So hat das Dilemma vor kurzem angefangen:
Auf Basis einer Universalschiene von Carrera (danke noch mal an Peter) wollte ich mir meine Testbahn erstellen. Die Schienen wurden ihrer Stromleiter beraubt und auf eine Holzplatte verschraubt. Anschließend wurden die Übergänge leicht verspachtelt und die Bahn in grau lackiert. Die Leiter wurden mit Kupferfolie wieder aufgebracht um somit eine Bahn für Zweileiter- als auch Dreileiterbetrieb zu bekommen. Das ganze hat funktioniert, ist aber am Schienenmaterial gescheitert, dass sich ohne die Stromleiter im Lauf der Zeit durchgewölbt hat und die Bahn unfahrbar machte...
Als denn! Neuer Versuch: mittlerweile konnte ich Sohnemann davon überzeugen einen Teil seines Riiiiiesenzimmers für ne Holzbahn zu opfern. Der war wie zu erwarten hellauf begeistert! Also am Mittwoch auf zum Baumarkt und je zwei Platten mit gleichen Maßen für Unterbau und Fahrspur besorgt .Als Unterbau reichten eine 16er Span roh, da ein großer Teil der Bahn eh auf Kästchen ruht in denen hauptsächlich Lego untergebracht ist. Das eigentliche Bahnmaterial besteht aus einer 5mm starken Hartfaserplatte. Der Vorteil dem Zimmerverlauf (nämlich ums Eck) folgen zu können kommt bei der Holzbauweise natürlich voll zum tragen. Ich habe einen schönen Verlauf skizziert in dem nahezu keine Gerade vorkommt und in dem sich jede Kurve in die nächste einfügt...mit Kaufschienen nicht zu machen! Als Freund der Universalfahrzeuge sollte meine Bahn auch als Dreileiter gebaut werden ,die Slottiefe von 5mm ergibt sich aus der Hartfaserplatte und der dritte Leiter liegt einfach auf der Grundplatte. Der Schlitz wurde nicht gefräst sondern mit je zwei Schnitten mit der Stichsäge ausgesägt (3mm breit, Slotabstand 11cm) und zwar mit einem Blatt für Laminat (Zähne nach unten!). Das ging wider Erwarten so gut, dass ich die Methode durchaus weiter empfehlen kann.Die Schnitte sind natürlich nicht 100% exakt, aber beim Fahren merkt man das keineswegs! Daraus ergaben sich drei Teile, die nur noch grau gestrichen und passgenau mit dem Untergrund verschraubt werden mussten. Das Kupferband für die Leiter hat mir mal jemand zukommen lassen, allerdings mit einer Breite von 25 mm. Daraus habe ich mit 4 Klingen und einer Abrollvorrichtung aus Lego die Streifen von 5mm geschnitten... klappte erstaunlich gut!
Hier wird schon das Kupferband für den 3. Leiter verklebt, da das Band schon ziemlich alt ist wurde vorher eine Schicht Kontaktkleber aufgebracht um den Halt zu verstärken:
Am Stoß der beiden Platten wurde das Band nach unten durchgefädelt und mittels Lüsterklemmen angeschlossen.
Hier ist der Innenteil eingefügt:
Und das Zwischenteil folgt:
Das gleiche Spiel mit dem Kupferband auf den übrigen Teilen:
Und nach gerade mal 15 Stunden Bauzeit (inkl.Band schneiden) konnte die Bahn das erste mal befahren werden!
Als Fazit kann ich sagen dass sich der Aufwand für eine derartige Bahn wohl vertreten läßt, zumal die Fahreigenschaften denen einer Evolution oder sonst was durchaus überlegen sind, das Geratter wie bei der Eisenbahn gehört der Vergangenheit an!