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 Betreff des Beitrags: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 7. Mär 2010, 19:22 
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Liebe Scratchbuilt-Fans,

was freue ich mich, dass das Forum wieder da ist! Und wie ich sehe, wart Ihr fleißig in der kommunikationslosen Zeit . Schöne Beiträge sind dabei, der Ferrari GTO von claus gefällt mir am besten.

Ich war ziemlich untätig über den Winter, Beruf ging vor, sonst war nicht viel Zeit.

Aber an einem Projekt bin ich doch derzeit aktiv.
Die Bilder sind wie üblich Thumbnails.


Vorgeschichte:

Als ich noch ein wenig jünger war, gab es eine Initialzündung zu meiner Begeisterung für historische (Renn-)Fahrzeuge, und das war die
“Roth-Händle Raritäten-Show`80, die Automobilshow des Jahres“.
Neben anderen mir unvergesslichen Exponaten ist mir mit am beeindruckendsten der Napier-Railton-Rekordwagen von 1933 in Erinnerung geblieben.
Ein monströses Über-Mobil der 30er-Jahre. Basisdaten: 12 Zylinder Napier-Lion-Flugzeugmotor, 502 PS, 24l Hubraum, ein Verbrauch von 1,6-2l Flugbenzin pro Kilometer! Nur zwei (Hinterrad-)Bremsen.
So sieht dieses Monster aus, und ich durfte damals ganz dicht dran:

Bild



Das Modell:

Nun wollte es der Zufall, dass ich auf meinem Flug durch die Weiten des WWW vor einiger Zeit auf die Seite http://www.penelopepitlane.co.uk gestoßen bin, wo eben dieser Napier als Resinebody angeboten wird.
Eine ganze Weile lag der Body nun schon in meinem Bastelkeller, jetzt habe ich endlich angefangen. Leider habe ich nicht von Anfang an mit Fotos dokumentiert.
Die Lackierung erfolgte mit Chromeffektspray auf einer herkömmlichen Spray-Grundierung. Der Effekt-Lack wurde dann von mir mit Emsal Bodenpflege „Voll-Glanz“ überpinselt, ein Verfahren, das ich bei empfindlichen Lacken einer abschließenden Klar-Lackierung mittlerweile vorziehe. Der Chrom-Effekt-Lack bekam durch diese Maßnahme einen schönen matten Glanz, der an das polierte Alu des Originals ganz gut herankommt. Hier ein erster Eindruck:

Bild

Da ich bei herkömmlichem Vorgehen der Karosse im Bereich des Vorderbaus einiges an ihrer Detaillierung beraubt hätte, entschloss ich mich hier erstmals, die Vorderachse in der Karosserie selbst zu führen und habe dazu vorne in die Karosse mit 2K-Kleber zwei Sintermetall-Lager eingeklebt.
Bild Bild

Das Chassis entstand aus Lötplatinenmaterial, in der schon mehrfach hier von mir beschriebenen Weise. Als Motor habe ich einen Carrera 100-Motor verwendet, wie er in den Carrera-Frontmotorautos beheimatet ist.
Die Motorhalterung ist ein modifizierter Halter aus einem älteren Schöler-Chassis.

Bild

Soweit ist der Chassis-Bau nun gediehen:

Bild

Mittlerweile steht der Napier also auf allen vier Rädern.

Bild

Die Räder selbst stammen auch von Penelope Pitlane, es sind wunderschöne, große Speichenfelgen zum selber basteln (Alufelgen mit Fotoätzteilen), Ihr habt sie bei meinem Mercedes W25-Prototyp schon gesehen. Die Reifen stammen vom Pink-Car-Auto-Union.

Wie die Zeit es mir zulässt, geht es nun an die Fertigstellung des Chassis (Leitkiel), danach wird die Karosse weiter detailliert. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 7. Mär 2010, 19:22 


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 Betreff des Beitrags: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 7. Mär 2010, 21:15 
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Hallo Taffy,

freut mich, daß du unseren Neustart gleich mit einem interessanten Projekt bereicherst. Der Lackaufbau ist wirklich gelungen. Mit Klarlack leidet ja oft der Glanz dieser Chromeffektlacke. Bin gespannt wie es weitergeht.

