Hallo, Leute,
es ist von Baufortschritten zu berichten!
@Andi: ja, das sind die Auspuffanlagen!
@Eisenhein: beide Seiten sind schön, abwarten!
Jetzt aber:
Das Chassis ist fertig. Auf die Chassisgrundplatte habe ich mit 2K-Kleber ein Aluröhrchen aufgeklebt, in das der Leitkiel eingesteckt wird. Erste Versuche, bei diesen Chassis die Leitkielaufnahme auch mit Sekundenkleber zu kleben, erwiesen sich als untauglich. Ich habe hier erstmals einen der mir bis dato unbekannten gefederten Leitkiele von Ninco (Bestell-Nummer 80106) verwendet und habe einen guten Eindruck davon. Die Federkraft ist nicht zu hoch, die Vorderachse wird durch die Feder nicht angehoben. Bin gespannt, wie sich das im Fahrbetrieb bewährt. Die Kabelführung hinter dem Leitkiel ist wieder mit Sekundenkleber und Füllmittel zur Versteifung aufgeklebt und ist erforderlich, weil der weit nach hinten versetzte Kühlergrill des Wagens die Freigängigkeit des Leitkiels beeinträchtigte.
Als nächstes habe ich mir den Bau der Räder vorgenommen. Der Napier hat komplett schwarz lackierte Speichenräder. Um dies mit den Speichenrädern von Penelope Pitlane darzustellen, sind einige Arbeitsschritte nötig. Die Räder bestehen aus Aluminiumfelgen mit Nabe, in die jeweils zwei Fotoätzteile eingepasst werden (hier schon schwarz lackiert):
Dazu wird zunächst das im Bild rechts befindliche Fotoätzteil in die Felge eingesetzt und entlang der Nabe in die Felge eingepresst. Ich habe dazu einen auseinandergeschraubten Kugelschreiber verwendet:
Man muss dabei vorsichtig zu Werke gehen, damit sich der Einsatz gleichmäßig und nicht schief in die Felge setzt. Im Ergebnis sieht das dann so aus:
Dann habe ich die Radnabe schwarz lackiert, das linke Fotoätzteil eingesetzt und mit einer 16mm-Töpfchenfelge in die Felge eingepresst, um das Teil anzupassen. Die Felge hat am Außenbund einen Durchmesser von 17mm und passt damit umgedreht exakt in die Speichenfelge hinein:
Während das erste Fotoätzteil mit Klemmpassung sicher in der Felge hält, habe ich das zweite (obere) mit 2K-Kleber eingeklebt. Die Felge außen noch schwarz lackiert, den Zentralverschluss eingeklebt, fertig:
Das ganze mal 4, und schon war wieder ein kleines bisschen Lebenszeit vernichtet.
Auch die Auspuffanlage erforderte etwas Aufwand. Leider sind die 3 aus relativ weichem Zinn gegossenen Teile nicht besonders passgenau. So musste ich die beiden linksseits befindlichen Auspuffanlagen jeweils zwischen den Krümmern und dem Aupufftopf trennen und mit Aluröhrchen verlängern. Der Ansatz der Röhrchen am Krümmer wurde verspachtelt. Da ich den rechten und linken unteren Auspufftopf später vorbildgerecht unter der Hinterachse durchführen will, mussten die beiden unteren Anlagen zusätzlich hinter den Auspufftöpfen getrennt werden. Die Enden dünner geschliffen, damit ein dünnes Aluröhrchen darüberpasst, dies an einer Seite verklebt und verspachtelt, so kann ich die Endrohre später einfach aufstecken.
Aus dem Metallrahmen, der die fotogeätzten Speichen enthielt, habe ich zwei Verbindungslaschen gebogen, mit denen die beiden linken Auspufftöpfe miteinander verbunden sind.
Im Rohbau sieht das dann so aus:
Nun noch ein paar Detaillierungsfortschritte.
Den Rahmen und die Metall-Laschen, die im Original die Motorhaubenriemen halten, habe ich vorbildgerecht grün lackiert, nachdem ich im Internet auf Bildrecherche war. Da der Wagen farblich nicht viele Kontraste bietet, dachte ich mir, ich könnte durch Nachvollziehen der Vernietung etwas Akzente setzen. Den Umgang mit den Kugelnieten habe ich im „Dreimal rot“-Thread ausführlich beschrieben, daher gehe ich hier nicht mehr besonders darauf ein. Außerdem habe ich die messingfarbenen „Klavierband“-Scharniere der Motorhaube mit einem ganz feinen Messingdraht, den ich in die entsprechende Nut eingeklebt habe, dargestellt. Der Draht stammt von einem Drahtgeflecht, mit dem einmal eine Whiskyflasche umsponnen war:
Dann habe ich auf der rechten Seite noch das offen verlaufende Lenkgestänge mit einem 0,6mm-Edelstahldraht und einem aus einer Diskette geschnitzten Hebel nachgebildet.
Ebenfalls von einer Diskette stammt dieses Teil der hinteren Radaufhängung:
Im Original befindet sich aus der Motorhaube aufragend ein Messing-Einfüllstutzen, sowie hinter der Motorhaube eine erhabene schwarze Klappe. Hier wurde wieder einmal ein altes Einwegfeuerzeug zum Ersatzteillager: Die Gasdüse aus Messing, mit einem Stecknadelkopf (= „Deckel“) verschlossen, wurde zum Einfüllstutzen, der Gashebel aus Kunststoff ließ sich schön zu dieser Klappe umformen.
Man muss nur ein wenig Augenmerk auf die einen umgebenden Alltagsgegenstände werfen, dann findet man vieles, was für Scratchbuild-Zwecke verwendbar ist. In meiner Grabbelkiste haben sich mittlerweile jede Menge solcher Dinge angesammelt.
Wer von dem Original-Fahrzeug etwas sehen will, kann das beispielsweise hier:
Napier-Railton auf YOUTUBEoder, für Detailfotos, hier:
Napier-Railton auf UltimatecarpageSo viel für heute. Über das Desaster mit dem Chromeffektlack, das mir passiert ist, berichte ich Euch nächstes Mal......
Gruß, Taffy