in einem modell so
zum einsatz bringst, dass man denkt, anders kann das sowieso nicht aussehen, bringt mich einmal mehr zum staunen. :clap2

Beste grüsse

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Ferrari 612p CanAm
BeitragVerfasst: 13. Jan 2014, 09:48 
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Muss mich Claus anschliessen, diese Qualität der Ausführung ist so gut, da könnte das problemlos auch ein (noch) grösser Maßstab sein. Die Lackierung ist erste Sahne. Wie bekommt man das so frei von Einschlüssen und Unebenheiten hin?
Gruss,
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Ferrari 612p CanAm
BeitragVerfasst: 13. Jan 2014, 12:33 
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Hi ihr Zwei

@ Claus

Danke für dein Lob, freut mich immer sehr das von dir zu lesen denn du weist ja was ich von deinen Baukünsten und den daraus resultierenden exelenten Ergebnissen halte

Auch wenn einen der große Maßstab zur Detailierung antreibt kann man es gerade durch die Größe wesentlich einfacher umsetzen als bei den 1:32er……… Armaturen wollte ich bei einem 1:32 nicht planfräsen.


@ Tomato,

Für glatte Flächen braucht es natürlich vom Modell eine gute Basis mit glatten Flächen und anständigen Gravuren - bei FD schon mal immer Top. Der Lackauftrag ist nie ganz glatt und neigt an Kanten ( also auch an beiden Seiten von jeder Gravur ) eine Erhöhung zu bilden , mit jeder Lackschicht wird das nochmals höher. Das ist am Ende deutlich sichtbar da bei der Größe der Modelle keine Flächen vorhanden sind die das dem Auge entziehen. Dagegen hilft nur jeden Lackgang zwischen zu schleifen. Ich nehme dafür Schwammfeilen mit einer 2000er Körnung und schleife das nass, immer ohne Druck auszuüben und achte dabei auf das Schleifbild bis es nicht mehr unterbrochen ist.
Die Letzte Klarlackschicht muss dann natürlich ganz dünn drauf und auch alle Parameter von der Einstellung des Lack, Raumtemperatur ect. sollten stimmen, sonst muss man da auch wieder schleifen und sich abschließend den Wolf polieren.

Diesen Aufwand betreibe ich natürlich auch nicht immer, das muss schon ein besonderes Modell sein. Mit Staub habe ich zum Glück keine Probleme da ich die Möglichkeit habe in ziemlich staubfreier Räumlichkeit zu lackieren und wenn wirklich mal ein Fussel oder Fehlerstelle im Lack ist muss das halt ausgeschliffen werden und dann mit Politur dran bis nixmehr zu sehen ist.

Beste Grüße
LMK


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 Betreff des Beitrags: Re: Ferrari 612p CanAm
BeitragVerfasst: 13. Jan 2014, 12:58 
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Hallo Leo,

Der masstab macht´s. Die grösse kommt eben deinem anspruch, wie so ein modell aussehen kann (....oder sollte? ) sehr entgegen.
Stelle ich mir das gezeigte modell ohne diesen grad der perfekten detailierung vor, wird das ergebniss
- selbst bei perfekter oberflächenbehandlung - doch nur ein durchschnittliches sein................. :(
Aber ich gebe zu, hier nicht objektiv argumentieren zu können, da du wie ich, die einzelheit eines modell doch sehr schätzen...... :D

beste grüsse

claus

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