Gruß Homer


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 8. Mär 2010, 05:48 
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Da fällt mir auch meine Jugend wieder ein, hab den Wagen im Rahmen dieser Auststellung auch gesehn, die war damals auch bei uns in Nürnberg im Franken-Center zu Gast, zu der Zeit hatte ich ja noch kaum solche Autos gesehn und war tierisch beeindruckt. Freue mich schon auf den fertigen Wagen der sicher wieder ein Meisterstück wird.

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Grüße vom Peter aus Franken


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 8. Mär 2010, 08:47 
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hallo taffy,

ist ja einfach klasse, wie du dich mit der aufgabe auseinandersetzt.
dein -zwischenbericht- lässt auf ein grossartiges auto hoffen. :daumen
vorallem beindruckt mich, wie konsequent du das fahrwerk mit den
selbstgemachten bauteilen entwickelt hast.
bleibt nur zu wünschen, dass du hier im forum bald das fertiggestellte auto
zeigen kannst.

schöne grüsse

claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 8. Mär 2010, 11:07 
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Hallo Taffy!

Superausgefallenes Modell, das du da auf die Räder stellst. Von dem, was bis jetzt zu sehen ist, bin ich schon völlig begeistert! :daumen

Herzliche Grüße, Joachim

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Herzliche Grüße vom Niederrhein, Joachim


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 8. Mär 2010, 12:58 
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Hallo Taffy,

schön, von dir mal wieder was zu hören bzw. zu lesen! Klasse Sache, die du dir da vorgenommen hast, Respekt! Wie alle anderen bin ich sehr neugierig über den Fortgang deines Projekts und freue mich über weitere Fotos und Berichte!

Herzliche Grüße

Matthias

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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 8. Mär 2010, 20:27 
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Hallo Taffy,

was für ein Projekt und was für einen Klassiker.

Vor ein paar Jahren habe ich in einer Zeitschrift einen interessanten Bericht gelesen, wie zwei Schweizer das ganze Ersparte eingesetzt haben um einen Klassiker wieder zum Leben zu erwecken.
Ich war begeistert.

Ich bin mir nicht sicher ob es einen Napier-Railton war, jedoch erinnert mich dein Modell sehr daran.

Weiter so und halte uns "up to date".

Gruss Michele


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 8. Mär 2010, 21:28 
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:clap2 auch von mir. Ich bin auch gespannt auf die Auspufftöpfe (das schwarze sind hoffentlich welche, sonst oute ich mich zur totalen Nase...), die aus dem fast filigranen Teil das böse Monster machen... (geiles Teil, ich meine mich dunkel zu erinnern, dass ich es auf der ersten Greger Racing Show in München gesehen habe... kann mich aber auch täuschen, für meinen damaligen Geschmack hatte der Napier zu wenig Spoiler und Verbreiterungen :roll: )

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Schöne Grüße,
Andi


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 17. Mär 2010, 20:13 
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Hallo Taffy.

Allein die technischen Daten lassen mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen, wer war wohl so (verrückt) mutig sich in ein solches Geschoß zu setzen. Eine wirkliche Rarität lässt du da aufleben :daumen bin sehr gespannt wie die Einstiegseite aussieht.

Gruß Eisenhein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 21. Mär 2010, 12:24 
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Hallo, Leute,

es ist von Baufortschritten zu berichten!

@Andi: ja, das sind die Auspuffanlagen!
@Eisenhein: beide Seiten sind schön, abwarten!

Jetzt aber:

Das Chassis ist fertig. Auf die Chassisgrundplatte habe ich mit 2K-Kleber ein Aluröhrchen aufgeklebt, in das der Leitkiel eingesteckt wird. Erste Versuche, bei diesen Chassis die Leitkielaufnahme auch mit Sekundenkleber zu kleben, erwiesen sich als untauglich. Ich habe hier erstmals einen der mir bis dato unbekannten gefederten Leitkiele von Ninco (Bestell-Nummer 80106) verwendet und habe einen guten Eindruck davon. Die Federkraft ist nicht zu hoch, die Vorderachse wird durch die Feder nicht angehoben. Bin gespannt, wie sich das im Fahrbetrieb bewährt. Die Kabelführung hinter dem Leitkiel ist wieder mit Sekundenkleber und Füllmittel zur Versteifung aufgeklebt und ist erforderlich, weil der weit nach hinten versetzte Kühlergrill des Wagens die Freigängigkeit des Leitkiels beeinträchtigte.

Bild

Als nächstes habe ich mir den Bau der Räder vorgenommen. Der Napier hat komplett schwarz lackierte Speichenräder. Um dies mit den Speichenrädern von Penelope Pitlane darzustellen, sind einige Arbeitsschritte nötig. Die Räder bestehen aus Aluminiumfelgen mit Nabe, in die jeweils zwei Fotoätzteile eingepasst werden (hier schon schwarz lackiert):

Bild

Dazu wird zunächst das im Bild rechts befindliche Fotoätzteil in die Felge eingesetzt und entlang der Nabe in die Felge eingepresst. Ich habe dazu einen auseinandergeschraubten Kugelschreiber verwendet:

Bild

Man muss dabei vorsichtig zu Werke gehen, damit sich der Einsatz gleichmäßig und nicht schief in die Felge setzt. Im Ergebnis sieht das dann so aus:

Bild

Dann habe ich die Radnabe schwarz lackiert, das linke Fotoätzteil eingesetzt und mit einer 16mm-Töpfchenfelge in die Felge eingepresst, um das Teil anzupassen. Die Felge hat am Außenbund einen Durchmesser von 17mm und passt damit umgedreht exakt in die Speichenfelge hinein:

Bild

Während das erste Fotoätzteil mit Klemmpassung sicher in der Felge hält, habe ich das zweite (obere) mit 2K-Kleber eingeklebt. Die Felge außen noch schwarz lackiert, den Zentralverschluss eingeklebt, fertig:

Bild

Das ganze mal 4, und schon war wieder ein kleines bisschen Lebenszeit vernichtet.

Auch die Auspuffanlage erforderte etwas Aufwand. Leider sind die 3 aus relativ weichem Zinn gegossenen Teile nicht besonders passgenau. So musste ich die beiden linksseits befindlichen Auspuffanlagen jeweils zwischen den Krümmern und dem Aupufftopf trennen und mit Aluröhrchen verlängern. Der Ansatz der Röhrchen am Krümmer wurde verspachtelt. Da ich den rechten und linken unteren Auspufftopf später vorbildgerecht unter der Hinterachse durchführen will, mussten die beiden unteren Anlagen zusätzlich hinter den Auspufftöpfen getrennt werden. Die Enden dünner geschliffen, damit ein dünnes Aluröhrchen darüberpasst, dies an einer Seite verklebt und verspachtelt, so kann ich die Endrohre später einfach aufstecken.

Bild

Aus dem Metallrahmen, der die fotogeätzten Speichen enthielt, habe ich zwei Verbindungslaschen gebogen, mit denen die beiden linken Auspufftöpfe miteinander verbunden sind.

Bild

Im Rohbau sieht das dann so aus:

Bild

Nun noch ein paar Detaillierungsfortschritte.
Den Rahmen und die Metall-Laschen, die im Original die Motorhaubenriemen halten, habe ich vorbildgerecht grün lackiert, nachdem ich im Internet auf Bildrecherche war. Da der Wagen farblich nicht viele Kontraste bietet, dachte ich mir, ich könnte durch Nachvollziehen der Vernietung etwas Akzente setzen. Den Umgang mit den Kugelnieten habe ich im „Dreimal rot“-Thread ausführlich beschrieben, daher gehe ich hier nicht mehr besonders darauf ein. Außerdem habe ich die messingfarbenen „Klavierband“-Scharniere der Motorhaube mit einem ganz feinen Messingdraht, den ich in die entsprechende Nut eingeklebt habe, dargestellt. Der Draht stammt von einem Drahtgeflecht, mit dem einmal eine Whiskyflasche umsponnen war:

Bild

Dann habe ich auf der rechten Seite noch das offen verlaufende Lenkgestänge mit einem 0,6mm-Edelstahldraht und einem aus einer Diskette geschnitzten Hebel nachgebildet.

Bild

Ebenfalls von einer Diskette stammt dieses Teil der hinteren Radaufhängung:

Bild

Im Original befindet sich aus der Motorhaube aufragend ein Messing-Einfüllstutzen, sowie hinter der Motorhaube eine erhabene schwarze Klappe. Hier wurde wieder einmal ein altes Einwegfeuerzeug zum Ersatzteillager: Die Gasdüse aus Messing, mit einem Stecknadelkopf (= „Deckel“) verschlossen, wurde zum Einfüllstutzen, der Gashebel aus Kunststoff ließ sich schön zu dieser Klappe umformen.

Bild

Man muss nur ein wenig Augenmerk auf die einen umgebenden Alltagsgegenstände werfen, dann findet man vieles, was für Scratchbuild-Zwecke verwendbar ist. In meiner Grabbelkiste haben sich mittlerweile jede Menge solcher Dinge angesammelt.

Wer von dem Original-Fahrzeug etwas sehen will, kann das beispielsweise hier:

Napier-Railton auf YOUTUBE

oder, für Detailfotos, hier:

Napier-Railton auf Ultimatecarpage

So viel für heute. Über das Desaster mit dem Chromeffektlack, das mir passiert ist, berichte ich Euch nächstes Mal......


Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 21. Mär 2010, 13:42 
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Saaaagenhaft! :daumen2
Die Qualität deiner Arbeit zeigt sich nicht nur im Integrieren der Alltagsgegenstände, sondern auch im Detail – normalerweise entlarven so starke Makroaufnahmen ja jeden kleinsten Fehler. Bin gespannt auf die Lackiergeschichte, nicht aus Schadenfreude, sondern weil ich gerade mit einer Lackierung auf Kriegsfuß stehe...

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Schöne Grüße,
Andi


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 21. Mär 2010, 14:34 
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Scratchbuilt at it's best, Taffy - Chapeau! Da wird mir altem Repainter echt warm um's Herz! Bin sehr auf den Fortgang des Projekts gespannt! Die Geschichte mit den selbst gefertigten Speichenfelgen scheint ja gar nicht so schwer zu sein, bisher schreckte ich immer davor zurück und griff zu fertigen Speichenfelgen - dementsprechend teurer waren die dann halt auch...

Herzliche Grüße

Matthias

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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 21. Mär 2010, 19:49 
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Hi Taffy

Super Arbeit, tolle Fotos, Details noch und noch. Die Sache mit den Alltagsgegenständen ist mir an mir auch schon aufgefallen :D hoffendlich nichts Besorgnis erregendes. Freue mich schon auf die Fortsetzung.

MFG Eisenhein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 29. Mär 2010, 10:43 
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Es geht weiter mit dem Bau!

@Eisenhein: noch kann ich treten in meinem Bastelzimmer ;-)

@Matthias: berücksichtigt man die erforderliche Zeit, die es braucht, diese Räder zu bauen, dann wären Fertigräder sicher nicht viel teurer. Immerhin kostet ein Set auch schon 15,85 GBP (+Porto, +Versand). Aber für die Vorkriegs-Rennwagen gibt es einfach die entsprechend großen Räder nicht so ohne weiteres fertig zu kaufen.

Ich will Euch nicht weiter auf die Folter spannen und fange daher mit dem Chromeffektlack an. Zunächst war ich ja ganz angetan von der ordentlichen Schutzschicht, mit der der Emsal Bodenglänzer den Lack deckt, ohne den Glanz zu stark zu nehmen. Mit Klarlack geht das gar nicht, da wirkt der Chromlack hinterher einfach nur grau.
Es stellte sich allerdings leider heraus, dass der Bodenglänzer nicht ganz grifffest ist. Die Bauarbeiten erfordern natürlich immer wieder, die Karosse anzufassen und so wurde der Lack an einigen Stellen stumpf. Was also tun? Den Bodenglänzer wieder abwaschen? Angesichts des weit fortgeschrittenen Detaillierungszustandes erschien mir das keine gute Idee. Ich dachte mir: versuch doch, über die Schutzschicht noch mal drüber zu lackieren! Also habe ich im Frontbereich und hinter der Motorhaube noch mal Chromlack mit dem Pinsel aufgetragen. Und das war definitiv keine gute Idee! Zwar verträgt sich Bodenglänzer auf Chromlack, aber nicht Chromlack auf Bodenglänzer. Der Lack wurde etwas „riselig“. Nun ist der Schaden da, es ist nach einer neuerlichen Versiegelung mit Bodenglänzer zwar nicht mehr ganz so deutlich sichtbar, aber immer noch mehr als ärgerlich. Auf den weiteren Fotos wird man dies erkennen können.

Als Konsequenz gebe ich diese Empfehlung: -> Chromeffektlack mit Bodenglänzer als „Decklack“gibt einen sehr schönen „Alu-poliert“-Glanz. Aufgrund der geringeren Grifffestigkeit des Bodenglänzers im Vergleich zu Klarlack ist es jedoch sinnvoll, alle erforderlichen Anpassungsarbeiten, die vor der Lackierung möglich sind, unbedingt auch vor der Lackierung durchzuführen. Je weniger die lackierte Karosse beim Bauen mit feuchten Fingern angefasst werden muss, desto besser.

In der Folge berichte ich über die weiteren Detaillierungsarbeiten.

Der Kühlergrill, der dem Bausatz beiliegt, ist ein massives Zinnteil mit dem gar nicht lustigen Gewicht von fast 6 Gramm. Da aber schon die Auspuffanlage alleine fast 28g kommt, und der body mit den beiden Weißmetallhutzen für die Auspuffkrümmer auch 42g wiegt, das ganze weit vorne, dann noch der Frontmotor, könnt Ihr Euch ja vorstellen, wie dann das Fahrverhalten wohl sein wird. Wahrscheinlich ähnlich dem Original; auf dem zuletzt genannten You-tube-Link seht Ihr ja, wie der Wagen beim Anfahren die dünnen Hinterreifen strapaziert... Also wollte ich nicht noch mehr Gewicht auf die Vorderachse bringen. Stattdessen habe ich ein feines Gitter angepasst, schwarz lackiert und mit 2K-Kleber eingeklebt. Das Kühlergitter ist wie im Original deutlich gegenüber der Karosserieöffnung nach hinten versetzt.

Bild

Als nächstes habe ich mich dem Cockpit gewidmet und die vorgeprägten Instrumente mit Decals aus meinem Fundus versehen.

Bild

Die englische Flagge liegt dem Kit als Decal bei, den Flaggenmast muss man jedoch leider mit ruhiger Hand selbst aufmalen.

Bild

Der Fahrerkopf fehlte noch, und da der Fahrer wohl etwas zuviel durch den englischen Regen geheizt ist und sich dabei erkältet hat, trägt er einen warmen Schal. Sicher sind die damals nicht mit solch flatternden Schalenden gefahren (außer Isadora Duncan, und die hat das ja nicht überlebt), aber mir gefällt das einfach so.

Bild

Das Lenkrad habe ich noch weiter modifiziert: da es aus weichem Zinn besteht, habe ich mit einem feinen Bohrer ein kleines Loch in der Mitte gebohrt und einen Stecknadelkopf als „Lenkradverschlussmutter“ eingeklebt. Jetzt ist es am Platz. Den Rückspiegel habe ich aus einem kleinen Stück einer chromfarbenen Verpackungsfolie dargestellt (Alles sammeln!)

Bild

Der Öleinfüllstutzen kam hin, wo er hinsollte. Vorher noch ein paar Nieten platziert.

Bild

Der Schlauch, der vom Öleinfüllstutzen abgeht, ist durch ein schmales Stück Kunststofffaden dargestellt, wie er für die Befestigung von Preisschildern an Kleidung verwendet wird (Alles sammeln!)

Bild

Nun fehlt nicht mehr viel, hätte ich eine Bahn, würde ich hoffen, zu Ostern meine ersten Runden drehen zu können. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 29. Mär 2010, 19:43 
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Servus Taffy
Mit großer Neugier habe ich den Beitrag über die Neuerungen an deinem Napier-Railton gelesen. Ich bin von anfang an begeistert von diesem Wansinnsgeschoss. Du schreibst die Lackoberfläche wäre riselig ich habe die Bilder mehrfach angesehen und ich finde das Finish autentisch. Besonders lebendig finde ich den Schal im Fahrtwind, ein super Detail. Wieviel Arbeit in dem Wagen steckt und wie du sie ausgeführt hast finde ich :clap2 phantastisch.

MFG Eisenhein


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 30. Mär 2010, 22:04 
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@ Eisenhein: Ich freue mich, dass Dir das Projekt gefällt! Aber der Lack sieht auf den Fotos besser aus, als im Original, leider. Die Aluminium-Karosse des echten Wagen ist auf allen mir verfügbaren Farbfotos hochglanzpoliert. Das Slotcar wirkt dagegen etwas patiniert....

Ich komme zum Ende meines Bauberichtes.

Viel war ja nun nicht mehr zu tun. Die restlichen messingfarbenen Klammern für die hinteren doppelten Federpakete mussten noch angebracht werden, es sind insgesamt acht an der Zahl. Die Scheibe der Brooklands-Screen musste noch ausgeschnitten und angeklebt werden. Dann kam der letzte große Moment: das Anbringen der Auspuffanlage! Zum Schluss noch die „NAPIER-RAILTON“-Schriftzüge auf die Auspuffhutzen, Chassis druntergeschraubt – fertig!
Da der Wagen ja vor allem in Brooklands unterwegs war, habe ich für die abschließenden Fotos ein wenig in den Weiten des Netzes gestöbert, um mit den Fundstücken ein paar passende Bildhintergründe zu basteln.

Hier ist er nun von allen Seiten, ich hoffe, das Ergebnis gefällt Euch:

Bild

Bild

Bild

Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 30. Mär 2010, 22:21 
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Hallo Taffy,

:shock: :daumen :D :clap2 :clap2 :clap2

zwar absolut nicht mein Zeitalter, aber Hut ab vor dieser Ausführung.

Und diese Kommentare...mal eben noch druntergeschraubt... glaub ich Dir unbesehen.


PS. Fehlen nur noch die Fliegen zwischen den Zähnen und die Ölspuren im Gesicht des Fahrer.
(Bitte nicht ! ernstnehmen) :wink:

Grüße

Reimund


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we race...even poor cars


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 31. Mär 2010, 15:12 
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Beiträge: 1057
Wohnort: Homberg (Efze)
Super geworden, Taffy, meine Hochachtung! Ein solches Geschoss hat sicher nicht jeder in seiner Vitrine stehen! Auch sehr schön in Szene gesetzt! Meines Erachtens fährt der junge Mann die Steilkurve allerdings etwas tief an... :mrgreen:

Man ist natürlich selbst sein eigener (und auch schärfster) Kritiker, weil man ja die gesamte Entwicklung miterlebt hat. Dennoch: Der Lack schaut aus meiner Sicht sehr gut aus! Und ein wenig Patina darf ein solcher Renner ja durchaus aufweisen!

Herzliche Grüße

Matthias

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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 1. Apr 2010, 14:22 
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Hallo Taffy!

Meine Lieblings-Auto-Zeit sind die 60er und 70er Jahre. Aber was du da hingestellt hast ist der Hammer. Meine Gratulation. Was die Optik angeht, schließe ich mich Matthias voll und ganz an: so ein exotischer Renner, der ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, darf ruhig etwas rustikaler aussehen. Gerade das gefällt mir an deinem Napier-Railton.

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Herzliche Grüße vom Niederrhein, Joachim


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 1. Apr 2010, 14:31 
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Hallo Taffy,

ein sehr gelungenes Slotcar! :daumen Ich denke nicht, daß die damals hochglanzpoliert waren und von daher passt die Optik so wie sie ist.

Ich frage mich, warum du keinen Mabuchi HO-Motor verbaut hast. Der hätte doch sicher unter dem Fahrer Platz gefunden. Oder ist der zu schwach für den Napier-Railton?

Gruß Homer


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 1. Apr 2010, 18:48 
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Hallo, Jungs,

freut mich, dass Euch der Wagen gefällt!

@outlawslot: nein, nein, das Chassis war ja vorher akkurat angepasst, das war wirklich nur noch drunterzuschrauben!
Duwirst es nicht glauben, aber mit den Fliegen, das hab ichbei meinem 1:24er Auto Union tatsächlich schon durchgezogen..

@Matthias: es ist gar nicht so einfach, ein Car auf einem Blatt Papier so zu platzieren, dass das ganze einigermaßen passend aussieht! Aber Du hast natürlich recht. Ich hatte auch versucht, den Napier noch weiter nach rechts zu setzen, da ging mir dann aber leider der Hintergrund aus...

@Homer: ist doch klar, ich möchte doch, dass beim Start die Reifen rauchen....Scherz beiseite: ich vergaß, das Gesamtgewicht zu erwähnen, es sind 127g, damit in etwa auf dem Niveau meiner 1:24-Classic Formula Racer. Der kleine Mabuchi wäre damit ziemlich ins Keuchen gekommen. Das hohe Gewicht kommt durch die sehr schweren Metall-Zurüstteile, wie oben schon ausgeführt.


Der Bau hat mir soviel Spaß gemacht und ich mag diese Vorkriegsrenner so gerne, dass ich schon das nächste Projekt dieser Art plane. Damit der Napier sich nicht so alleine fühlt, werde ich den 4,5 litre "Birkin" Bentley Monoposto anfangen, ebenfalls ein Penelope Pitlane kit, dass ich schon bereitliegen habe.

Gruß, Taffy

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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 1. Apr 2010, 19:53 
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Taffy hat geschrieben:
@Homer: Der kleine Mabuchi wäre damit ziemlich ins Keuchen gekommen.


Aus der letzten Bestellung hätte ich noch ein paar von diesen hier:

Bild

Mit der langen Motorwelle könnte man gut zwei Stück hintereinander koppeln. Das sollte dann für etwas mehr Dampf sorgen. :wink:

Gruß Homer


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 1. Apr 2010, 20:24 
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Hallo Taffy
Ich kann mich nur wiederholen und ich tue es gern. Ein super Projekt! :daumen

Gruß Eisenhein


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 10. Apr 2010, 17:30 
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Hi Homer,
verräts du mir woher du die Motoren hast, suche die schon ne weile. Habe die immer nur mit der kurzen Achse gefunden.
Gruß Alex

_________________
Gruß Alex


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 10. Apr 2010, 20:31 
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Registriert: 26. Jun 2006, 14:52
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Hallo Alex,

den Verkäufer hatte ich über ebay gefunden. Zwei bis drei Motoren könnte ich abgeben. Wenn du mehr brauchst, kucke ich mal, ob ich den Namen des Verkäufers wiederfinde.

Gruß Homer


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 Betreff des Beitrags: Re: Napier-Railton 1933
BeitragVerfasst: 21. Apr 2010, 08:19 
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Registriert: 13. Jan 2008, 16:49
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Hey Taffy ,
Absolut genial und genau mein Geschmack :daumen :daumen :daumen !

Gruß , Ralf


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